„Steht auf für Gerechtigkeit“ fordern die Frauen aus dem südostasiatischen Malaysia in der von ihnen erstellten Gottesdienstordnung zum Weltgebetstag der Frauen (WTG) am Freitag, dem 2. März. Malaysierinnen unterschiedlicher christlicher Konfessionen ermutigen dazu, gemeinsam mit ihnen für Gerechtigkeit einzutreten. Zusammen mit der malaysischen Menschenrechtsorganisation „Tenaganita“ (Deutsch: „Frauenstärke“) beteiligen sich WGT-Frauen aus Deutschland beim Weltgebetstag 2012 an einer Unterschriftenkampagne für die Rechte von Hausangestellten. Darin fordern sie die malaysische Regierung auf: „Erkennen Sie Hausangestellte als Arbeitnehmerinnen an! Beenden Sie damit die menschenunwürdigen Zustände für 300.000 Frauen und Mädchen in Malaysia!“
Beharrlich sein und sich aktiv für Gerechtigkeit einsetzen. Dazu werden in der Gottesdienstordnung der Frauen aus Malaysia drei Beispiele genannt: der alttestamentliche Prophet Habakuk, eine namenlose Witwe, von der Jesus in einem Gleichnis berichtet, und die malaysische Menschenrechtsaktivistin Irene Fernandez. Immer wieder gebe es Gelegenheit, sich zu fragen: Wo setzen sich Menschen bei uns für Gerechtigkeit ein? Denn auch Frauen in Deutschland müssten sich einmischen, wenn Menschenrechte missachtet würden. So wie Irene Fernandez und ihre Menschenrechtsorganisation „Tenaganita“: Sie hätten öffentlich gemacht, dass viele der rund 300.000 Hausangestellten in Malaysia ausgebeutet würden. Die diesjährige Kollekte bei den Gottesdiensten zum Weltgebetstag in Deutschland unterstütze neben zahlreichen Frauenprojekten weltweit auch die Arbeit von „Tenaganita“.
Zum Weltgebetstag gibt es neben einer Arbeitshilfe ein vierfarbiges Heft mit „Bausteinen" zum Kindergottesdienst und für Jugendgruppen sowie ein 300-seitiges Arbeitsbuch mit Informationen über Malaysia, Tipps zur Gottesdienstgestaltung, Ideen zur Vor- und Nacharbeit sowie Beispiele für die Verwendung der Kollekte. Die Kollekteneinnahmen beim Weltgebetstag 2011 betrugen in Deutschland 3,011 Millionen Euro. Gefördert wurden im letzten Jahr vom Deutschen Komitee des WGT 76 Selbsthilfeprojekte für Frauen in 35 Ländern mit insgesamt 1,85 Millionen Euro.
Der in über 170 Ländern stattfindende Weltgebetstag geht auf das Jahr 1887 in Nordamerika zurück und wird seit 1949 auch in Deutschland von evangelischen, katholischen, orthodoxen und freikirchlichen Frauen begangen. Allein in der Bundesrepublik beteiligen sich jedes Jahr rund eine Million Frauen, Männer und Kinder an den Gottesdiensten. Weitere Informationen für Deutschland unter www.weltgebetstag.de; für die Schweiz www.wgt.ch und für Österreich www.weltgebetstag.at.