„75 Prozent der religiös Verfolgten weltweit sind Christen. Ihnen fühle ich mich ganz besonders verbunden“, sagte laut Medienmitteilung der Arbeitsgemeinschaft Religionsfreiheit (agr) die Interpellantin, Nationalrätin Marianne Streiff (EVP). Sie wolle mit ihrer Anfrage an den Bundesrat auf das erschreckende Ausmass der Christenverfolgung aufmerksam machen und dem Menschenrecht Religionsfreiheit Nachachtung verschaffen.
Streiffs Fragenkatalog an die Regierung beinhalte folgende Bereiche: die Bewertung der Entwicklung von Diskriminierung und Verfolgung religiöser Minderheiten in Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit; Nennung der Länder mit denen die Schweiz einen Menschenrechtsdialog führe; Art des Einsatzes, den der Bundesrat in internationalen Gremien für verfolgte Minderheiten leiste; Stellenwert der Religionsfreiheit in den Länderberichten des Aussenministeriums und in welchem Ausmass das Anliegen in aussenwirtschaftliche Entscheide des Bundes einfliesse. Im Weiteren ersucht Streiff die Regierung um eine Einschätzung und Stellungnahme der Verfolgung und Vertreibung von religiösen Minderheiten in islamisch geprägten Staaten des Nahen und Mittleren Ostens.
„Sowohl in der Charta der Vereinten Nationen wie der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wird jedem Individuum das Recht auf Gewissens- und Religionsfreiheit zugesprochen“, sagte Heiner Studer, Beauftragter für Religionsfreiheit der AGR zur Interpellation. „Jeder Mensch ist darum auch frei, seine Religion zu wählen, auszuüben, zu bekennen und zu wechseln. Dieses Grundrecht muss in der Schweiz uneingeschränkt gelten und gegenüber Staaten, in denen Christen verfolgt werden, eingefordert werden.“
Die Anfrage an den Bundesrat wurde von der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (agr) und der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) erarbeitet.
Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit der Schweizerischen Evangelischen Allianz (AGR) sind Open Doors (OD), Hilfe für Mensch und Kirche (HMK), Christian Solidarity International (CSI), Christliche Ostmission (COM), Aktionskomitee für verfolgte Christen (AVC), Osteuropamission (OEM) und Licht im Osten (LIO).
Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) ist eine Bewegung von Christinnen und Christen aus reformierten Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Organisationen. In der Romandie tritt der französischsprachige Teil der Evangelischen Allianz als „Réseau évangélique suisse“ auf. Die SEA besteht gesamtschweizerisch zurzeit aus 81 Sektionen mit rund 590 Gemeinden und über 170 christlichen Werken. Die Basis der SEA wird auf 250‘000 Personen geschätzt. Die SEA ist eine von weltweit 128 Evangelischen Allianzen mit schätzungsweise 600 Millionen Gleichgesinnten.