Die beiden Alevitischen Vereine Basels haben im Dezember 2010 ein Gesuch um kantonale Anerkennung ihrer Religionsgemeinschaft gestellt. Nach eingehender Prüfung des Gesuchs komme der Regierungsrat zum Schluss, dass die beiden Alevitischen Vereine in Basel alle verfassungsrechtlichen Voraussetzungen für die kantonale Anerkennung erfüllten, heisst es in einer Medienmitteilung des Regierungsrats Basel-Stadt. Er beantrage deshalb dem Grossen Rat, die beiden Alevitischen Vereine kantonal anzuerkennen. Dabei würde es sich um die schweizweit erste kantonale Anerkennung einer nichtchristlichen und nichtjüdischen Religionsgemeinschaft handeln.
Der Regierungsrat habe geprüft, ob die Kulturvereinigung der Aleviten und Bektaschi Basel sowie das Alevitische Kulturzentrums Regio Basel alle verfassungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllten. Diese würden die gesellschaftliche Bedeutung der Vereine umfassen, das Respektieren der Rechtsordnung und des Religionsfriedens, eine transparente Finanzführung sowie die jederzeitige Austrittsmöglichkeit.
Im Kanton Basel-Stadt gibt es vier öffentlich-rechtliche Religionsgemeinschaften: Die Evangelisch-reformierte, die Römisch-katholische und die Christkatholische Kirche sowie die Israelitische Gemeinde Basel. Die neue Verfassung hat zusätzlich die Möglichkeit der kantonalen Anerkennung privatrechtlich organisierter Religionsgemeinschaften geschaffen. Der Grosse Rat hat bereits zwei christliche Religionsgemeinschaften entsprechend anerkannt: 2010 die Christengemeinschaft, eine überkonfessionelle christliche Religionsgemeinschaft die sich als "Bewegung für religiöse Erneuerung" versteht und im Januar 2012 die Neuapostolische Kirche (NAK).
Aleviten sind laut Wikipedia Mitglieder einer auf das 13./14. Jahrhundert zurückgehenden, in Anatolien/Türkei entstandenen Konfession, die sich aus dem schiitischen Islam entwickelt habe. Aleviten verstünden sich als Teil des Islam, schreibt Inforel. Die Basler Aleviten hätten sich 1993 und 1997 gespalten. Bemühungen um eine Wiedervereinigung seien im Gang, so Inforel.