Angus T. Jones entschuldigt sich für Kritik an TV-Serie „Two and a Half Men“

Basel/Schweiz | 02.12.2012 | APD | International

Der Schauspieler Angus T. Jones (19) sorgte weltweit für Schlagzeilen, weil er sich von der Fernsehserie „Two and a Half Men“ distanzierte, in der er seit 2003 als Kinderstar mitspielte und die ihn zum Millionär gemacht haben soll. Wie der Online-Dienst der Gemeindezeitschrift „adventisten heute" mitteilte, warnte er in einem Video-Interview des TV-Missionswerks „Forerunner Chronicles“ (Seale/US-Bundestaat Alabama) davor, sich die Serie anzuschauen: "Bitte hört auf, eure Köpfe mit Dreck zu füllen!" Als nun gottesfürchtiger Mensch könne er die Sendung nicht mehr mit seinem Glauben vereinbaren. Gleichzeitig rief er dazu auf, sich der schädlichen Auswirkungen des Fernsehens bewusst zu werden.

Bereits am nächsten Tag habe Jones die Äusserungen zurückgenommen und sich entschuldigt, so „adventisten heute“. In der Serie mitzuspielen, sei bisher die "wichtigste Erfahrung" in seinem Leben. Seine Schauspielkollegen seien "wundervolle Menschen", die ein Teil seiner Familie geworden seien. Er habe sich nicht respektlos über die Show äussern wollen. Von den Mitarbeitern der Serie habe er viel gelernt, und er werde "nie vergessen, welchen guten Einfluss sie auf mein Leben haben". Hintergründe für seinen Meinungswandel seien nicht bekannt. Die Serie hat in den USA rund 14,5 Millionen Zuschauer pro Folge. In Deutschland und der Schweiz ist sie auf dem Privatsender „ProSieben“ zu sehen.

Agnus T. Jones ist Adventist
Durch die Medienpräsenz wurde bekannt, dass Jones nach einer Gotteserfahrung Christ geworden sei und sich durch die Gläubigentaufe im Juni 2012 in der Gegend des San Fernando Valleys einer Ortsgemeinde der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten angeschlossen habe. Wie Jones im Internet-Videomagazin "Forerunner Chronicles" sagte, hätte er zum christlichen Glauben zurückgefunden. Er sei zwar christlich erzogen worden, doch als Jugendlicher habe er sich in erster Linie um sich selbst gekümmert. Bei einem Gespräch Ende 2011 mit einem Freund über Zukunftspläne hätte er aber plötzlich Gott gespürt und sein Leben verändert. Er lese nun die Bibel und wolle sich dafür einsetzen, dass auch andere Menschen Christen werden

Offizielle Stellungnahme der adventistischen Kirchenleitung
Die adventistische Kirchenleitung in Nordamerika (NAD) sei nach der Veröffentlichung des Videos mit vielen Anfragen konfrontiert worden, wie deren Kommunikationsabteilung in einer offiziellen Stellungnahme mitteilte. Sie heisst darin den Schauspieler Angus T. Jones in der Freikirche willkommen: "Wir freuen uns, dass Angus sich der Familie der Siebenten-Tags-Adventisten angeschlossen und einen Ort gefunden hat, wo er Gott loben und geistlich wachsen kann."

Die Kirchenleitung der nordamerikanischen Adventisten stellte zu den Aussagen von Jones in der Videoproduktion von „Forerunner Chronicles“ fest, dass diese Äusserungen Ausdruck seiner persönlichen Meinung zur Fernsehserie seien und Teil des Wandels, den er im Laufe seiner „religiösen Reise“ erlebt habe.

Verschwörungstheorien von Christopher Hudson auf „Forerunner Chronicles“
Laut der Nachrichtenwebsite „The Daily Beast“, habe Christopher Hudson, Gründer des privaten TV-Missionswerks „Forerunner Chronicles“ schon 2009 grosse mediale Aufmerksamkeit erreicht, nachdem er auf YouTube einen Dokumentarfilm mit dem Titel „The Jay-Z Deception“ [Die Jay-Z Verführung] publizierte, in dem er den Rapper [Jay-Z] beschuldigt hätte, ein den Teufel anbetender Freimaurer zu sein. Präsident Obamas Gesundheitsreform habe Hudson als "Kopie" von Hitlers Gesundheitspolitik bezeichnet. In einem kürzlich publizierten Panikmache-Video, sei Hudsons Behauptung zu finden, dass der Gasmangel in New York City in der Folge des Hurrikans Sandy, der Vorbote einer Lebensmittelknappheit und des Kannibalismus sei. Er habe auf ein "ähnliches" Ereignis hingewiesen, als die Stadt Jerusalem von den römischen Armeen 70 n. Chr. eingenommen worden sei und Mütter während der Belagerung ihre Kinder gegessen hätten. Laut „Die Welt“ behaupte Hudson zudem auf seiner Website, dass Osama Bin Laden nicht 2011 getötet worden, sondern bereits 2007 heimlich umgekommen sei.

Die adventistische Kirchenleitung in Nordamerika hat sich in ihrer offiziellen Stellungnahme von Christopher Hudson und seinem privater TV-Missionswerk „Forerunner Chronicles“ distanziert sowie betont, dass ausser der Kirchenmitgliedschaft von Hudson bei den Adventisten keine weiteren Verbindungen zwischen ihm und der Kirche bestünden. Die Kirchenleitung sehe sich ausserstande Auskunft zur Organisation „Forerunner Chronicles“ zu geben, die das Video mit den kritischen Äusserungen von Angus T. Jones publiziert habe, zumal es sich nicht um eine Organisation der Freikirche handle und der Moderator auch kein adventistischer Pastor sei.

Die offizielle Stellungnahme der Nordamerikanischen Adventisten „Angus T. Jones und die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten“ ist im Internet in englischer Sprache zu finden unter:
http://us2.campaign-archive2.com/?u=84ac041b8b705798057dab6f2&id=40821ae83a

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