Khusboo, Mädchen in Indien, bei Physiotherapie nach Wiederherstellungsoperation an der Hand © Foto: Peter Caton / Lepra-Mission

Neuer Test diagnostiziert Lepra lange vor ersten Symptomen

Herzogenbuchsee/Schweiz | 01.03.2013 | APD | Gesundheit & Ethik

Die „American Leprosy Mission“, Schwesterorganisation der Lepra-Mission, habe ein Test-Schnellverfahren zur Lepradiagnose entwickelt, das so einfach anzuwenden sei, wie ein Schwangerschaftstest und weniger als ein US-Dollar kosten soll, schreibt die Evangelische Lepra-Mission in einer Medienmitteilung. Damit könnten Betroffene bis zu einem Jahr vor dem Auftauchen erster Symptome, wie Hautflecken, eruiert und gravierende Folgeschäden eingedämmt werden.

Bisher hätte Gewebe entnommen, eingefärbt und unter dem Mikroskop ausgewertet werden müssen. Beim neuen Testverfahren reichen laut Angaben der Lepra-Mission ein Blutstropfen und ein wenig Reagenz-Flüssigkeit. Das Resultat stehe in nur zehn Minuten fest. Die neue Vorgehensweise sei ein entscheidender Schritt im Kampf gegen Lepra, so die Lepra-Mission. Zu den von Lepra am stärksten betroffenen Ländern gehörten Brasilien, Indien, Indonesien, die Philippinen und die Demokratische Republik Kongo.

Lepra
Das Bakterium, das Lepra verursacht, kann mit einer rund sechs bis zwölfmonatigen Antibiotika-Behandlung vollständig aus dem Körper entfernt werden. Lepra ist heilbar, die Folgeschäden aber nicht: Bereits vorhandene Behinderungen bleiben. Bei einem geschädigten Nervensystem kommt das verlorene Gefühl in den Händen oder Füssen nicht mehr zurück. In Zentren der Lepra-Mission entwerfen die Betroffenen ihr Leben neu und lernen unter anderem, einen Topf immer mit einem Schutz anzufassen, da sie mit ihren gefühllosen Fingern nicht bemerken würden, dass sie sich diese am heissen Metall verbrennen.

Lepra-Mission
Die Lepra-Mission engagiert sich als christliche Entwicklungsorganisation im Kampf gegen die Ursachen und Folgen von Lepra. Sie unterstützt seit mehr als 100 Jahren Spitäler, Ausbildungszentren, Präventions-, Selbsthilfe- und Rehabilitationsprojekte der weltweiten Lepra-Mission. Diese ist in rund 30 Ländern aktiv, vorwiegend in Indien, Südostasien und Afrika. Ihre Hilfe erreicht mehrere Millionen Menschen in Armut, bringt ihnen Hoffnung und verändert ihr Leben. Die Schweizer Lepra-Mission mit Sitz in Herzogenbuchsee setzt seinen Schwerpunkt auf die Arbeit in Indien, Bangladesch, Nepal, Demokratische Republik Kongo und Niger. Die Schweiz steuerte im Jahr 2012 an diese Projektarbeit rund eine Million Schweizer Franken bei.

Mehr Infos zur Lebensgeschichte von Khusboo in Indien: http://tinyurl.com/cvv3yqj

(2408 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.