Am 23. März finde zur Eröffnung der neugestalteten Räume der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) Bern Altstadt, Nägeligasse 4, ein Fest der Begegnung statt, so die EMK in einer Medienmitteilung, und am 24. März werde ein Einweihungsgottesdienst gefeiert. Die hellen Räume böten der Gemeinde viele Möglichkeiten für eigene Veranstaltungen und könnten für Anlässe auch gemietet werden.
Die EMK besitze das Gebäude seit über 130 Jahren. Der Boden des Kirchenraums im ersten Obergeschoss und die Raumeinteilung im Erdgeschoss seien komplett überarbeitet worden, um Durchblick und Helle zu schaffen. Nach Angaben der EMK seien die Baukosten von rund 1,8 Millionen Franken zum grösseren Teil durch den Verkauf einer anderen Kapelle und durch zusätzliche Spenden von Mitgliedern und Organisationen gedeckt worden.
Vielfältige Nutzung
Das neue Raumkonzept lasse vielfältige Nutzungen zu: Konzerte, Gottesdienste, Seminare, Bankette, Geburtstags- und andere Feste. Eine Bar mit Lounge lade zum Verweilen ein. In der Küche könne problemlos für 100 Personen gekocht werden und es gäbe Nebenräume für kleine und grosse Kinder zum Spielen, Malen und Basteln.
Soziales Engagement
„Dem Leben Raum geben", laute das neue Motto der Gemeinde Altstadt der EMK. Sie wollten mit ihren Veranstaltungen die Liebe Gottes für die Menschen erfahrbar machen und deshalb solle das soziale Engagement ausgebaut werden, heisst es in der Medienmitteilung. Kirchenmitglieder verteilten regelmässig am Sonntagmorgen Kaffee und Gipfeli an Menschen, die auf der Strasse lebten oder es werde regelmässig ein günstiges Pasta-Zmittag angeboten.
Evangelisch-methodistische Kirche (EMK)
Die Evangelisch-methodistische Kirche (EMK) in der Schweiz gehört seit rund 150 Jahren zur Schweizer Kirchenlandschaft. Sie umfasst heute rund 120 Gemeinden mit rund 13'000 Mitgliedern und Freunden. Ihre Anfänge gehen auf die beiden anglikanischen Pfarrer John und Charles Wesley zurück, die im 18. Jahrhundert in England lebten. Der Begriff „methodistisch“ war ursprünglich ein Spottname für die hoch strukturierte Lebensweise eines Studentenkreises an der Universität Oxford, dem damals auch die Brüder Wesley angehörten. Dazu gehörten tägliche Bibellektüre, Gebet, Fasten und Wohltätigkeit.
Massgebende Grundlage für das Leben und den Dienst der EMK ist das Evangelium der Bibel. Die Kirche pflegt ein differenziertes Bibelverständnis, das auch die Tradition, die Vernunft im Sinne des gesunden Menschenverstandes und die persönliche (Alltags-)Erfahrung einbezieht. Damit verbunden ist ein grosser Freiraum für das persönliche Bekenntnis im Alltag durch einen Glauben, der in der Liebe tätig ist. Die EMK will diese Vielfalt ausdrücklich ermöglichen und aushalten. Kirchengründer John Wesley formulierte es so: „In allen Fragen, die nicht die Wurzel des Christentums treffen, halten wir es mit der Regel: Denken und denken lassen.“ Die EMK ist dennoch eine missionarische Kirche, die Menschen zu einer persönlichen Gottesbeziehung einlädt.
Alle Methodisten und methodistischen Gemeinden sind in einem weltweiten Netz von Beziehungen miteinander verbunden und tragen auch Verantwortung füreinander. Die einzelnen Gemeinden engagieren sich in ihrem Umfeld zum Beispiel mit Besuchen bei Alten und Einsamen, Mittagstischen, Kinder- und Jugendarbeit, Kindertagesstätten oder in der Begleitung Randständiger.
Die EMK ist als Schweiz weiter Verein eingetragen und beschäftigt 115 Angestellte. Die Mitglieder und Freunde tragen die Ausgaben ihrer Gemeinden und der Gesamtkirche vollumfänglich mit Spenden. Geleitet wird die EMK Schweiz durch Bischof Patrick Streiff und vier Distriktsvorsteher, die zusammen das Kabinett bilden sowie durch einen Kirchenvorstand, der sich vorwiegend mit den Finanzen und Liegenschaften der EMK Schweiz befasst. Oberstes Organ ist die Jährliche Konferenz der EMK Schweiz-Frankreich, der alle Pfarrerinnen und Pfarrer sowie eine gleiche Zahl von Laienmitgliedern angehören.