Am 3. August wählten die 117 Mitglieder des sogenannten „Hohen Rates“ Kommandeur André Cox per Stimmzettel und Wahlkabine zum 20. Leiter der internationalen Heilsarmee und damit zum Chef von etwa 1,7 Millionen Mitgliedern, wie Heilsarmee International mitteilte. Der 59-Jährige folgt auf Generalin Linda Bond, die im Juni zurückgetreten ist.
General Cox war zuletzt Stabschef am Internationalen Hauptquartier in London und war damit sowohl Verwaltungschef der weltweiten Heilsarmee als auch der direkte Stellvertreter der Generalin. Seine Laufbahn begann Cox, der sowohl die britische als auch die schweizerische Staatsbürgerschaft hat, als Korpsoffizier (Gemeindeleiter) in der Schweiz, später arbeitete er in verschiedenen Aufgabenbereichen in Simbabwe und in der Schweiz. Schliesslich war er Landesleiter der Heilsarmee in Finnland, in Südafrika und in Grossbritannien. General André Cox ist verheiratet mit der Heilsarmee-Kommandeurin Silvia Cox (55).
Der Hohe Rat der Heilsarmee ist ein Gremium, das ausschliesslich zur Wahl eines neuen Generals gebildet wird. Er hat seit dem 29. Juli getagt und innerhalb von sechs Tagen diese Entscheidung getroffen. Ein „Fragen-Komitee“ sammelte und redigierte den Fragenkatalog, welcher den für die Wahl des Generals vorgeschlagenen Kandidaten unterbreitet wurde. Fünf der vorgeschlagenen sechs Kandidaten zur Wahl des Generals akzeptierten ihre Nominierung. Der Hohe Rat bestand aus allen Territorialleitern und deren Frauen sowie allen weiteren aktiven Offizieren, die den Rang eines Kommandeurs bekleiden. In diesem Jahr gehörten 64 Frauen und 53 Männer dem Gremium an.
Gründer der Heilsarmee war der methodistische Pastor William Booth. Erschüttert von dem sozialen Elend im Osten Londons gründete er 1865 mit Freiwilligen aus verschiedenen Kirchen die „Christliche Erweckungsgesellschaft“, die sich 1878 in Heilsarmee umbenannte. Booth wurde ihr erster General. Der Kampf gegen Alkoholismus, Obdachlosigkeit und Verarmung wurde straff militärisch strukturiert. Dazu gehörte auch die Einführung von Uniformen und Rängen. Schon bei der Gründung wurde festgelegt, dass Frauen in der Heilsarmee die gleichen Rechte wie Männer haben. Sie durften predigen und ihnen standen alle Führungspositionen offen.