Adventistische Frauen verfügen über ein „ungenutztes Potenzial“, um die Zivilgesellschaft zu bereichern, sagte Jeannette Kagame, Präsidentengattin von Ruanda, bei der Eröffnung des internationalen adventistischen Frauenkongresses in Butare, Huye Distrikt/Ruanda. „Es ist eine Sache über Potenzial zu verfügen und eine andere, damit zu versuchen, das Beste zu erreichen“, sagte Kagame laut Adventist News Network (ANN) und ergänzte: „Bedenken sie, was sie der nächsten Generation hinterlassen wollen.“
Vom 7. – 11. August haben 1.500 Frauen aus elf Ländern der adventistischen Kirchenregion in Ost- und Zentralafrika (ECD) am Kongress teilgenommen. Laut Organisatoren habe die Veranstaltung die Frauen ermutigen wollen, positive Veränderungen an ihren Wohnorten zu bewirken. Thematisch sei es um frauenspezifische Themen gegangen, wie geschlechtsspezifische Gewalt oder Hindernisse für die sozioökonomische Entwicklung. Es seien auch Tipps zu einem erfüllenden, sinnvollen Leben ausgetauscht worden.
In der ruandischen Kultur würden Frauen als das Herz des Hauses angesehen, sagte Jeannette Kagame. "Wir ernähren, erziehen und ermutigen. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, legen wir die Basis für die Charakterbildung. Die Gesellschaft erwartet viel von uns als Ehefrauen, Mütter, Schwestern, Berufsfrauen und Privatpersonen", sagte sie. Die Frau des Präsidenten habe auch die immer komplexer werdende Rolle der Frau in der Gesellschaft gewürdigt.
In früheren Jahren ist der Frauenkongress in Kenia, Uganda oder Tansania durchgeführt worden, so ANN. Ruanda sei als Gastland für diesen Frauenkongress gewählt worden, weil das Land ein starker Verfechter der Gleichstellung und Förderung von Frauen sei, sagte Esron Byiringiro, Präsident der adventistischen Kirchenleitung in Ruanda. Laut ruandischer Verfassung müssen 30 Prozent der Leitungspositionen von Frauen besetzt sein. Im ruandischen Parlament seien 56 Prozent der Mandate von Frauen besetzt.
Ruanda hat knapp 11 Millionen Einwohner, davon sind 550.000 Mitglieder der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die in 1.612 Versammlungsräumen Gottesdienst feiern. Die Adventisten in Ruanda unterhalten ein Krankenhaus, sechs Gesundheitszentren, eine Zahnklinik, zwei Hochschulen, 47 Primarschulen und acht Gymnasien.