Manolita Ly (52), Leiterin der Familiendienste der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Französisch Polynesien, wurde als erste Frau zum Mitglied des Ministerrats der Regierung ernannt, wie „Record“, Kirchenzeitschrift der australischen Adventisten, berichtete. Sie werde das Ministerium für Soziales und Arbeit übernehmen.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Ministerin der Französisch Polynesischen Regierung würde“, sagte Ly. „Bitte betet für die Regierung. Wir brauchen eure Gebete.“
Ly habe als Psychologin und stellvertretende Direktorin der sozialen Dienste und als Assistentin des Präsidenten von Französisch Polynesien gearbeitet, so „Record“.
Adventisten und politische Ämter
Die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten ermutige ihre Mitglieder nicht zum politischen Engagement oder rate ihnen davon ab. „Das ist eine Entscheidung, die jedes Gemeindeglied für sich treffen muss", betonte der frühere Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), Dr. Bert B. Beach. Wenn Christen in wichtigen Regierungsstellen ihren Dienst verrichteten, könnten sie ihren Einfluss zum Schutz der Menschenrechte sowie der Glaubens- und Gewissensfreiheit nutzen. Grundsätzlich bleibe es aber dem Einzelnen überlassen, ob und wie er sich politisch betätige.
Französisch Polynesien besteht aus einem Inselatoll im Südpazifik und ist ein französisches Übersee-Territorium mit viel Autonomie von Paris. Es umfasst 4.100 km2 und hat knapp 270.000 Einwohner. Die 4.410 Kirchenmitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten versammeln sich in 37 Gemeinden.