Emeryc Patrick Dalikouba (21), Sohn eines adventistischen Pastors, wurde am 21. Dezember vor dem Haus seiner Eltern bei den seit Monaten in der in Zentralafrikanischer Republik (ZAR) zwischen Christen und Muslims herrschenden Gewaltorgien erschossen, wie Abraham Bakari, Leiter Kommunikation der Siebenten-Tags-Adventisten in Jaunde/Kamerun mitteilte. Dalikouba sei das letzte von mehreren adventistischen Opfern der teilweise religiös motivierten, blutigen Unruhen gewesen. Bereits im April 2013 seien drei junge Adventisten erschossen worden, dies obwohl sich seine Kirchenmitglieder nicht an den Unruhen beteiligten, sagte Pastor Jean Jacques Gueret, Präsident der Adventisten in der Zentralafrikanischen Republik.
Die Gewalt sei in der ehemaligen französischen Kolonie im vergangenen März ausgebrochen nachdem sich die überwiegend muslimische Rebellen-Allianz Séléka an die Macht geputscht und sich Michel Djotodia zum Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik ernannt habe. Dies habe gewalttätige Gegenreaktionen seitens christlicher Kreise hervorgerufen, wie der adventistische Kommunikationsverantwortliche, Abraham Bakari erläuterte. Dabei seien laut New York Times in den letzten sechs Wochen mehr als 1.000 Personen bei Gewaltausbrüchen ums Leben gekommen. Nach Angaben von Wall Street Journal wurden während den Unruhen 886.000 Personen vertrieben und 86.000 seien in Nachbarländer geflohen.
Am 10 Januar trat Michel Djotodia vom Präsidentenamt zurück und verliess das Land. Am 20. Januar wurde Catherine Samba-Panza, Bürgermeisterin der Hauptstadt Bangui, von einem Übergangsparlament zur interimistischen Präsidentin des Landes gewählt.
„Wir beten alle für die neugewählte Leitung des Landes“, sagte Pastor Jean Jacques Gueret, „und wünschen ein Ende der Gewalt.“
In der Zentralafrikanischen Republik mit 4,6 Millionen Einwohnern, leben 10.600 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten. Sie feiern Gottesdienst in 51 Kapellen und 48 Gruppen, jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag.