Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 9/2020 - SEPTEMBER 2020 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 9/2020 - SEPTEMBER 2020

Olivier Rigaud, (Präsident); Stephan Sigg (Exekutivsekretär); Jean-Luc Waber, (Finanzvorstand) (v.li.) © Fotocollage: APD

Adventisten in der Schweiz wählen Kirchenleitung

Biel/Schweiz | 25.09.2020 | APD | Schweiz

An der alle fünf Jahre stattfindenden Generalversammlung der «Schweizer Union der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten» haben am 20. September in Biel 25 Delegierte aus den 57 Schweizer Kirchgemeinden den Vorstand und die Geschäftsleitung gewählt. Als Präsident der Adventisten in der Schweiz wurde Pastor Olivier Rigaud gewählt, der gleichzeitig auch Präsident der Adventisten in der West- und Südschweiz ist. Exekutivsekretär wurde Pastor Stephan Sigg, der als Präsident der Adventisten in der Deutschschweiz dient. Jean-Luc Waber wurde zum Finanzvorstand gewählt, der in dieser Funktion auch in der Deutschschweizerischen Vereinigung tätig ist.

Besetzung der Geschäftsleitung
Die Statuten der «Schweizer Union» schreiben vor, die Aufgaben der Geschäftsleitungsmitglieder auf Unionsebene bzw. auf der Ebene der gesamtschweizerischen Kirchenleitung mit Geschäftsleitungsmitgliedern der beiden regionalen Kirchenleitungen den sogenannten «Vereinigungen» zu besetzen. Zudem besteht eine Absprache zwischen beiden Vereinigungen, dass das Amt des Präsidenten sowie des Exekutivsekretärs der Schweizer Union alle fünf Jahre zwischen den jeweiligen Vereinigungspräsidenten wechselt. Entsprechend dieser Regelung wechselte Stephan Sigg, der bisherige Präsident der Schweizer Adventisten in die Aufgabe als Exekutivsekretär und Olivier Rigaud, bisheriger Exekutivsekretär, wurde als Präsident der Schweizer Adventisten gewählt.

Die 4.818 erwachsen getauften Adventisten in der Schweiz sind nach Sprachzugehörigkeit in zwei Vereinigungen organisiert: in die «Deutschschweizerische Vereinigung» DSV mit Sitz in Zürich und in die «Fédération de la Suisse Romande et du Tessin» FSRT mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Union, die nationale Kirchenleitung. Alle fünf Jahre findet eine Generalversammlung mit Delegierten aus den Gemeinden statt, welche den Vorstand und die Geschäftsleitung wählt sowie die Berichte abnimmt.

Neuer Vorstand mit zwei Frauen
In den achtköpfigen Vorstand der Schweizer Union der Siebenten-Tags-Adventisten wurden auch zwei Frauen gewählt. Der Vorstand setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Olivier Rigaud, Präsident; Stephan Sigg, Exekutivsekretär; Jean-Luc Waber, Finanzvorstand; Eric Belloy, (FSRT); Raphaël Grin (FSRT); Karin Sbarzella (FSRT); Evelyn Studer (DSV); Dietmar Butscher (DSV).

Mitgliederzahl der Adventisten in der Schweiz ist leicht gewachsen
Laut dem Bericht des Exekutivsekretärs ist die Zahl der Adventisten in der Schweiz in den vergangenen fünf Jahren um 281 Personen gewachsen. Dies sei aber primär «Transferwachstum» und habe damit zu tun, dass mehr Adventisten aus dem Ausland zugewandert als ausgewandert seien. Ende 2019 gab es in der Schweiz 4.818 erwachsen getaufte Mitglieder, die jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, in 57 Gemeinden Gottesdienst feiern.

Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Weltweit gehören über 21,6 Millionen Personen der Kirche an.

Institutionen und Werke der Adventisten in der Schweiz
Die Adventisten in der Schweiz führen die «Privatschule A bis Z» in Zürich, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan/BE und Les Diablerets/VD, drei Alters- und Pflegeheime in Epalinges/VD, Krattigen/BE und Oron/VD sowie zwei Altenwohnheime in Gland/VD und Krattigen/BE, den Advent-Verlag in Krattigen sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens. Im Weiteren unterhalten sie das «Hope Bibelstudien-Institut» (HBI) und das Religionspädagogische Institut (RPI) in Zürich sowie das «Institut d'Etude de la Bible par Correspondance» (IEBC) in Renens. In Gland/VD befindet sich die Klinik «La Lignière», spezialisiert auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen.

Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die «Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe» ADRA Schweiz, mit Büro in Aarau, ein Partnerhilfswerk der Glückskette. Der «Adventistische Pressedienst» APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an die säkularen sowie kirchlichen Medien. Die «Schweizerische Liga Leben und Gesundheit», Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.

Ausbildung für Pastoren und Pastorinnen
Die Pastoren und Pastorinnen der Deutschschweiz werden vor allem im Theologischen «Seminar Schloss Bogenhofen» in Oberösterreich ausgebildet, das von den Adventisten in der Deutschschweiz und Österreich gemeinsam getragen wird. Die Pastoren der französischsprachigen Schweiz lassen sich vorwiegend am «Campus Adventiste du Salève» in Frankreich ausbilden.

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind seit 1994 Mitglied der «Schweizerischen Bibelgesellschaft» (SB) und haben seit 2012 den Gaststatus in der «Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz» (AGCK-CH). In drei kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (BL/BS, GE, VD) sind sie Mitglied und in drei (SH, TI, ZH) haben sie den Gaststatus. Seit 2019 haben die Adventisten in der Deutschschweiz den Beobachterstatus im Verein «Freikirchen.ch», dem Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz.

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Mutmacher © Foto: Dan Meyers on Unsplash

Tel 143: Suizidgedanken nehmen als Folge der Corona-Pandemie zu

Zürich/Schweiz | 25.09.2020 | APD | Schweiz

In einer Medienmitteilung zum internationalen Tag der Suizidprävention, am 10. September, weist die „Dargebotene Hand“ mit Tel 143 darauf hin, dass während der ausserordentlichen Lage zur Corona-Pandemie bei Telefongesprächen das Thema Suizidalität gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent zugenommen habe, Tendenz steigend. Tel 143 hat mit Twitter Hinweise, sogenannte Prompts, entwickelt, die zur Suizidprävention beitragen sollen. Werden bei einer Suche auf Twitter bestimmte Schlüsselwörter verwendet, erscheint eine Nachricht in allen drei Landessprachen, dass die „Dargebotene Hand“ 7/24 für alle da ist.

Das Thema Suizidalität hat im Verlauf der Pandemie zugelegt
Es sei zu befürchten, dass die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie die Zahl der Verzweifelten weiter ansteigen lasse, da Lohnkürzungen, Kündigungen und Konkurse drohten. „Tel 143 ist für alle da, die keinen Ausweg mehr sehen“. schreibt die ‚Dargebotene Hand‘, „genau für diese Menschen wurde die Dargebotene Hand vor mehr als 60 Jahren gegründet“!

Twitter Search Prompts für die Suizidprävention
Da Suizidgedanken häufig versteckt und vielfach auch über Soziale Medien geteilt würden, hat Tel 143 in Zusammenarbeit mit Twitter sogenannte „Search Prompts“ entwickelt, welche zur Suizidprävention beitragen sollen. Ein „Search Prompt“ ist eine aufgrund von Suchbegriffen ausgelöste Einblendung. Diese wird dem User angezeigt, sobald bestimmte Schlüsselwörter, die auf existenzielle Sorgen oder Suizidgedanken hinweisen, verwendet werden.

10 wichtige Tipps zum Umgang mit Menschen in Not
Die „Dargebotene Hand“ hat aus den 12 Tipps des Forums für Suizidprävention und Forschung Kanton Zürich folgende 10 Tipps zusammengefasst, wie man mit Menschen in Not umgehen kann:
• Offen nach Suizidgedanken fragen: Darüber sprechen entspannt die Situation.
• Aussagen ernst nehmen: Es stimmt nicht, dass Menschen die mehrfach von Suizid sprechen, sich nichts antun werden.
• Zuhören als wichtigste Hilfe: Schenken Sie der suizidgefährdeten Person Ihr ungeteiltes Ohr.
• Entlasten – nicht Probleme lösen: Sich aussprechen zu können, ist eine wesentliche Entlastung für die Betroffenen. Versuchen Sie nicht, Probleme schnell lösen zu wollen.
• Verantwortung teilen: Holen Sie sich Unterstützung im Umfeld oder bei Fachpersonen. Bleiben Sie nicht allein.
• Klar Stellung beziehen, ohne zu werten: «Ich verstehe, dass Du in dieser Situation verzweifelt bist. Aber ich möchte Dir helfen, am Leben zu bleiben. Nur so ist eine Veränderung möglich».
• Eigene Grenzen anerkennen: Für kurze Zeit ist ein hohes Engagement gerechtfertigt, langfristig besteht die Gefahr der Überforderung.
• Keine Geheimnisse: Nothilfe geht vor Geheimniswahrung. Dies gilt auch für Äusserungen im inneren Familienkreis.
• Sicherheit geht vor: Zögern Sie nicht, gefährliche Gegenstände, Stricke, Waffen, Drogen oder Medikamente zu entfernen.
• Hilfe bei Profis suchen: Suizidalität hat viele Ursachen. Holen Sie bei akuter Gefahr professionelle Unterstützung. Die Ambulanz kommt auch für solche Notfälle (Tel144).

Tel 143 ist für alle da
Die Dargebotene Hand ist eine politisch und konfessionell unabhängige und neutrale, Zewo-zertifizierte Non-profit-Organisation. Für alle Menschen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein ist Tel 143 eine niederschwellige Anlaufstelle für emotionale Erste Hilfe. Das Angebot ist kostenlos, anonym und rund um die Uhr präsent. Es kann per Telefon, E-Mail oder Chat Hilfe gesucht werden - am einfachsten ist der Einstieg über www.143.ch.

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Symbolbild – Frau mit Ultraschallbild © Foto: Christin Noelle on Unsplash

Schweiz: Jährlich bis zu 4.000 Neugeborene mit alkoholbedingten Beeinträchtigungen

Lausanne/Schweiz | 25.09.2020 | APD | Schweiz

Zwischen 1.000 und 4.000 Neugeborene pro Jahr kommen in der Schweiz auf Grund des Alkoholkonsums der Mutter während der Schwangerschaft mit Beeinträchtigungen zur Welt, schreibt die Stiftung «Sucht Schweiz», in einer Medienmitteilung zum 9. September, dem Welttag des alkoholgeschädigten Kindes. Das Kompetenzzentrum im Suchtbereich ruft dazu auf, die Schwangerschaft ohne Alkohol aktiv zu unterstützen und mit schwangeren Frauen solidarisch zu sein. «Nur eine Schwangerschaft ohne Alkohol kann alkoholbedingte Beeinträchtigungen beim Kind sicher vermeiden», schreibt die Stiftung.

Laut «Sucht Schweiz» stellt Alkohol für Schwangere und Ungeborene ein Gesundheitsrisiko dar. Basierend auf der aktuellen Forschungsliteratur sei es nicht möglich, eine risikofreie Trinkmenge oder einen risikofreien Zeitraum in der Schwangerschaft zu bestimmen, bei dem der Alkohol keinen negativen Effekt auf den Fötus hätte. Die Schäden für Neugeborene könnten beträchtlich sein. Zudem gelange der in der Stillzeit getrunkene Alkohol auch in die Muttermilch.

Solidarität mit schwangeren Frauen
77 Prozent der Frauen in der Schweiz trinken während der Schwangerschaft keinen Alkohol, schreibt die Stiftung. Manchen falle der Verzicht nicht einfach, wenn sie in einem Umfeld seien, wo häufig getrunken oder eine Abstinenz gar als Gemeinschaftsverweigerung angesehen werde. Es sei wichtig für Schwangere, dass Nahestehende den Wunsch der Frau nach Abstinenz unterstützen würden. «Sie können sich solidarisch zeigen, indem sie auch nicht trinken oder die schwangere Frau zumindest nicht zum Mittrinken zu verleiten», schreibt das Kompetenzzentrum.

Beeinträchtigungen auf Grund des Alkoholkonsums
Beeinträchtigungen auf Grund des Alkoholkonsums manifestierten sich in Merk- und Lernschwierigkeiten, Sprechstörungen, Hyperaktivität und Impulsivität. Bei einem schwerwiegendem Alkoholsyndrom würden speziell Wachstumsverzögerungen, körperliche Auffälligkeiten, insbesondere am Kopf und im Gesicht sowie Dysfunktionen des zentralen Nervensystems mit entsprechenden Folgeschäden beobachtet, heisst es in der Mitteilung. Letzteres könne auch verzögerte geistige Entwicklung und verminderte Intelligenz bedeuten. Schätzungen gehen davon aus, dass zwischen einem und vier Prozent aller Neugeborenen in Europa von Beeinträchtigungen auf Grund des Alkoholkonsums betroffen sind. In der Schweiz entspricht dies zwischen 1.000 und 4.000 Kindern, von denen 10 Prozent eine schwere Form des fetalen Alkoholsyndroms aufweisen.

Empfehlungen für Schwangerschaft und Stillzeit
Gemäss den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen könne nur eine Schwangerschaft ohne Alkohol alkoholbedingte Beeinträchtigungen beim Kind sicher vermeiden. Expertin Rachel Stauffer Babel erklärt: «Alkohol passiert die Plazentaschranke schnell und kann die Entwicklung aller Organe des Ungeborenen und besonders das Zentralnervensystem beeinträchtigen.». Da der während der Stillzeit getrunkene Alkohol auch in die Muttermilch gelangt, empfiehlt sie, Fragen zum Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und Stillzeit mit Gesundheits- oder Suchtfachleuten zu besprechen.

Zum Thema Alkohol in der Schwangerschaft hält Sucht Schweiz umfassende Informationen für verschiedene Zielgruppen bereit:

Für die Allgemeinbevölkerung:
Infobroschüre „Schwangerschaft und Alkohol/Tabak: gut zu wissen“ für Frauen und ihre Partner: https://tinyurl.com/y4vqszpc

Für die Fachleute:
Informationen rund um die Schwangerschaft in Zusammenarbeit mit Ärztevereinigungen: https://www.praxis-suchtmedizin.ch/

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«Mach mal Pause!» – Strassenaktion adventistischer Studenten mit dem Sabbat-Sofa in London © Foto: thesabbathsofa.org

Bischof Bätzing: Plädoyer für einen „Sabbat der Besinnung“

Bonn/Deutschland | 25.09.2020 | APD | International

„Ein interreligiöser Feiertag, ein Sabbat-Tag der Besinnung wäre gut für Deutschland.“ Mit diesen Worten spricht sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Dr. Georg Bätzing in seinem Beitrag „Corona und die Suche nach der künftig gewesenen Zeit“ für einen Tag des „Wir-Gefühls und der Besinnung für Gläubige und Ungläubige als wunderbares, heilendes Zeichen“ aus.

Sabbat – als Gegenpol zur Hektik der Zeit
Schon der emeritierte Papst Benedikt XVI hat in seiner Trilogie über „Jesus von Nazareth“ die soziale und heilende Bedeutung des Sabbats hervorgehoben. Auch der renommierte evangelische Theologe Walter Brueggemann empfiehlt in seinem Werk „Sabbath as Resistance - Saying No to the Culture of Now“ (Sabbat als Widerstand - Nein sagen zur Kultur von heute) die Sabbatruhe als Gegenpol zur Hektik der modernen Zeit.

Verbindung zwischen Corona-Lockdown und Sabbat
Der Limburger Bischof erinnert daran, dass Judentum, Christentum und Islam eine Unterbrechung des wöchentlichen sieben-Tage-Rhythmus verbinde. Bätzing sieht im erlebten Corona Lockdown und der Sabbatruhe eine Wesensverwandtschaft, die es zu ergründen gelte. Er ist überzeugt: „Der Sabbat wirkt.“ Und so ist es nur verständlich, wenn er fragt: „Wann werden die Ökonomen und Lobbyisten des Einzelhandels endlich merken, dass sich Unterbrechung und Auszeit auf lange Sicht sogar rechnen?“

Ein wöchentlicher Ruhetag – eine heilende Unterbrechung
Darum geht es in Bätzings Reflexion – kann dem Lockdown in der Rückschau auch etwas Gutes abgerungen werden? Wie werden Kirchen mit der Corona-Erfahrung umgehen? Könnte ein Blick auf Israels „einzigartigen Umgang mit der Zeit“ helfen? Ein Blick auf den Sabbat, das „Zeitdenkmal der Differenz zwischen der Arbeitswelt der Zwecke und dem Übernützlichen“. Die Ruhe Gottes, den grossen Sabbat, feiere Israel ja bis heute an jedem siebten Tag.

Adventisten und der Ruhetag
Bei der weltweiten protestntischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist der Sabbat sogar ein Merkmal ihrer Überzeugungen, dem von anderen christlichen Denominationen oft mit Unverständnis und Argwohn begegnet wird. Seit ihrer Gründung sehen sie in ihm eine Chance „froher Gemeinschaft – mit Gott und untereinander.“ Der Ruhetag sei ein Sinnbild der Erlösung durch Christus und ein Vorgeschmack ewigen Lebens im Reich Gottes. Als „Tempel in der Zeit“ sei er allen zugänglich, heisst es in ihren Glaubensüberzeugungen.

Das Sabbat-Sofa
Um den Gedanken der heilenden Unterbrechung durch einen wöchentlichen Ruhetag zu kommunizieren, stellten adventistische Studenten in einer belebten Londoner Einkaufsstrasse ein Sofa auf. Mit dem Slogan „Mach mal Pause“ luden sie Passanten ein, sich einen Moment hinzusetzen. Gewissermassen ein „Befehl zum Faulenzen“, wie der Autor Volker Kessler in seinem Buch aufruft, den Sabbat wiederzuentdecken.

Ein interreligiöser Feiertag
In diesem Sinne ist Bätzings Reflexion nicht neu, aber aus der Lockdown-Erfahrung eine wiederholte Mahnung zu einem Umdenken über Zusammenhalt, Erinnerung und Erholung für den geplagten und gehetzten Menschen dieser Zeit. Ob der von ihm gewünschte interreligiöse Feiertag in Deutschland eine Chance hat, bleibt abzuwarten.

Zur Reflexion von Bischof Bätzing:
https://www.dbk-shop.de/media/files_public/jnoivfucj/DBK_434.pdf

Mehr Informationen über das Sabbat-Sofa (in englischer Sprache):
https://thesabbathsofa.org/

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Verwaltungsgebäude der nordamerikanischen Kirchenleitung der Adventisten (NAD) in Columbia © Foto: Pieter Damsteegt

Protestwelle in den USA - Adventisten sollen Friedensstifter sein

Columbia, Maryland/USA | 25.09.2020 | APD | International

Inmitten erhöhter rassischer Spannungen veröffentlichte die transkontinentale Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika (NAD) einen Aufruf an ihre Mitglieder, als Kanäle des Friedens zu dienen. Der Aufruf richtet sich an alle Kirchengemeinden und Mitglieder, als Stimme der „schwarzen Brüder und Schwestern … zu dienen, wenn sie von denen zum Schweigen gebracht werden, die sie zum Schweigen bringen wollen“.

Nach den Schüssen auf den afro-amerikanischen 29-jährigen Jacob Blake durch Polizeibeamte hätten sich die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt in den Vereinigten Staaten von Amerika weiter verschärft. Dieses Ereignis habe die Stimmen der schwarzen Amerikaner und anderer verstärkt, die nach Gerechtigkeit für die gegen sie verübten Gewalttaten rufen, so eine Pressemeldung der NAD-Kirchenleitung.

Ruf nach Veränderung
Die Kirchenleitung der NAD höre ihre Stimmen, so die Erklärung weiter, und rufe die Kirchgemeinden und die Mitglieder auf, „unseren schwarzen Brüdern und Schwestern als Kanäle des Friedens und der Hoffnung zu dienen. Wir erkennen ihren Schmerz und die Ungerechtigkeit an, mit der sie konfrontiert sind.“ Sie rufe zu Veränderungen in der Art und Weise auf, wie die schwarze Bevölkerung von denjenigen behandelt werde, die Vertrauens- und Schutzpositionen bekleiden.

Wenn Rassismus und Gewalt die afro-amerikanische Gesellschaft verletzten, seien alle davon betroffen. Als Kinder Gottes könnten und müssten sie die Art und Weise, wie sie einander gleichberechtigt behandeln, verbessern und verweisen dabei auf Worte von Jesus Christus in der Bibel: „Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das mit sich selbst uneins ist, wird nicht bestehen." (Mt 12,25).

Nordamerikanische Kirchenleitung (North American Division - NAD)
Erst vor wenigen Wochen änderte sich die Zusammensetzung des Leitungsgremiums der Adventisten in Nordamerika (NAD). Der afro-amerikanische G. Alexander Bryant übernahm am 9. Juli als Kirchenpräsident die Leitung von Daniel R. Jackson, der zehn Jahre lang in dieser Funktion tätig war. In Bryant‘s bisherige Funktion als Exekutivsekretär der Kirchenverwaltung folgte am 20. August Dr. Kyoshin Ahn. Zum Gebiet der NAD gehören die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Bermuda, St. Pierre und Miquelon, Guam, Wake Island, Northern Mariana Islands, Palau, Marshall Inseln und Mikronesien. Insgesamt 1.262.927 Kirchenmitglieder feiern ihre wöchentlichen Gottesdienste in 5.621 Kirchengemeinden und 880 Gruppen (Stand 2019).

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Michaela Jones (links) und Melissa Tracina podcasten auf «Social JustUs» © Foto: Adventist Record

Podcasterin: Soziale Gerechtigkeit ist der «praktische Teil» des Evangeliums

Wahroonga, NSW/Australien | 25.09.2020 | APD | International

«Man kann soziale Gerechtigkeit ohne das Evangelium haben, aber man kann das Evangelium nicht ohne soziale Gerechtigkeit haben», sagte die adventistische Podcasterin Michaela Jones in einem Artikel von «Adventist Record» AR, adventistische Kirchenzeitschrift für den südpazifischen Raum.

Jones, die zusammen mit Melissa Tracina den Podcast «Social JustUs» moderiert, sagte: «Einige Adventisten glauben, dass die Kirche aufhören sollte, wertvolle Zeit und Ressourcen für Fragen der sozialen Gerechtigkeit zu verschwenden, und sich stattdessen auf die ‚Verbreitung des Evangeliums‘ konzentrieren sollte».

Laut AR-Artikel ist Michaela Jones überzeugt, dass das Evangelium, das von adventistischen Christen verbreitet wird, - also die gute Nachricht von Gottes Liebe zu den Menschen -, eine praktische, soziale Gerechtigkeitskomponente haben müsse.

«Die Welt sehnt sich verzweifelt nach Hoffnung, und wir haben eine Botschaft, die den Menschen alles geben kann, was ihre Seelen brauchen. Das Austeilen von geistlichem Brot ist das, was uns von der Menge unterscheidet, aber physisches Brot ist ebenso wesentlich», sagte Jones.

Jesus - der ultimative Fürsprecher der sozialen Gerechtigkeit
Sie erinnerte daran, dass Jesus zu grossen Menschenmengen am See Genezareth gepredigt habe, sich aber weigerte, sie ohne physische Nahrung wegzuschicken. Jesus habe ihnen nach der «geistigen Speise» auch ihre physischen Bedürfnisse befriedigt. Soziale Gerechtigkeit «ist die praktische Komponente der Botschaft des Evangeliums», so die Podcasterin und nannte Jesus den ultimativen Anwalt für soziale Gerechtigkeit. Jesus habe den Weg geebnet, damit Christen ebenfalls Fürsprecher sein könnten, so Jones und fragte: «Wenn sich die Welt zusammenschliesst, um gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen, werden wir dann an vorderster Front mit dabei sein»?


Quelle: «Social justice: The practical component of the gospel»
https://record.adventistchurch.com/2020/09/11/social-justice-the-practical-component-of-the-gospel/

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Symbolbild © Foto: Séan Gorman/unsplash

Australien: Regelungen zum Schutz vor Kindsmissbrauch erweitert

Wahroonga, NSW/Australien | 25.09.2020 | APD | International

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Australien hat auf die jüngsten Anpassungen zum Schutz der Kinder reagiert. Die erweiterten Regelungen seien das Ergebnis der Empfehlungen der australischen „Königlichen Kommission für institutionelle Reaktionen auf sexuellen Kindesmissbrauch“, so ein Bericht des australischen Kirchenblattes Adventist Record (AR).

Regelungen zum Schutz der Kinder in Australien
Eine der Empfehlungen ist die Einführung von meldepflichtigen Verhaltensweisen, ähnlich wie sie seit 2000 in Bundesstaat New South Wales (NSW) bestehen. Die Bundesländer Victoria und das Gebiet um die Hauptstadt Canberra (Australian Capital Territory) haben diese Regeln nun ebenfalls eingeführt. Darüber hinaus hat NSW seine Anforderungen auf religiöse Körperschaften und damit auch auf die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ausgeweitet.

Kirchengemeinden reagieren zum Schutz vor Missbrauch
Diese meldepflichtigen Verhaltensregelungen verlangten von den Kirchen in den genannten Bundesländern, dass sie auf Vorwürfe bezüglich des Verhaltens der von ihnen angestellten Personen reagierten. Diese Reaktion umfasse die Benachrichtigung einer externen Aufsichtsbehörde über die Vorwürfe, die Untersuchung der Vorwürfe, die Abgabe von Erkenntnissen und Empfehlungen sowie die Ergreifung geeigneter Massnahmen. Nach Abschluss der Untersuchungen sei die Kirche dann verpflichtet, die Aufsichtsbehörde über das Ergebnis zu unterrichten.

Adsafe – eine Einrichtung der Adventisten im Südpazifik
Die Leiter der transkontinentalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für Australien, Neuseeland und den südpazifischen Raum (South Pacific Division/SPD) wurden sich des Problems des sexuellen Missbrauchs, der Mitte bis Ende der 1990er Jahre innerhalb der Kirche verübt wurde, zunehmend bewusst und gründeten daraufhin einen besonderen Dienst mit dem Namen Adsafe. Im Februar 2000 nahm Adsafe seine Arbeit auf. Zur Aufgabe von Adsafe gehöre es, eine sichere, missbrauchsfreie Umgebung zu schaffen, in der jeder kommen und die Liebe Gottes erfahren kann.

„Wir müssen darauf achten, dass das vermutete Verhalten neueren oder älteren Ursprungs sein kann und Kinder in jedem Kontext, nicht nur im Umfeld der Kirchengemeinde, betreffen kann", meint Adsafe-Projektleiter Murray Chapman.

Murray erinnert daran, dass es trotz der neueren Anpassungen seit etlichen Jahren zur Politik der Freikirche gehöre, dass unangemessenes Kind bezogenes Verhalten von Angestellten und Freiwilligen generell in der Freikirche untersucht werde.

Zu den weiteren Anpassungen gehöre, dass Angestellte in eine Liste der Pflichtberichterstatter eingetragen werden. Dazu gehörten kirchliche Amtsträger ebenso wie Freiwillige, die mit Kindern arbeiten, wie Älteste, Diakone und Leiter von Bibelkreisen. Pflichtmelder seien gesetzlich verpflichtet, mutmasslichen Kindesmissbrauch den Regierungsbehörden zu melden.

Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ der Adventisten in Deutschland
In Deutschland hat die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten seit Dezember 2009 Richtlinien und einen „Verhaltenskodex“ für alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/-innen beschlossen. Im Juni 2010 wurde durch die Freikirche ein unabhängiger Fachbeirat berufen, der sich einerseits um die Erstellung von Materialien kümmert und andererseits in konkreten Fällen angesprochen wird, Fälle entsprechend seiner ihm im Dezember 2010 übertragenen Kompetenz aufzuarbeiten.

Nach Auskunft des Fachbeirats geben etwa zehn Prozent der adventistischen Frauen und drei Prozent der adventistischen Männer in Deutschland an, in ihrem Leben schon einmal sexuelle Gewalt erfahren zu haben. In vielen der Fälle seien auch Täter und/oder Angehörige Teil der Kirchgemeinde. Mit dem Verhaltenskodex, der Broschüre „Sexueller Gewalt begegnen“ und einer Kinderbroschüre zur Thematik stellt der Fachbeirat Materialien zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung.

Heidi Albisser - Vertreterin der Adventisten in der Deutschschweiz im Fachbeirat
Heidi Albisser ist als Vertreterin der Adventisten in der Deutschschweiz im Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ der Adventisten in Deutschland. Die Adventisten in der Deutschschweiz haben die deutschen Broschüren „Sexueller Gewalt begegnen“ und «Wenn ich mal nicht weiterweiss» unter Mithilfe von Kinderpsychologen und Fachstellen auf die Verhältnisse in der Schweiz überarbeitet und angepasst.

Weitere Infos der Adventisten in der Deutschschweiz:
https://www.adventisten.ch/engagement/abteilungen/erziehung/

Weitere Infos der Adventisten in Deutschland:
http://sexueller-gewalt-begegnen.de/

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Cover des Studienhefts zur Bibel © Cover: Advent-Verlag Lüneburg

Adventisten diskutieren in Bibelkreisen über Erziehung und Bildung

Zürich/Schweiz | 25.09.2020 | APD | International

Im ersten Teil des adventistischen Gottesdienstes, den Bibelgesprächskreisen („Sabbatschule“), wird weltweit jeweils während einem Vierteljahr über dasselbe biblische Thema in Gruppen diskutiert. Die Gesprächsteilnehmenden können sich während der Woche mithilfe des entsprechenden Wochenabschnitts im Bibelstudienheft darauf vorbereiten. Im vierten Viertel 2020 lautet das Thema «Erziehung und Bildung».

In der Einführung zum Thema des Vierteljahres wird im Studienheft eine Aussage aus Sprüche 9,10 zitiert: «Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand». Furcht im Sinne von «Ehrfurcht» und Verstand im Sinne von «die Wahrheit über Gottes Charakter erkennen», seien zwei eng verknüpfte Konzepte. Weisheit und Verstand hätten letztendlich ihren Ursprung in Gott selbst, dem Schöpfer und Erhalter des Lebens.

«Liebe als Grundlage einer sinnvollen Erziehung»
Weil Gott Liebe ist (1 Joh 4,8), sei sie das Fundament von Schöpfung und Erlösung. Deshalb «kann nichts anderes als die Liebe Grundlage einer sinnvollen Erziehung sein», zitiert die Einführung zum Studienheft eine Aussage von Ellen G. White, der Mitbegründerin der adventistischen Kirche. Die Bibel enthalte die grösste Offenbarung «wer Gott ist und was er für die Menschheit getan hat und tut». Die Bibel stehe mit ihrer Botschaft von Schöpfung und Erlösung «im Mittelpunkt christlicher Erziehung und Bildung». Neben anderen Inhalten verfolgten sie das Ziel, «den Lernenden zu helfen, die göttliche Liebe besser zu verstehen». Beim christlichen Erziehungs- und Bildungskonzept gehe es darum, den Menschen mit Gott in Kontakt zu bringen.

Titel einiger Wochenthemen
Einige Titel der Wochenthemen: «Erziehung in der Familie»; «Biblische Welt-Anschauung»; «Wissenschaft und Kunst»; «Arbeit und Beruf»; «Erziehung und Erlösung»; «Die pädagogische Funktion des Gesetzes».

«die BIBEL. das LEBEN.» - Bibelgespräch zum Wochenthema bei HopeTV
Der adventistische Fernsehsender HopeTV strahlt jede Woche ein Bibelgespräch zu einem Wochenthema des Bibelstudienhefts aus:
http://www.diebibel-dasleben.de/episoden/ml/-/-/-/-/-/-/-/-/-/1/

Bibelstudienhefte als Grossdruck sowie in diversen Ausgaben und Sprachen
Das «STUDIENHEFT ZUR BIBEL» ist eine im Auftrag der Freikirche in Deutschland (FID) von einem Arbeitskreis für den deutschsprachigen Raum bearbeitete Fassung der Standardausgabe. Die Wochenthemen behandeln dasselbe Thema, nur die Aufbereitung des Stoffes unterscheidet sich.

Die «Standardausgabe» ist die ungekürzte, inhaltlich unveränderte Wiedergabe der von der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) herausgegebenen amerikanischen «Standard Edition». Davon gibt es eine Fassung für Gesprächsteilnehmende sowie ein etwas ausführlicheres Heft mit zusätzlichem Inhalt für Gesprächsleiter und Gesprächsleiterinnen.

Schweiz
Advent-Verlag Schweiz | Tel.: +41 33 511 11 99 (morgens) | info@advent-verlag.ch -
shop.advent-verlag.ch/131-studienhefte-zur-bibel
Deutschland
Advent-Verlag Lüneburg | +49 800 2383680 (Nummer kostenfrei innerhalb Deutschlands); bestellen@advent-verlag.de - advent-verlag.de/studienmaterial
Österreich
Top Life Center – Wegweiser Verlag | +43 1 2294000; info@wegweiser-verlag.at -
www.wegweiser-verlag.at

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Plakat zur Ausstellung “Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen” © Foto: thh-friedensau.de

Ausstellung “Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen”

Friedensau/Deutschland | 25.09.2020 | APD | International

In der Bibliothek der Theologischen Hochschule Friedensau, die von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten geführt wird, ist seit dem 14. September auf 16 Stellwänden die Ausstellung “Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen” der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) zu sehen. Sie diene als Beitrag zur interkulturellen Woche in Burg, bei Magdeburg, und um den von den Vereinten Nationen im Jahr 2007 zum Internationalen Tag der Demokratie bestimmten 15. September zu würdigen, so eine Pressemeldung der Hochschule.

Prinzip Demokratie
In der Broschüre zur Ausstellung erklärt die FES, dass aufgezeigt werden soll, welche Bedeutung Demokratie für unsere Gesellschaft und unseren Umgang miteinander hat. “Im ersten Teil der Ausstellung wird das Prinzip Demokratie erklärt. Dabei wird auch auf die Bedeutung der Menschenwürde als wichtige Grundregel eingegangen: Demnach sind alle Menschen gleich viel wert. Es wird deutlich, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist – sie muss von uns allen im Alltag geachtet, mitgestaltet und verwirklicht werden.”

Demokratie und Rechtsextremismus
“Im zweiten Teil der Ausstellung wird gezeigt, warum Rechtsextremismus eine Gefahr für die Demokratie darstellt und was das rechtsextreme Weltbild ausmacht. Rechtsextremismus hat viele Gesichter.” Die rechtsextreme Szene bestehe aus einem verzweigten und kooperierenden Netzwerk, an dem sich rechtsextreme Parteien rechte Musik- und Bekleidungsvertriebe, Zeitschriften, Bildungseinrichtungen, Gruppierungen wie Autonome Nationalisten und Subkulturen wie die Identitäre Bewegung beteiligten.

Anmeldung zur Ausstellung für Gruppen
Die Ausstellung ist vom 14.09.-26.09.2020 und erneut vom 16.11.-27.11.2020 in der Bibliothek der Theologischen Hochschule Friedensau zu sehen. Die Ausstellungstafeln eignen sich hervorragend für den Politikunterricht, so dass Exkursionen von Schulen entsprechend der Corona-Hygiene-Regeln möglich sind.
Es werde daher um vorherige Anmeldung für grössere Gruppen gebeten.
E-Mail: Bib.Veranstaltungen@thh-friedensau.de

Theologische Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht B.A.- und M.A.-Studien¬gänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs ‚Deutsch als Fremdsprache‘ belegt werden. Mehr als 30 Nationen sind unter den Studierenden vertreten. Studieninteressierte können sich zu Schnuppertagen anmelden und das Leben im Hörsaal und auf dem Campus kennenlernen.

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Das Führungsteam des Advent-Verlags (v.l.) J. Schultka, A. Trofimov, S. Resch) mit D. Neef und J. Naether © Foto: Vanessa Schulz/Advent-Verlag GmbH

125 Jahre Advent-Verlag in Deutschland

Lüneburg/Deutschland | 25.09.2020 | APD | International

Am heutigen 1. September wird der im Jahre 1895 in Hamburg gegründete Advent-Verlag 125 Jahre alt. Er ist der offizielle Verlag der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Geschäftsführer Dieter Neef dazu: „Wir sind stolz und dankbar für unsere traditionsreiche Vergangenheit, denn der Advent-Verlag ist ein prägender Bestandteil der Adventgeschichte in Deutschland“.

Ein Traditionsverlag mit Zukunft
Der Advent-Verlag wurde 1895 von Ludwig Richard Conradi in Hamburg gegründet mit dem Ziel, vom Hamburger Hafen aus adventistische Literatur in die ganze Welt zu verbreiten. Heute, 125 Jahre später, ist die Advent-Verlag GmbH ein modernes Verlagshaus mit aktuell 16 Angestellten und einem Tochterunternehmen, der Wartberg-Verlag GmbH. Die Advent-Verlag GmbH ist ein eingetragenes Unternehmen, das sich in den vergangenen Jahren für die Zukunft aufgestellt hat. „Wir haben in der jüngsten Vergangenheit bewusst einen Generationswechsel im Verlag eingeleitet und die Führungsebene vertrauensvoll in die Hände einer neuen Generation übergeben, wobei es uns wichtig war, dass das neue Team mit der Expertise von langjährigen Verlagsmitarbeitern unterstützt wird, damit der Verlag optimal aufgestellt ist und seine traditionsreiche Verlagsgeschichte fortgeschrieben werden kann“, so Gesellschaftervertreter Pastor Johannes Naether.

Worte, die bleiben
‘Worte, die bleiben‘, das sei nicht nur ein Slogan, sondern seit 125 Jahren die DNA des Advent-Verlags, sagt Verlagsleiterin Jessica Schultka. „Denn obwohl sich das Aufgabenspektrum in den vergangenen Jahren gewandelt hat, ist die Kernkompetenz des Verlags seit jeher, die Herausgabe von adventistischen Büchern, Zeitschriften und Studienmaterialien, die damals wie heute dazu anregen möchten, über Gott nachzudenken“, führt Schultka fort. Um dies auch für die Zukunft gewährleisten zu können, arbeite ihr Redaktionsteam täglich an der Herausgabe von Büchern zu Themen rund um Theologie, Seelsorge und Glaubenserfahrungen, an Andachtsbüchern, Studienheften, Zeitschriften und Magazinen, welche den Glauben fördern, vertiefen und begleiten wollen.

Anlässlich des Jubiläums war die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg im Verlagshaus zu Gast. Sönke Feldhusen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Lüneburg-Wolfsburg überreichte zum Jubiläum eine Ehrenurkunde. „Wir sind stolz und dankbar für unsere traditionsreiche Vergangenheit, denn der Advent-Verlag ist ein prägender Bestandteil der Adventgeschichte in Deutschland“, so Geschäftsführer Neef. Als Verlagshaus seien sie aber auch Arbeitgeber in der Region Lüneburg und sicherten hier seit 1994 Arbeitsplätze. Deshalb freuten sie sich, dass die IHK Lüneburg-Wolfsburg dieses Ereignis mit ihnen würdigt.

Die Advent-Verlag GmbH
Seit 1895 ist der Advent-Verlag Lüneburg der offizielle Verlag der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Mit ihren Publikationen bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Traditionsverlages den Lesern Orientierung in Sinn- und Lebensfragen und sprechen sie ganzheitlich und generationenübergreifend an. Sie wollen nach eigener Beschreibung dazu anregen, über Gott nachzudenken und den biblischen Glauben authentisch im Alltag zu leben, indem sie ihn nachhaltig fördern, vertiefen und begleiten gemäss ihrem Motto: „Wir schaffen Worte, die bleiben.“

Festakt auf 2021 verschoben
Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste der geplante Festakt zum Jubiläum auf das nächste Jahr verschoben werden. Einblicke in die Arbeit und den Alltag des Advent-Verlags Lüneburg gibt es online unter: https://advent-verlag.de/wir-feiern und als Video https://youtu.be/VGdTzIPaJGQ.

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Krankenhaus der AdventHealth-Gruppe in Orlando, Florida/USA © Foto: AdventHealth Orlando/Florida

Vier adventistische Krankenhäuser auf Newsweeks Liste der weltbesten Spitäler

Altamonte Springs, Florida/USA | 25.09.2020 | APD | International

Newsweek, ein bedeutendes wöchentlich erscheinendes US-amerikanisches Nachrichtenmagazin und eine führende Website, hat kürzlich eine Liste der weltbesten Krankenhäuser für 2020 veröffentlicht. Vier Krankenhäuser von «AdventHealth» gehören laut Medienmitteilung von «AdventHealth» zu den ausgezeichneten Gesundheitsinstitutionen. Es ist das zweite Jahr, in dem Newsweek die Rangliste veröffentlicht hat.

Zu den fast 300 US-Krankenhäusern, die in die Liste der weltbesten Krankenhäuser 2020 aufgenommen wurden gehören AdventHealth Orlando/Florida, AMITA Health Adventist Medical Center Hinsdale/Illinois, Parker Adventist Hospital und Porter Adventist Hospital, beide in Colorado.

Um in die Liste aufgenommen zu werden, mussten die Krankenhäuser eine Kapazität von mindestens 100 Betten haben. Sie wurden auf der Grundlage von drei Datenquellen in eine Rangliste aufgenommen: Empfehlungen medizinischer Experten, medizinische Leistungsindikatoren und Erhebungen zu bestehenden Patientenerfahrungen. Insgesamt standen mehr als 1.500 Krankenhäuser aus 21 Ländern weltweit auf der Liste.

AdventHealth
Das «Adventist Health System» wurde 1973 gegründet und 2019 in «AdventHealth» umbenannt. Es ist das grösste gemeinnützige protestantische Gesundheitssystem in den USA mit Hauptsitz in Altamonte Springs, Florida. «AdventHealth» gehört zur Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in den USA. Es verfügt über 45 Krankenhäuser, mehr als 8.200 zugelassene Betten in neun Bundesstaaten und versorgt jährlich mehr als fünf Millionen Patienten mit über 80.000 Mitarbeitenden. Das Gesundheitssystem von «AdventHealth» umfasst auch Notfallversorgungszentren, häusliche Gesundheits- und Hospizdienste, Arztpraxen und qualifizierte Pflegeeinrichtungen. Die jährlichen Betriebseinnahmen liegen bei elf Milliarden US-Dollar.

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Neue ACK-Vorstandsmitglieder: Landesbischof Friedrich Kramer (li.) und Bischof Dr. Bertram Meier © Foto: ekmd.de und bistum-augsburg.de

ACK Deutschland: Mitgliederversammlung tagt digital

Frankfurt am Main/Deutschland | 25.09.2020 | APD | Ökumene

Die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) tagte am 16.09. zum ersten Mal in ihrer Geschichte per Videokonferenz. Neben der Behandlung vielfältiger Themen wurden Landesbischof Friedrich Kramer von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland sowie der römisch-katholische Bischof von Augsburg, Dr. Bertram Meier, neu in den Vorstand gewählt.

Personalveränderung im Vorstand
Die Mitgliederversammlung der ACK Deutschland konnte pandemiebedingt nicht wie geplant als Präsenztreffen in Fulda stattfinden, sondern wurde digital per Videokonferenz abgehalten. Das Gremium wählte den 55-jährigen Theologen Friedrich Kramer aus Magdeburg in den fünfköpfigen Vorstand. Kramer folgt im Vorstand als Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auf Bischof em. Prof. Dr. Martin Hein, der im September 2019 in den Ruhestand gegangen war und bereits zuvor angekündigt hatte, in diesem Jahr auch aus dem Vorstand der ACK auszuscheiden.

Als neues stellvertretendes Mitglied für die Deutsche Bischofskonferenz ist der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier in den ACK-Vorstand gewählt worden. Er folgt auf Bischof Dr. Georg Bätzing, der seit März 2020 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist und daher für die Vorstandsaufgabe nicht mehr zur Verfügung stand.

Jahr der Ökumene 2021/22
Ferner befasste sich die ACK-Mitgliederversammlung mit weiteren ökumenischen Themen rund um das geplante Jahr der Ökumene 2021, das auf 2022 ausgeweitet wurde. Die Historikerin Astrid von Schlachta stellte das Projekt „500 Jahre Täuferbewegung“ vor, welches auch auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt 2021 vertreten sein wird. Dort wird die ACK Deutschland mit einer grossen Fläche (Polis) in der Innenstadt auf ihre Anliegen aufmerksam machen.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland repräsentiert etwa 50 Millionen Christen in Deutschland, ihr gehören 17 Kirchen an, weitere acht Kirchen sind Gastmitglieder, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus.
Weitere Informationen: www.oekumene-ack.de

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Thomas Sternberg und Bettina Limperg präsentieren das Leitwort des 3. Ökumenischen Kirchentags: "schaut hin" © Foto: ÖKT

Deutschland: 3. Ökumenischer Kirchentag soll im Mai 2021 stattfinden

Frankfurt am Main/Deutschland | 25.09.2020 | APD | Ökumene

Auf einer Pressekonferenz am Dienstag erklärte das Präsidium des 3. Ökumenischen Kirchentages (ÖKT), dass das Christentreffen wie vorgesehen in Frankfurt vom 12. bis 16. Mai 2021 stattfinden soll. Das Format werde, aufgrund von Corona veränderten Rahmenbedingungen, mit einem detaillierten Hygienekonzept angepasst.

3. Ökumenischer Kirchentag bietet einzigartige Möglichkeit
Gerade in Krisenzeiten seien Begegnung, Dialog und Gemeinschaft wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt – davon seien die Veranstalter, der Deutsche Evangelische Kirchentag und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, fest überzeugt. Der katholische Präsident Prof. Dr. Thomas Sternberg betonte: „Die Auswirkungen von Corona verändern die Welt. Mit einer neuen Form des ÖKT haben wir die Chance, darauf zu reagieren. Diese Chance wollen wir nutzen.“ Auch die evangelische Präsidentin Bettina Limperg bekräftigte die Entscheidung: „Das Leitwort „schaut hin“ fordert ja dazu auf, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Deshalb werden wir dem Ringen um unsere menschliche, politische Grundordnung beim 3. ÖKT breiten Raum geben." Die einladenden Kirchen, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt bestärkten die Verantwortlichen in ihrem Vorhaben und stünden dem ÖKT dabei als Partner fest zur Seite – genau wie ein breites Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Akteuren und kirchlichen Institutionen und Verbänden.

Das Programm des 3. ÖKT werde kompakter. Die Corona-Pandemie rücke neue Fragen und Herausforderungen ins Blickfeld. Diesen werde eine besondere Bedeutung zukommen. Der Austausch solle öffentlich, partizipativ und kontrovers erfolgen und drängende Fragen beantworten: Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Wie zukunftsfähig ist unser Wirtschaftssystem? Wie ist die Schöpfung noch zu retten? Wie wandeln sich Kirchen und unsere Art, den christlichen Glauben zu leben?

Kleiner und digitaler mit detailliertem Hygienekonzept
Aufgrund der voraussehbaren Beschränkungen würden weniger Menschen vor Ort teilnehmen können, als geplant. Die geräumigen Messehallen, Open-Air-Bühnen sowie Kirchen und Eventsorte im gesamten Stadtgebiet böten genügend Platz, um auch mit Abstandsregeln einer grossen Zahl von Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Die einzigartige und vertraute Mischung aus Vorträgen, Podien, Gesprächen, Kulturprogramm und geistlichen Angeboten bleibe erhalten. Die Organisatoren rechnen mit maximal rund 30.000 Teilnehmern vor Ort im Gegensatz zu weit über 200.000 vor zehn Jahren und 125.000 im Jahre 2003.

Die Angebote vor Ort in Frankfurt würden sich auf das beschränken, was im Mai 2021 möglich und zu verantworten sei. Die dann geltenden Verordnungen zum Hygieneschutz würden in allen Veranstaltungen umgesetzt. Mit Unterstützung des Gesundheitsamts Frankfurt werde ein detailliertes Konzept zur Durchführung einer Grossveranstaltung unter Pandemie-Bedingungen in all ihren Facetten erarbeitet. Präsidentin Bettina Limperg hob die besondere Verantwortung der Veranstalter hervor: „Das Leitwort ‚schaut hin‘ ist auch hier massgeblich: Wir werden sehr bedacht planen und handeln, um die Menschen beim 3. ÖKT vor Ansteckungsrisiken zu schützen. Wir wissen, dass wir uns dabei auf den achtsamen Umgang unserer Teilnehmenden miteinander verlassen können."

Für die, die nicht vor Ort dabei sein könnten oder wollten, würden Möglichkeiten der Interaktion und des Dialoges mit den Menschen beim Event in Frankfurt angeboten. Durch Streaming, hybride Veranstaltungen und Chatkonferenzen werde der ÖKT digitaler. Christinnen und Christen in ganz Deutschland könnten auf diesem Wege eingeladen werden, den Ökumenischen Kirchentag mitzufeiern. Von diesen neuen Formaten erhofften sich die Veranstalter auch wegweisende Impulse für die nachfolgenden Katholiken- und Kirchentage.

Ökumenische Schritte
Der 3. ÖKT habe die Aufgabe, Gemeinschaft zu ermöglichen, Dialog zu fördern aber auch das jeweils Eigene sichtbar zu machen. Im Vergleich zu vergangenen Ökumenischen Kirchentagen geschehe dies unter stärkerer Präsenz und Mitwirkung der gesamten Bandbreite christlicher Konfessionen und Kirchen im Land. Das Treffen biete die Möglichkeit, in wechselseitiger Gastfreundschaft und ökumenischer Sensibilität am Samstagabend gemeinsam den Reichtum konfessioneller Gottesdienste zu erleben und zu feiern.

Teilnahme an Eucharistie/Abendmahls-Einladungen ist Gewissensentscheidung
Laut Bettina Limperg halte der ÖKT an den geplanten Eucharistie/Abendmahls-Einladungen im Rahmen der ökumenischen Gottesdienstangebote während des Kirchentages fest, wie es auch in der Leitschnur des ökumenischen Arbeitskreises (ÖAK) „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ zum Ausdruck käme. Am Wochenende war die Absage des Vatikans an solcher Praxis bekannt geworden. Limperg betonte, „dass Gewissensentscheidungen einzelner zu einer solchen Teilnahme respektiert werden müssten.“ Bereits Anfang September hatte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, für den ÖKT im Mai 2021 eine „neue Form der konfessionsübergreifenden liturgischen Mahls-Gemeinschaft“ angekündigt.

Zum 3. Ökumenischen Kirchentag
Der 3. Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main statt. Er wird veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Nach 2003 in Berlin und 2010 in München findet der Ökumenische Kirchentag 2021 zum dritten Mal statt. Der Ticketverkauf soll am 1.12.2020 starten.

Ein Fact-Sheet mit vielen Fragen und Antworten finden Sie unter:
https://static.oekt.de/fileadmin/2021/bilder/presse/oekt2021_factsheet_september_2020.pdf

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ADRA-Freiwilliger sägt eine Bodenplatte zu © Foto: ADRA Schweiz

Mit Schraubenzieher und Herz – Freiwilligenwoche von ADRA Schweiz

Zwei Wochen haben im August insgesamt 28 Freiwillige aus der ganzen Schweiz das Wohnhaus einer Bauernfamilie mit vier Kindern, im Weisstannental, Gemeinde Mels/SG, renoviert. Da ADRA Schweiz diese Direkthilfe bereits seit über 25 Jahren in der Schweiz durchführt, sind manche Helferinnen und Helfer seit vielen Jahren mit dabei, darunter etliche Handwerker, aber auch Personen mit anderer beruflicher Ausrichtung.

Das Wohnhaus, das direkt an einen Felsen gebaut ist, sei in äusserst schlechtem Zustand gewesen, als die Freiwilligen in der ersten Einsatzwoche von ADRA Schweiz mit den Arbeiten begonnen hätten, schreibt das Hilfswerk in einer Medienmitteilung.

Es seien viele, teils unvorhergesehene Holzarbeiten durchgeführt worden, da die Zwischendecke und die tragenden Balken vom Erdgeschoss zur ersten Etage einsturzgefährdet gewesen seien und fast alles ersetzt werden musste. In der ersten Woche seien neue Fenster eingesetzt worden, mit der Erneuerung der Böden sowie dem Umbau des Badezimmers sei begonnen sowie eine gebrauchte Küche eingebaut und die gesamte Elektrik ersetzt worden. All diese Arbeiten hätten dank der Fachleute unter den Freiwilligen während der ersten Woche fachgerecht durchgeführt werden können. In der zweiten Freiwilligenwoche seien die Böden fertiggestellt, das Bad weiter ausgebaut sowie viele Sanitär-, Maler- und Holzarbeiten durchgeführt worden.

Corona-Virus verzögerte die Umbauarbeiten
„Eigentlich hätten wir bereits im April eine Woche in diesem Haus arbeiten wollen, da es so viel zu tun gibt. Leider mussten wir diese Woche aufgrund der Corona-Krise absagen“, erklärt Monika Stirnimann, Projektleiterin bei der Hilfsorganisation ADRA Schweiz. Dies sei auch der Grund, weshalb in den verbleibenden zwei Wochen im August nicht alle geplanten Arbeiten fertiggestellt werden konnten, schreibt ADRA. „Mehrere Freiwillige haben sich bereiterklärt, die Familie auch in den nächsten Wochen weiterhin zu unterstützen und diverse notwendigen Arbeiten zu beenden“, sagt Monika Stirnimann. „Diese Solidarität ist bei unseren Freiwilligen nicht selten, denn schon öfter haben sie an anderen Projekten in ihrer Freizeit über die Freiwilligenwoche hinaus noch weitergeholfen.“

Projektpartner
Die Organisation „Bergversetzer“, ein Gemeinschaftsprojekt der „Schweizer Berghilfe“ und der „Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete“, hat ADRA Schweiz auf dieses Projekt aufmerksam gemacht. „Bergversetzer“ und ADRA Schweiz arbeiten seit mehreren Jahren eng zusammen und realisieren einmal pro Jahr ein gemeinsames Projekt dieser Art mit Freiwilligen.

ADRA Schweiz
ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe). Das Hilfswerk fördert Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen. ADRA Schweiz ist organisatorisch und juristisch ein eigenständiger Verein und ist im Handelsregister eingetragen. ADRA Schweiz ist ein Partnerhilfswerk der Glückskette und ist von der Zewo zertifiziert.

ADRA Schweiz realisiert Projekte in folgenden vier Bereichen:
• Katastrophenhilfe & Prävention
• Existenzsicherung
• Bildung
• Soziales Engagement

Mehr zu ADRA Schweiz: www.adra.ch

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ADRA Dänemark arbeitet seit 2002 in Jemen © Foto: ADRA Dänemark

Novo Nordisk Stiftung unterstützt Hungerhilfe von ADRA in Jemen

Nærum/Dänemark | 25.09.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Novo Nordisk Stiftung in Dänemark hat der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Dänemark 142.000 Franken / 132.000 Euro zur Bekämpfung des Hungers der am stärksten gefährdeten Personen in Jemen zur Verfügung gestellt. Dazu gehören Familien mit Kindern unter fünf Jahren, Schwangere und stillende Frauen, Menschen mit Behinderungen sowie alleinerziehende Frauen. Die Partnerorganisation ADRA Jemen überweist während den nächsten sechs Monaten regelmässig Geld auf die Bankkonten der ausgewählten Familien, damit diese das Nötigste selbst bei den lokalen Geschäften kaufen können. Vom Projekt, das den monatlichen Nahrungsbedarf der Familien decken soll und auch Informationen zur Prävention von Corona-Infektionen enthält, profitieren 950 Personen.

«Wir bei ADRA sind überzeugt, dass direkte finanzielle Unterstützung der beste Weg ist, um in einer Zeit der Pandemie zu helfen. Es fällt den Menschen schwerer, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wenn Corona die ohnehin schlechte Wirtschaft und Infrastruktur des Landes verschlimmert“, erklärt Adriana Ferracin Kleivan, humanitäre Koordinatorin bei ADRA Dänemark. „Darüber hinaus haben die schutzbedürftigen Familien die Möglichkeit, selbst zu wählen, was sie am dringendsten benötigen. Es gibt ihnen ein grösseres Gefühl der Würde, aber ihr Geld haucht auch dem lokalen Lebensmittelhandel Leben ein.“

2,4 Millionen Kinder sind vom Hunger bedroht
Nach mehr als fünf Jahren Krieg ist die humanitäre Krise im Jemen die schlimmste der Welt, schreibt ADRA Dänemark in einer Medienmitteilung. In keinem anderen Land seien so viele Kinder mit einer Mischung aus Unterernährung und Krankheit konfrontiert. Die Belastbarkeit eines hungernden Kindes sei im Allgemeinen gering, und daher würden viele sterben. Die UNO berichtet, dass mehr als 20 Millionen Jemeniten nicht genug Nahrung bekommen und dass die Zahl der unterernährten Kinder bis Ende 2020 um 20 Prozent steigen könnte. Insgesamt 2,4 Millionen Kinder könnten dann am Rand des Hungers stehen. Wenn es so weitergehe, würden unzählige jemenitische Zivilisten an Hunger und Krankheit sterben, so die UNO.

ADRA Dänemark
Das Hilfswerk in Dänemark wurde 1987 gegründet und beschäftigt aktuell 20 Personen, davon 14 Frauen. 2018 hatte ADRA Dänemark 11 Millionen Franken / 10,3 Millionen Euro Einnahmen. Die Hilfsorganisation unterhält Partnerschaften mit acht Ländern und eine strategische Partnerschaft mit dem Aussenministerium von Dänemark. Die Arbeit basiert auf vier Grundwerten: Menschenwürde, Gleichberechtigung, Gerechtigkeit, Gesellschaftliche Verantwortung.

Die glaubensbasierte Organisation sieht es als ihre Aufgabe, zur Bekämpfung der Ursachen von Armut und Ungerechtigkeit beizutragen. «Unsere Arbeit basiert auf Gleichheit und Respekt für alle, unabhängig von Religion, Rasse, politischer Zugehörigkeit, sozialem Status, Geschlecht oder sexueller Orientierung.» ADRA Dänemark arbeitet im Verbund des weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit ADRA-Landesbüros in über 130 Ländern der Welt zusammen.

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Symbolbild. © Foto: Adrian Swancar on Unsplash

Corona-Virus kann einen Schlaganfall auch bei Jungen verursachen

Loma Linda, Kalifornien/USA | 25.09.2020 | APD | Gesundheit & Ethik

Neurochirurgen an der von Adventisten geführten Loma-Linda-University-Health in Kalifornien/USA haben festgestellt, dass das neuartige Corona-Virus Mikrothromben - oder kleine Blutgerinnsel - entwickeln lässt. Diese Mikrothromben könnten durch den Körper wandern und im Gehirn einen Schlaganfall verursachen, so der Neurochirurg Miguel Lopez-Gonzalez.

Das neuartige Corona-Virus befalle in der Regel die Lunge und verursache Symptome wie Husten und Atembeschwerden, aber die Ärzte machten sich nun auch Sorgen bezüglich des Gehirns. Selbst mit leichten Symptomen erlitten auch Menschen im Alter von 30 Jahren mit COVID-19 einen Schlaganfall.

Der Neurochirurg erklärt, warum dies der Fall sein könne. „Die Blutgerinnsel können zu einer Behinderung des Blutflusses zum Gehirn führen und einen ischämischen Schlaganfall verursachen.“ Zwar treten Schlaganfälle am häufigsten bei Menschen über 65 Jahren auf, es gebe aber einen Anstieg bei Patienten aller Altersgruppen, die von COVID-19 betroffen seien. „COVID-19 verursacht Entzündungen in vielen Teilen des Körpers, die das Risiko erhöhen können, dass sich Plaque in den Arterien oder ein Blutgerinnsel in den Venen ansammelt und einen Schlaganfall verursacht", sagte der Neurochirurg.

Laut Lopez-Gonzalez sei dies nicht das erste Mal, dass eine infektiöse Atemwegserkrankung zu diesem Phänomen führe und er stelle ein ähnlich erhöhtes Risiko bei Grippepatienten fest. „In Bezug auf COVID-19 und Schlaganfall gibt es noch viel Forschungsbedarf, aber die Schlaganfallsymptome sollten nie ignoriert werden", so Lopez-Gonzalez. Er fordere die Menschen dringend auf, Anzeichen nicht zu ignorieren, die möglicherweise ein grösseres Problem signalisierten:
• plötzliche Taubheit oder Schwäche im Gesicht oder in den Gliedmassen - besonders wenn sie nur auf einer Körperseite auftreten,
• plötzliche Verwirrung oder Schwierigkeiten beim Sprechen und Verstehen der Sprache,
• plötzlicher Verlust der Sehkraft auf einem oder beiden Augen,
• plötzlicher Schwindel, Gleichgewichtsverlust, Schwierigkeiten beim Gehen oder mangelnde Koordination,
• plötzlicher schwerer Kopfschmerz ohne bekannte Ursache.

Lopez-Gonzalez meint, selbst wenn die Symptome nicht länger als ein paar Minuten anhielten, sei es dennoch möglich, dass eine vorübergehende ischämische Attacke (TIA) vorliege. „Man mag versucht sein, eine TIA zu ignorieren, sobald die Symptome abklingen, aber sie verschwindet nicht ohne medizinische Intervention und kann ein Zeichen für ein ernstes Problem sein".

Loma Linda University Health (LLUH)
Die 1905 gegründete Loma Linda University Health, eine Organisation der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, umfasst acht Fakultäten der Loma Linda Universität (mit mehr als 4.400 Studierenden aus über 80 Ländern), sechs Krankenhäuser des LLU Medical Center sowie mehr als 1.000 Fakultätsärzte in Südkalifornien. Loma Linda University Health bietet nach eigenen Angaben über 100 akademische Programme an und versorgt jährlich über 40.000 Patienten stationär und 1,5 Millionen ambulant.

Weitere Informationen über das Schlaganfall-Zentrum am medizinischen Zentrum der Loma Linda Universität unter: https://lluh.org/services/comprehensive-stroke-center.

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Eine gesunde Wahl: Pflanzenbasierte Ernährung © Foto: Adelmo Raymann/churchphoto.de

Beste Krebsvorsorge: Viel Bewegung und pflanzenbasierte Ernährung

Bonn und Ostfildern/Deutschland | 25.09.2020 | APD | Gesundheit & Ethik

Eine vollwertige pflanzenbetonte Ernährung und körperliche Aktivität können das Risiko einer Krebserkrankung senken. Zu diesem Ergebnis kommt der dritte Expertenbericht des WCRF (World Cancer Research Fund) und des AICR (American Institute for Cancer Research), aus der aktuelle Ernährungsempfehlungen zur Krebsprävention abgeleitet wurden. Sowohl die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) als auch der Deutsche Verein für Gesundheitspflege e.V. (DVG) sowie die schweizerische Liga Leben und Gesundheit (LLG) sehen sich in ihren Ernährungsempfehlungen bestätigt.

Weltweit erkrankten immer mehr Menschen an Krebs, so eine Pressemeldung der DGE, gleichzeitig steige dazu auch die Zahl der Übergewichtigen und Adipösen. Da eine hohe Körperfettmasse das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen könne – beispielsweise durch eine gesteigerte Produktion entzündlicher Botenstoffe oder eine verstärkte Bildung schädlicher Substanzen – sei ein wichtiges Ziel in der Krebsprävention, ein normales Körpergewicht zu erreichen oder zu erhalten.

Die aktuelle Datenanalyse zeige, dass für die Krebsentstehung weder einzelne Lebensmittel oder Nährstoffe noch Nahrungsergänzungsmittel von Bedeutung seien. Vielmehr entscheide das Zusammenspiel aus Ernährung – ein möglichst günstiges „Ernährungsmuster“ – und körperlicher Aktivität darüber, ob sich eine mehr oder weniger krebsfördernde Stoffwechselsituation bilde.

Mehr: Pflanzenbetonte Ernährung, körperliche Aktivität und Stillen
Die Basis einer krebspräventiven Ernährung sollten laut WCRF Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte wie Bohnen bilden. Vollkornprodukte könnten zum Schutz vor Dickdarmkrebs beitragen. Ballaststoffe würden helfen, das Risiko für eine Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas zu senken. Die DGE empfehle, jeden Tag mindestens fünf Portionen Gemüse und Obst zu verzehren, da sie dem Körper wichtige Nährstoffe bei gleichzeitig niedrigem Energiegehalt lieferten. Hülsenfrüchte liessen den Blutzuckerspiegel nur langsam steigen und lieferten hochwertiges pflanzliches Protein, B-Vitamine sowie wichtige Mineralstoffe.

Die WCRF-Daten zeigten auch, dass körperliche Aktivität zum Schutz vor mehreren Krebsarten beitrage: schon Spazierengehen könne vor Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas schützen. Längere Bildschirmzeiten sowie ein sitzender Lebensstil seien kontraproduktiv. Mütter könnten ihr Brustkrebsrisiko senken, indem sie ihr Kind stillten. Das Stillen helfe auch, Kinder später vor einer übermässigen Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas zu schützen.

Weniger: Fastfood, rotes Fleisch, zuckergesüsste Getränke und Alkohol
Die Datenauswertung des WCRF bestätige, dass Fastfood, das meist viel Energie, Fett und/oder Zucker enthalte, die Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas förderten und damit das Krebsrisiko erhöhen könne. Auch der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch wie Wurst und Fleischwaren könne das Risiko für Dickdarmkrebs erhöhen, möglicherweise bereits in geringen Mengen. Der WCRF rate, den Verzehr von rotem Fleisch auf maximal 350 bis 500 Gramm pro Woche zu beschränken und – wenn überhaupt – nur sehr kleine Mengen an Fleischwaren zu verzehren.

Alkohol ist an der Entstehung vieler Krebsarten beteiligt
Häufig und in grossen Mengen konsumierte zuckergesüsste Getränke könnten sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen eine Ursache für Gewichtszunahme, Übergewicht und Adipositas sein. Alkoholkonsum sei an der Entstehung vieler Krebsarten beteiligt. Bereits geringe Mengen könnten das Risiko für Krebs erhöhen. Die Art des Alkohols spiele dafür keine wesentliche Rolle.

Der DVG macht darüber hinaus darauf aufmerksam, dass es auch andere Einflussfaktoren bei der Krebsentstehung gebe. Die Empfehlungen der WCRF spielten, statistisch gesehen, zwar eine grosse Rolle in der Prävention, doch bedeute das auf keinen Fall, dass jemand kein Krebs bekommen könne, wenn er sie befolge. Bei diesen Empfehlungen handele es sich um Vorbeugemassnahmen. Wenn jemand schon erkrankt sei, hätten sie keine Heilwirkung. Manchmal würden diese Fakten durcheinandergebracht, so Sara Salazar Winter, Geschäftsführerin des DVG.

Zum Bericht des WCRF:
https://www.wcrf.org/sites/default/files/TER-German-translation.pdf

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