An der alle fünf Jahre stattfindenden Generalversammlung der «Schweizer Union der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten» haben am 20. September in Biel 25 Delegierte aus den 57 Schweizer Kirchgemeinden den Vorstand und die Geschäftsleitung gewählt. Als Präsident der Adventisten in der Schweiz wurde Pastor Olivier Rigaud gewählt, der gleichzeitig auch Präsident der Adventisten in der West- und Südschweiz ist. Exekutivsekretär wurde Pastor Stephan Sigg, der als Präsident der Adventisten in der Deutschschweiz dient. Jean-Luc Waber wurde zum Finanzvorstand gewählt, der in dieser Funktion auch in der Deutschschweizerischen Vereinigung tätig ist.
Besetzung der Geschäftsleitung
Die Statuten der «Schweizer Union» schreiben vor, die Aufgaben der Geschäftsleitungsmitglieder auf Unionsebene bzw. auf der Ebene der gesamtschweizerischen Kirchenleitung mit Geschäftsleitungsmitgliedern der beiden regionalen Kirchenleitungen den sogenannten «Vereinigungen» zu besetzen. Zudem besteht eine Absprache zwischen beiden Vereinigungen, dass das Amt des Präsidenten sowie des Exekutivsekretärs der Schweizer Union alle fünf Jahre zwischen den jeweiligen Vereinigungspräsidenten wechselt. Entsprechend dieser Regelung wechselte Stephan Sigg, der bisherige Präsident der Schweizer Adventisten in die Aufgabe als Exekutivsekretär und Olivier Rigaud, bisheriger Exekutivsekretär, wurde als Präsident der Schweizer Adventisten gewählt.
Die 4.818 erwachsen getauften Adventisten in der Schweiz sind nach Sprachzugehörigkeit in zwei Vereinigungen organisiert: in die «Deutschschweizerische Vereinigung» DSV mit Sitz in Zürich und in die «Fédération de la Suisse Romande et du Tessin» FSRT mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Union, die nationale Kirchenleitung. Alle fünf Jahre findet eine Generalversammlung mit Delegierten aus den Gemeinden statt, welche den Vorstand und die Geschäftsleitung wählt sowie die Berichte abnimmt.
Neuer Vorstand mit zwei Frauen
In den achtköpfigen Vorstand der Schweizer Union der Siebenten-Tags-Adventisten wurden auch zwei Frauen gewählt. Der Vorstand setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Olivier Rigaud, Präsident; Stephan Sigg, Exekutivsekretär; Jean-Luc Waber, Finanzvorstand; Eric Belloy, (FSRT); Raphaël Grin (FSRT); Karin Sbarzella (FSRT); Evelyn Studer (DSV); Dietmar Butscher (DSV).
Mitgliederzahl der Adventisten in der Schweiz ist leicht gewachsen
Laut dem Bericht des Exekutivsekretärs ist die Zahl der Adventisten in der Schweiz in den vergangenen fünf Jahren um 281 Personen gewachsen. Dies sei aber primär «Transferwachstum» und habe damit zu tun, dass mehr Adventisten aus dem Ausland zugewandert als ausgewandert seien. Ende 2019 gab es in der Schweiz 4.818 erwachsen getaufte Mitglieder, die jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, in 57 Gemeinden Gottesdienst feiern.
Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Weltweit gehören über 21,6 Millionen Personen der Kirche an.
Institutionen und Werke der Adventisten in der Schweiz
Die Adventisten in der Schweiz führen die «Privatschule A bis Z» in Zürich, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan/BE und Les Diablerets/VD, drei Alters- und Pflegeheime in Epalinges/VD, Krattigen/BE und Oron/VD sowie zwei Altenwohnheime in Gland/VD und Krattigen/BE, den Advent-Verlag in Krattigen sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens. Im Weiteren unterhalten sie das «Hope Bibelstudien-Institut» (HBI) und das Religionspädagogische Institut (RPI) in Zürich sowie das «Institut d'Etude de la Bible par Correspondance» (IEBC) in Renens. In Gland/VD befindet sich die Klinik «La Lignière», spezialisiert auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen.
Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die «Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe» ADRA Schweiz, mit Büro in Aarau, ein Partnerhilfswerk der Glückskette. Der «Adventistische Pressedienst» APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an die säkularen sowie kirchlichen Medien. Die «Schweizerische Liga Leben und Gesundheit», Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.
Ausbildung für Pastoren und Pastorinnen
Die Pastoren und Pastorinnen der Deutschschweiz werden vor allem im Theologischen «Seminar Schloss Bogenhofen» in Oberösterreich ausgebildet, das von den Adventisten in der Deutschschweiz und Österreich gemeinsam getragen wird. Die Pastoren der französischsprachigen Schweiz lassen sich vorwiegend am «Campus Adventiste du Salève» in Frankreich ausbilden.
Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind seit 1994 Mitglied der «Schweizerischen Bibelgesellschaft» (SB) und haben seit 2012 den Gaststatus in der «Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz» (AGCK-CH). In drei kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (BL/BS, GE, VD) sind sie Mitglied und in drei (SH, TI, ZH) haben sie den Gaststatus. Seit 2019 haben die Adventisten in der Deutschschweiz den Beobachterstatus im Verein «Freikirchen.ch», dem Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz.