Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 9/2023 - September 2023 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 9/2023 - September 2023

Suizidalität als Thema am Telefon 143 in den Jahren 2019 – 2023 © Diagramm: Tel 143

Welttag der Suizidprävention - Suizidalität nimmt weiter zu

Zürich/Schweiz | 01.10.2023 | APD | Schweiz

Die Dargebotene Hand (Tel 143) sei auch im laufenden Jahr überdurchschnittlich häufig mit dem Thema Suizid (Selbsttötung) konfrontiert worden. Das schreibt Tel 143, die bekannteste Anlaufstelle für emotionale Erste Hilfe in der Schweiz, in einer Medienmitteilung zum Weltsuizidpräventionstag vom 10. September. Die Zahl der Nennungen am Telefon habe 2023 im Vergleich zu den ersten 7 Monaten im 2019 um mehr als 34 Prozent zugenommen, gegenüber demselben Zeitraum im 2022 um fast 11 Prozent.

Ungebrochene Zunahme der Suizidalität
Während viele Themen bei den Gesprächen von Tel 143 wieder auf vorpandemische Niveaus gefallen seien, nehme die Zahl der Themennennungen rund um Suizidalität weiter zu. Das Thema sei in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 mehr als 19mal pro Tag zur Sprache gekommen. In der Vergleichsperiode 2019 lag der Wert mit gut 13 Nennungen deutlich tiefer.

Obwohl Gespräche mit Minderjährigen nur ca. 1 Prozent des Totals ausmachten, hat die Zahl der Gespräche laut Tel 143 mit dieser Altersgruppe zwischen Januar und Juli 2023 um mehr als 8 Prozent zugenommen. «Da diese Altersgruppe bekanntermassen ungern Gespräche per Telefon führt, kann die Not, welche diese zu einem Anruf bewegt, nur erahnt werden», schreibt Tel 143.

Suizid kann verhindert werden: Darüber reden hilft!
Die Dargebotene Hand trägt laut Selbstaussage zur Suizidprävention bei, indem sie Menschen, die Verzweiflung, Sorgen und Stress mit jemandem teilen möchten, ein offenes und einfühlsames Ohr bietet. Tel 143 engagiert sich auch an regionalen Präventionsanlässen und in Suizidnetzwerken, bietet Fachvorträge an, und organisiert auf Anfrage massgeschneiderte Gesprächsführungskurse für Firmen und Organisationen. «Empathische Kompetenz und die Bereitschaft, das Thema ‘Suizidgedanken’ offen anzusprechen, ist heute wichtiger denn je, und kann einen relevanten Beitrag zur Prävention von Suizid leisten», so Tel 143.
Die Dargebotene Hand fordert deshalb zum Weltsuizidpräventionstag zum Reden auf, das reden Menschen retten könne: «Sprechen Sie Menschen in Ihrem Umfeld an, wenn Sie den Eindruck haben, diese seien suizidgefährdet!»

Tel 143 – Die Dargebotene - Anlaufstelle für Sorgen und Krisen aller Art
Tel 143 – Die Dargebotene Hand ist eine der bekanntesten Anlaufstellen für emotionale Erste Hilfe in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Sie bietet empathische Gespräche auf professionellem Niveau an. Das Angebot ist kostenlos, anonym und rund um die Uhr präsent, und richtet sich primär an Erwachsene. Ob Krise, Sorgen oder Einsamkeit – Tel 143 ist für alle Themen offen. Der Kontakt ist per Telefon, E-Mail oder Chat möglich - am einfachsten ist der Einstieg über www.143.ch.

Die Dargebotene Hand ist eine politisch und konfessionell unabhängige, ZEWO-zertifizierte Non-Profit-Organisation In 12 Regionalstellen sind rund 700 gut ausgebildete und von Fachpersonen begleitete Freiwillige am Werk. Die Organisation finanziert sich zu 9 Prozent aus Eigenleistungen, zu 28 Prozent aus institutionellen Beiträgen und zu 63 Prozent aus Spenden. Obwohl sie eine nationale Notrufnummer hat, erhält sie keine Mittel des Bundes.

(2688 Zeichen)
Die Referenten (v.li.): Lukas Gerber, Christian Schneider, Philipp Hadorn © Fotos: ChristNet

ChristNet-Forum: Gehört christliche Nächstenliebe in die Politik?

Bern/Schweiz | 01.10.2023 | APD | Schweiz

«Nächstenliebe ins Bundeshaus» war das Thema des ChristNet-Forums vom 16. September in Bern. Im Vorfeld der nationalen Wahlen äusserten sich laut der ChristNet-Medienmitteilung der Theologe Lukas Gerber, Hilfswerk-Mitgründer Christian Schneider und der Solothurner Alt SP-Nationalrat Philipp Hadorn dazu je aus ihrer Perspektive.

Christengemeinde muss Stimme erheben, wo es ungerecht zugeht
«Gehen Politik und Bibel zusammen?», fragte der Theologe und Doktorand Lukas Gerber. Er beleuchtete Aussagen des Neuen Testaments und die vom Theologen Karl Barth aufgeführten unterschiedlichen Aufgaben der Christengemeinde und der Bürgergemeinde. Jesus habe kaum über die politischen Ungerechtigkeiten Roms gesprochen, doch seine Reden und Taten «waren hochpolitisch und gefürchtet», so Gerber. Bis heute fürchteten sich gerade autoritäre Regimes vor einem politischen Kontrollverlust wegen dem Christentum. Nach Karl Barth schützt die Bürgergemeinde vor Chaos, die Christengemeinde hat ein Wächteramt gegenüber dem Staat und «muss dort ihre Stimme erheben, wo es ungerecht zugeht».

Armutsgefälle in der Welt
Christian Schneider legte das Armutsgefälle in der Welt dar und mahnte: «Vom Sparen und Reichwerden wird im Evangelium eher gewarnt!» Als Mitgründer des Hilfswerks Onesimo lebte Schneider 13 Jahre in den Slums von Manila/Philippinen. Mit einem bescheidenen Budget werden dort an 40 Standorten ehrenamtlich therapeutische Gemeinschaften, Drogentherapiestationen, Berufsausbildungen für Jugendliche und Slum-Kirchen betrieben. «Wir zahlen keine Löhne, keine Mieten und unsere effektive und gute Arbeit unten den Ärmsten wird vom Bund – abgesehen von der Steuerbefreiung für Spenden – mit keinem Franken unterstützt», so Schneider.

In der Politik geht es um die bestmögliche Lösung, nicht um Ideale
Alt Nationalrat Philipp Hadorn (SP/SO) sprach zur Nächstenliebe in der Bundespolitik. Politikerinnen und Politiker dürften nicht aus Betroffenheit handeln, sondern sachlich reflektiert. Es gehe um die bestmögliche Lösung, nicht um Ideale. Dennoch: «Beim Politisieren ist die Grundhaltung wichtig.» Hadorn ist froh, dass der Staat einen säkularen Rahmen festlegt und Spielregeln vorgibt, die für alle gelten. «Das stabile politische System ist ein Segen für die Schweiz.» Der Referent führte politische Themen auf, bei denen Nächstenliebe eine Rolle spielt. In christlichen Kreisen gibt es verschiedenen Meinungen dazu, doch Hadorn vermisst die Auseinandersetzung dazu.

ChristNet
ChristNet ist laut Selbstbeschreibung ein Bet-, Denk- und Aktionsforum, das gesellschaftspolitische Themen aus der christlichen Perspektive der Nächstenliebe (Mk. 12.29ff) kritisch-optimistisch behandelt und umsetzt. Dadurch sollen Menschen für die von Jesus Christus initiierte Welt voller Hoffnung, Liebe, Gerechtigkeit, Freiheit und Lebensbejahung sensibilisiert werden.

(2561 Zeichen)
© Logos: EKD/DBK/ACK

Christliche Kirchen in Deutschland verurteilen Gewalt gegen Bevölkerung in Berg-Karabach

Bonn und Hannover/Deutschland | 01.10.2023 | APD | International

Mit Bestürzung reagieren die christlichen Kirchen in Deutschland auf die neuerliche Eskalation der Gewalt in der Region Berg-Karabach (Arzach). Der Vorsitzende der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, kritisieren gemeinsam das massive militärische Vorgehen der Regierung Aserbaidschans, welches die Existenz der mehrheitlich armenischen Bevölkerung der autonomen Region gefährde. Bereits die über neun Monate andauernde Blockade der einzigen Zufahrtsstrasse von Armenien nach Berg-Karabach habe zu einer dramatischen humanitären Situation geführt.

„Uns erreichen erschreckende Berichte darüber, wie vom Hunger geschwächte Kinder unter dem Artilleriebeschuss nicht mehr rechtzeitig die Schutzräume erreicht haben“, heisst es in der gemeinsamen Pressemitteilung. Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus betont: „Es darf nicht geschehen, dass schwere Menschenrechtsverletzungen abseits der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit geschehen. Wir verurteilen die militärische Aggression ebenso wie den Einsatz von Hunger als Waffe.“

Drohende humanitäre Katastrophe
Der Angriff aserbaidschanischer Truppen auf die autonome Republik Berg-Karabach drohe zu einer Katastrophe zu führen. Erzpriester Radu Constantin Miron befürchtet: „Aufgrund der Machtverhältnisse und der unterschiedlichen Konfliktherde dieser Welt wird kein Land dort einschreiten und für den Schutz der Menschen in Berg-Karabach sorgen. Es darf keine weitere Eskalation der Gewalt geben!“

Waffenruhe komme einer Kapitulation gleich
Die am 20. September vereinbarte Waffenruhe komme einer Kapitulation der Republik Arzach gleich und wir befürchten eine bevorstehende „ethnische Säuberung“ des Gebiets durch die gewaltsame Vertreibung der etwa 120.000 ethnischen Armenier aus ihrer Heimat. „Wir rufen die Bundesregierung und die Weltöffentlichkeit auf, genau hinzuschauen und Aserbaidschan an die Pflicht zu einem humanen Umgang mit der Bevölkerung zu erinnern. Der Konflikt muss am Verhandlungstisch gelöst werden, statt Fakten durch Vertreibung der einheimischen Bevölkerung zu schaffen“, so Bischof Georg Bätzing.

Genaue Dokumentation der Ereignisse
Die Erfahrung aus der langjährigen Entwicklung des Berg-Karabach-Konflikts zeige, dass Menschenrechtsverletzungen wie völkerrechtswidrige Verschleppungen und Misshandlung von Kriegsgefangenen drohen. „Daher fordern wir die politischen Verantwortungsträger auf, sich für eine möglichst vollständige Dokumentation der Ereignisse in Berg-Karabach einzusetzen. Den Verantwortlichen in Aserbaidschan muss deutlich werden, dass die Weltgemeinschaft genau hinschaut und auf Völkerrechtsverletzungen reagieren wird.“

Da Aserbaidschan Frauen und Kinder in Berg-Karabach aufgerufen habe, über einen humanitären Korridor nach Armenien auszureisen, sei eine dramatische Flüchtlingssituation in Armenien absehbar. Bischof Bätzing appelliert daher an alle Verantwortlichen: „Die europäischen Staaten, aber auch unsere kirchlichen Hilfswerke müssen Vorbereitungen treffen, um Armenien so schnell wie möglich bei der Versorgung der ausgebombten und von der bisherigen Blockade gezeichneten Flüchtlinge zu unterstützen.“

Aufruf zum Gebet
Die Vorsitzenden von EKD, Deutscher Bischofskonferenz und ACK bitten gemeinsam um die solidarische Unterstützung der Menschen im Kaukasus. „Als christliche Kirchen rufen wir zum Gebet auf für alle, die unter der gezielt herbeigeführten humanitären Katastrophe und der militärischen Aggression leiden. Wir bitten unsere Gemeinden, die Not der Bevölkerung in Berg-Karabach in ihre gottesdienstliche Fürbitte aufzunehmen.“

(3066 Zeichen)
Teilnehmende der diesjährigen Tagung des Jungen Forums Freikirchen (JFF). © Foto: KI Bensheim

Freikirchen und Judentum – Jahrestagung des Jungen Forums Freikirchen

Bensheim/Deutschland | 01.10.2023 | APD | International

Bereits zum vierten Mal bot das Junge Forum Freikirchen (JFF) des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim/Deutschland interessierten Studierenden und Promovierenden der Theologie und Religionswissenschaft sowie jungen Pastorinnen und Pastoren die Möglichkeit, sich über ein Thema aus dem freikirchlichen Kontext auszutauschen. Thema der diesjährigen Tagung, die vom 7. bis 9. September in den Räumen des Theologischen Seminars des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) in Erzhausen stattfand, war Freikirchen und Judentum. Dies berichtet das Konfessionskundliche Institut Bensheim auf seiner Internetseite.

In einem abwechslungsreichen Programm aus Vorträgen, Gruppengesprächen und Podiumsdiskussionen wurden sowohl konkrete Veröffentlichungen und Umgangsformen einzelner Freikirchen mit dem Judentum vorgestellt als auch überkonfessionelle Aspekte herausgearbeitet. Für die über 20 Teilnehmenden aus acht verschiedenen Freikirchen bot das Forum damit auch die Möglichkeit, anhand der gewählten Fragestellung theologische und historische Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vertretenen Freikirchen wahrzunehmen.

Die Auftaktsitzung zur Klärung der Begriffe Antisemitismus und Antijudaismus wurde von stud. theol. Benedikt Skorzenski geleitet. Im Anschluss an eine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Definitionen plädierte er für eine breite und zugleich differenzierte Wahrnehmung der Phänomene, die von der (teilweise unbewussten) Instrumentalisierung ‚des‘ Judentums zur Selbst- und Weltdeutung bis hin zur bewussten, gewaltbereiten Judenfeindschaft reichen. Er wandte sich gegen eine apologetische Abgrenzung des Begriffs Antijudaismus vom Antisemitismus und zeigte stattdessen auf, wie in der Kirchengeschichte die ganze Bandbreite des Phänomenbereichs anzutreffen ist.

Darstellungen Moses im Johannesevangelium
Prof. Dr. Carsten Claussen (Theologische Hochschule Elstal, Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden) begann seinen Vortrag am Freitag mit einer hermeneutischen Reflexion der Mose-Darstellungen im Johannesevangelium, wobei er mit Blick auf die Jesusreden deren Verortung im Judentum und in antiken jüdischen Auslegungstraditionen betonte. Zugleich wies er auf Tendenzen des Johannesevangeliums hin, Jesus vom Judentum zu trennen, was sich unter anderem an Aneignungen des Mose und der Konstruktion eines distanzierten jüdischen Gegenübers zeigen lasse. Dr. Wilrens Hornstra (Jugend mit einer Mission) gab einen Einblick in seine Forschungen zum christlichen Zionismus, den er in den Darstellungsformen Israels in der christlichen Lehre von den letzten Dingen (Eschatologie) einordnete und von der theologischen Richtung des Dispensationalismus sowie dem alleinigen Glauben an eine Wiederherstellung des biblischen Israels abgrenzte. Er zeichnete die historische Entwicklung des christlichen Zionismus nach, der aufgrund einer starken Verbundenheit und Identifikation mit dem Staat Israel zu Formen eines Second Nationalism (Fremdnationalismus) geführt habe. Der ideologisch motivierte Aktivismus für den Staat Israel werde mit einer von Gott gegebenen Segens- und Heilsmittlerschaft begründet, wonach segensreiches Handeln gegenüber Israel segensreiche Konsequenzen für die Handelnden nach sich ziehe.

Drei Freikirchen im Vergleich: Wiederkehrende Themen im Verhältnis zum Judentum
Als Einführung und Diskussionsgrundlage in das Verhältnis der Freikirchen zum Judentum wurden exemplarisch drei Freikirchen in ihren Veröffentlichungen und Beschlüssen vorgestellt: Nicole Kunkel (Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität) und Pastor auf Probe Matthias Althöfer sprachen über die Evangelisch-methodistische Kirche, Prof. Dr. Claussen über den Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden und Pastor und Regionalleiter Kai Flottmann über den Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Wiederkehrende Themen in allen drei Freikirchen waren die Auseinandersetzung mit dem Verständnis der bleibenden Erwählung Israels (theologisch) und den eigenen Verfehlungen im Nationalsozialismus (historisch).

Messianische Juden und Judenmission
Die Tagung endete am Samstag mit zwei abschliessenden Vorträgen und einer Materialsichtung freikirchlicher Medien und Zeitschriften zum Thema Judentum, wobei die Teilnehmenden die Auffassungen und Darstellungen diskutierten. Dr. Berthold Schwarz (Dozent an der Freien Theologischen Hochschule Giessen, Pfarrer der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck) referierte über das Verhältnis von Freikirchen und messianischem Judentum. Er betonte die Bedeutung von Freundeskreis-Gruppen und Vereinen, die in bestimmten Frömmigkeitskreisen (unabhängig von der Konfession) das Verhältnis zum messianischen Judentum prägen, und unterstrich die konstruktiven Möglichkeiten eines Dialogs, der sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede im Blick behält.

Prof. Dr. Wolfgang E. Heinrichs (Lehrbeauftragter an der Theologischen Hochschule Ewersbach, Bund Freier evangelischer Gemeinden) schloss mit einem historischen Überblick über Judenmission und christlich-jüdischen Dialog in den Freikirchen. Er stellte den Zusammenhang zwischen heilsgeschichtlichen Erwartungen im Pietismus und der Unterstützung der Judenmission heraus und zeichnete die antisemitische Polemik des 19. und 20. Jahrhunderts nach, die das Judentum als angebliche gesellschaftliche Gefahr diffamiert hatte, mit dem sich Christen nicht vermischen dürften.

Junges Forum Freikirchen (JFF)
Das JFF ist eine Einrichtung des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim unter der Leitung von Freikirchenreferent Pfr. Dr. Lothar Triebel; finanziell wird es ermöglicht durch die Stiftung Bekennen und Versöhnen (SBV) des Evangelischen Bundes e.V. und durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Das Thema für die fünfte Tagung des JFF im Sommer 2024 lautet: „Sakramente in Freikirchen – tatsächlich? Und wenn ja, wie und welche?“

Konfessionskundliches Institut
Das Konfessionskundliche Institut wurde 1947 in Bensheim an der Bergstrasse gegründet, wo es bis heute seinen Sitz hat. Das Institut ist eine Einrichtung des Evangelischen Bundes e.V. (ökumenewissenschaftliches Arbeitswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)). Das Institut erforscht aktuelle Entwicklungen in den verschiedenen christlichen Konfessionen und fördert den Austausch zwischen akademischer Theologie und kirchlicher Praxis. Es bietet Fort- und Weiterbildungskurse sowie Seminare zu konfessionskundlichen und ökumenischen Themen und unterhält fünf wissenschaftliche Fachreferate für die Bereiche Catholica, Orthodoxie, Freikirchen, Anglikanismus und Weltökumene sowie konfessionsübergreifende Fragen.

(6067 Zeichen)
© Logo: Advent-Wohlfahrtswerk e. V.

Deutschland: Online-Schulungen für Ehrenamtliche in der sozialen Arbeit

Hannover/Deutschland | 01.10.2023 | APD | International

Ab November 2023 bietet das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW), das Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Online-Schulungen für ehrenamtliche soziale Arbeit an.

Nicht jedem reicht es, einen Job mit einem guten Einkommen zu haben und selbst gut abgesichert und versorgt zu sein. Viele wollen auch etwas wirklich Sinnvolles tun, wollen der Gesellschaft etwas zurückgeben, vor allem den Menschen, die es im Leben nicht so gut getroffen haben und auf vieles verzichten müssen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte. So sind im Advent-Wohlfahrtswerk in Deutschland Ehrenamtliche in so genannten Helferkreisen organisiert und in verschiedenen sozialen Bereichen tätig.

Der Unterschied zwischen „gut gemeint“ und „gut gemacht“
Gutes tun zu wollen, ist zweifellos lobenswert. Doch „gut gemeint“ bedeutet nicht immer auch „gut gemacht“, sondern manchmal sogar das Gegenteil davon. Aber was genau ist das Gute und wie entsteht aus der guten Absicht auch wirklich gutes, wirkungsvolles und nachhaltiges Handeln?

Um das zu beantworten, bietet das AWW ab November 2023 ein Schulungsprogramm für Ehrenamtliche in der sozialen Arbeit an. Insgesamt acht Schulungseinheiten werden von Fachleuten und Praktikern aus dem Sozialwesen, dem Finanzbereich und erfolgreichen sozialen Projekten gehalten. Dabei wird Basiswissen vermittelt und es gibt Raum für Erfahrungsaustausch und praktische Anregungen. Zudem erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Tipps für soziale Projekte vor Ort.

Zielgruppe sind sowohl Mitarbeitende in den AWW-Helferkreisen als auch Menschen, die in einem sozialen Gemeindeprojekt tätig sind oder die sich mit dem Gedanken tragen, ein solches zu beginnen.

Monatliche Schulungen
Kompetente und erfahrene Referentinnen und Referenten stehen für diese Schulungen zur Verfügung. Zu den zunächst geplanten sechs Online-Schulungen mit der Vermittlung von grundlegenden Themen kommen je nach Bedarf noch zwei bis drei weitere Themenangebote, die sich mit spezifischen Aspekten ehrenamtlicher sozialer Arbeit beschäftigen. Nach einem fachlichen Input wird es ausreichend Zeit für Rückfragen und Vertiefungen geben.

Die Schulungen finden einmal im Monat – in der Regel an einem Montag – per Zoom statt und dauern jeweils etwa 90 Minuten. Die Teilnahme ist kostenlos. Es sind keine Vorkenntnisse in der sozialen Arbeit erforderlich.

Weitere Informationen sowie Themen und Termine: https://aww.info/advent-wohlfahrtswerk/online-schulungen/?L=0.

Advent-Wohlfahrtswerk
Das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. (AWW) mit Geschäftsstelle in Hannover wurde als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1897 in Hamburg gegründet. Es ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchtbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen Seniorenheime, Hospize, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören. Informationen zum AWW: https://www.aww.info.

(2981 Zeichen)
Die Mitglieder des Kuratoriums der ThH-Friedensau haben die Einführung des Studiengangs „International Social Work“ beschlossen. © Foto: ThHF

Neuer Studiengang an Theologischer Hochschule der Adventisten in Deutschland

Friedensau/Deutschland | 01.10.2023 | APD | International

Das Kuratorium (Aufsichtsrat) der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau (ThHF) in Deutschland hat auf seiner Herbstsitzung am 5. und 6. September die Einführung des neuen Bachelor-Studiengangs „International Social Work“ am Fachbereich Christliches Sozialwesen beschlossen. Am Vorabend der Sitzung wurde der langjährige Leiter des Historischen Archivs der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa, Daniel Heinz (Ph.D.) in den Ruhestand verabschiedet.

Ab dem Wintersemester 2024 können Studierende an der ThHF das B.A.-Studium „International Social Work“ aufnehmen und sich die Grundlagen der Sozialen Arbeit in einem englischsprachigen Studiengang aneignen, so Andrea Cramer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der ThHF in einer Pressemitteilung. Das Studium prädestiniere die Studierenden für den internationalen beruflichen Einsatz. Zum Studienprogramm gehöre ein Auslandssemester, in dem vor allem praktische Erfahrungen gesammelt werden könnten.

Positiv bewertete das Kuratorium den Start des im letzten Jahr eingeführten europäischen, englischsprachigen M.A-Studiengangs Pastoral Ministry, der zum Dienst als Pastorin oder Pastor in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten befähigt und berechtigt. Seit Oktober 2022 sind 11 Studierende aus Kroatien, Rumänien und Deutschland in Friedensau für diesen Studiengang eingeschrieben. Das Feedback der Studierenden des ersten Jahrgangs sei ebenfalls positiv. Sie äusserten sich lobend über die guten Studienbedingungen und den Studieninhalt des neuen Programms. Das Kuratorium hofft und wünscht, dass dieser Studiengang sich weiterhin gut entwickelt, heisst es in der Mitteilung.

Das Kuratorium der Hochschule
Das Kuratorium, das die Hauptverantwortung für die staatlich anerkannte Hochschule trägt und ihre strategische Ausrichtung sowie die finanzielle, personelle und bauliche Ausstattung bestimmt, tagt zweimal im Jahr. Es setzt sich aus Vertretern der adventistischen Kirchenleitungen in Europa und Deutschland, Vertretern der Hochschulleitung sowie wissenschaftserfahrenen Professoren anderer Hochschulen zusammen und tagt zweimal im Jahr.

Daniel Heinz in den Ruhestand verabschiedet und Nachfolger vorgestellt
Am Vorabend der Kuratoriumssitzung wurde Daniel Heinz, Ph.D., seit 26 Jahren Leiter des Historischen Archivs der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa (AAE), in den Ruhestand verabschiedet. Er unterrichtete an der Hochschule die Geschichte der Adventisten (Adventgeschichte) und veröffentlichte mehrere Dokumentationen über die Freikirche, speziell in Bezug zu anderen Denominationen und dem Verhältnis zu den Juden im Nationalsozialismus. In diesem Rahmen wurde auch sein Nachfolger, Bernd Müller, Ph.D., vorgestellt. Bernd Müller als neuer Leiter werde sich zunächst vorrangig der Sichtung und Digitalisierung der Bestände widmen, heisst es in der Pressemitteilung.

Theologische Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können zehn B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend, online oder in Teilzeit – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie belegt werden. Rund 40 Nationen sind unter den Studierenden und Lehrenden vertreten. Studieninteressierte können sich zu Schnuppertagen anmelden und das Leben im Hörsaal und auf dem Campus kennenlernen: www.thh-friedensau.de.

(2998 Zeichen)
Die Lerngruppe des Sprachkurses „Biblisches Hebräisch“ an der Theologischen Hochschule Friedensau. © Foto: ThHF

Sprachkurs „Biblisches Hebräisch“ an adventistischer Hochschule

Friedensau/Deutschland | 01.10.2023 | APD | International

Am 11. September begann der Sprachkurs „Biblisches Hebräisch“ an der Theologischen Hochschule in Friedensau bei Magdeburg (ThHF). Studentinnen und Studenten der Theologie belegen vor dem regulären Studienbeginn im Oktober einen vierwöchigen Intensivkurs in biblischen Sprachen.

Der Kurs „Biblisches Hebräisch“ des Fachbereichs Theologie an der ThHF, der vom 11. September bis 6. Oktober 2023 läuft, sei konzipiert für Anfänger und bei späterem Einstieg auch für Fortgeschrittene, teilte Andrea Cramer, Referentin der Hochschule für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit. Durch die grosse Nachfrage sei der Kurs, der jährlich im Wechsel mit „Biblischem Griechisch“ angeboten wird, in diesem Jahr vor allem durch die Studienanfänger in Theologie ausgebucht. Grundsätzlich stehe er allen Sprachinteressierten offen, die biblische Sprachen erlernen wollen. Ausserdem könnten im Berufsleben stehende Pastorinnen und Pastoren diesen Sprachkurs als Gelegenheit zur Weiterbildung nutzen.

Die Lerngruppe, zu der die Studienanfänger des Theologie-Bachelorstudiums des Wintersemesters 2023/24 zählen, habe die Gelegenheit, durch Andachten, Ausflüge und eine gemeinsam verbrachte Zeit zusammenzuwachsen. Sie begeben sich während des Unterrichts auf eine Entdeckungsreise in das Alte Testament.

Friedensau
Der 1899 gegründete Ort Friedensau feiert 2024 sein 125-jähriges Bestehen. Hier befindet sich die staatlich anerkannte Theologische Hochschule Friedensau in der Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können zehn Bachelor- (B.A.) und Master-Studiengänge (M.A.), zum Teil berufsbegleitend, online oder in Teilzeit belegt werden.

Informationen: www.thh-friedensau.de.

(1487 Zeichen)
Nadja Thalmann (li.), Pastorin der BewegungPlus Winterthur; Tabea Inäbnit, Pfarrerin im Evang. Gemeinschaftswerk Konolfingen. © Bilder: Freikirchen.ch

Immer mehr Pastorinnen in Freikirchen

Pfäffikon, ZH/Schweiz | 01.10.2023 | APD | Freikirchen

Während in der römisch-katholischen Kirche beim synodalen Weg die Frauenfrage zurzeit ganz oben auf der Prioritätenliste stehe, könnten die evangelisch-reformierten Kirchen auf über 100 Jahre Ordination von Pfarrerinnen zurückblicken, schreibt der Dachverband Freikirchen.ch. Auch bei einzelnen Freikirchen gebe es Pastorinnen teilweise schon seit über 260 Jahren, jetzt führten aber immer mehr Freikirchenverbände die Ordination von Frauen ein. Seit der Jahrtausendwende sei eine deutliche Zunahme von Pastorinnen, Leiterinnen und Dozentinnen festzustellen, so der Dachverband.

Evangelisch-reformierte Kirche in der Schweiz ordinierte 1918 Pfarrerinnen
Am 27. Oktober 1918 waren in der evangelisch-reformierten Kirche St. Peter in Zürich Rosa Gutknecht und Elise Pfister durch den Zürcher Kirchenrat «zum geistlichen Amt» ordiniert worden. Noch nie zuvor hatte eine Landeskirche in Europa Frauen zum Pfarrdienst zugelassen. Angestellt wurden Rosa Gutknecht und Elise Pfister in Zürich aber für weniger Lohn und nur als Pfarrhelferinnen. Die Theologinnen konnten nicht automatisch wie die Männer auf ordentliche Pfarrstellen gewählt werden, sondern mussten bis zur Gleichstellung auf gemeindeeigenen Pfarrstellen amten. Seither sind bei den Schweizer Reformierten Frauen im Pfarramt präsent. Allerdings wurden sie erst in den 1960er-Jahren durch kantonale oder kirchliche Volksabstimmungen mit den Pfarrern gleichgestellt.

In der römisch-katholischen Kirche ist jedes geweihte Amt seit 1024 auf Männer beschränkt. Der Versuch einer Frauenordination führt zu einer automatischen Exkommunikation. Die Zulassung der Frauen zum gesamten sakramentalen Amt will aktuell der synodale Weg ändern, so der Dachverband.ch.

Freikirchliche Pastorinnen seit 1761
Bei den Freikirchen geht die Förderung der Frauen weiter zurück: «Eigentlich war es die evangelikale Bewegung, in der erstmals im Protestantismus Frauen zu Wort und auf die Kanzel kamen», erklärt Prof. Dr. Thorsten Dietz in seinem Buch «Menschen mit Mission - eine Landkarte der evangelikalen Welt» (2022).

Herrnhuter Brüdergemeinde
Ein Vorreiter war die Herrnhuter Brüdergemeinde, der von Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf gegründeten internationalen Kirche in Deutschland: Diese hat schon im 18. Jahrhundert Priesterinnen, Presbyterinnen und Diakoninnen ordiniert.

Methodistische Kirche
Auch in den meisten methodistischen Kirchen können Frauen jedes Amt übernehmen. John Wesley gewährte 1761 als Gründer der methodistischen Bewegung Sarah Crosby als ersten Frau die Lizenz zum Predigen.

Heilsarmee
Die Heilsarmee hat seit ihren Anfängen Männern und Frauen den gleichen Platz eingeräumt. Dies ist unter anderem dem methodistischen Erbe und dem Engagement von Catherine Booth zu verdanken. Sie schrieb ein Buch, in dem sie die Position der Heilsarmee verteidigte. Ihr Predigtdebüt gab sie im Januar 1860. Seither haben Frauen das Recht zu predigen und konnten von Anfang an auch Verantwortung für Gemeinden oder Institutionen tragen. Evangeline Booth war die erste weibliche Generalin (1934-1939) der Heilsarmee. Heute sind in der Schweiz mehrere junge Offizierinnen als Pastorin verantwortlich.

BewegungPlus
Ein weiteres Beispiel der Ordination von Frauen in Schweizer Freikirchen ist die BewegungPlus: An der Leiterkonferenz 2002 wurde beschlossen, dass der Leiterschaftsdienst in den Gemeinden fortan auch den Frauen offensteht. Es ist nicht eine Frage ob Mann oder Frau, sondern eine Frage der Berufung, Begabung und der Führung durch den Heiligen Geist.

Viva Kirche (vormals Chrischona)
Bei der Chrischona (heute Viva Kirche) hat der aktuelle Präsident Christian Haslebacher 2016 mit seiner Masterarbeit und dem Buch «Yes, she can!» den Weg geebnet, dass Frauen sämtliche Aufgaben innerhalb der Kirche offenstehen.

Schweizerische Pfingstmission
Bei der der Schweizerischen Pfingstmission (SPM) sagten vor zwei Jahren 92 Prozent der Teilnehmenden an der Generalversammlung Ja zur Frauenordination.

Adventisten
Gegenwärtig sind in der Schweiz bei den Adventisten ausschliesslich Männer im Pastorendienst tätig.

Am 8. Juli 2015 hatten die Delegierten der adventistischen Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) in San Antonio/USA, als oberstes Gremium der Freikirche, mit 1.381 gegen 977 Stimmen den Vorschlag abgelehnt, den weltweit dreizehn teilkontinentalen Kirchenleitungen (Divisionen) die Kompetenz zu erteilen, selbst zu entscheiden, ob sie in ihrem Verwaltungsgebiet Frauen zum Pastorendienst ordinieren. Adventistische Frauen sind vor allem in westlich geprägten Regionen der Welt schon seit Jahrzehnten zum Dienst als Pastorinnen zugelassen. Die Zulassung von Frauen als ordinierte Pastorinnen hingegen ist innerhalb der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten umstritten.

Trotz des Beschlusses der Weltsynode von 2015 haben überregionale adventistische Kirchenleitungen (Unionen) beschlossen, die Ordination für Frauen zu ermöglichen bzw. haben Frauen zum Pastorendienst ordiniert, so in: China, Deutschland, Niederlande, Slowakei, Tschechien, USA. Norwegen und Schweden fassten alternative Beschlüsse und werden keine Pastoren mehr ordinieren. Die Adventisten in Dänemark wollen nur noch die Bezeichnung „Pastor/Pastorin“ verwenden ohne zwischen „gesegnet“ oder „ordiniert“ zu unterscheiden.

Adventistische Frauen können nach der Entscheidung der Weltsynode von 2015 zwar weiterhin nach ihrem mehrjährigen Theologiestudium in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten als Pastorinnen „gesegnet“ und damit beauftragt werden, Amtshandlungen, wie Taufe, Abendmahl, Trauung und Beerdigung, vorzunehmen; doch ist diese Vollmacht örtlich begrenzt. Während die Ordination von Pastoren innerhalb der Freikirche weltweit Gültigkeit hat, dürfen gesegnete Pastorinnen nur in den Gebieten wirken, die zu einer Kirchenleitung gehören, welche die Segnung auch praktiziert. Ordiniert zum weltweiten Dienst werden lediglich männliche Geistliche. Nur sie dürfen in kirchenleitende Ämter, etwa als Präsident einer „Vereinigung“ oder eines „Verbandes“ beziehungsweise einer „Union“ (regionale beziehungsweise überregionale Kirchenleitung), berufen werden, da hierfür die Ordination notwendig ist.

Insgesamt erlauben beim Dachverband Freikirchen.ch heute über die Hälfte der 20 Mitgliedkirchen die Frauenordination. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten arbeitet im Dachverband.ch im Beobachterstatus mit.

(5865 Zeichen)
Die Sitzungsleitung der ACK-Mitgliederversammlung. Ganz links der ACK-Vorsitzende, Erzpriester Radu Constantin Miron. © Foto: Jens Mohr/APD

Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland ruft zu Solidarität mit und Gebet für Menschen im Südkaukasus auf

Wuppertal/Deutschland | 01.10.2023 | APD | Ökumene

Die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, die vom 20. bis 21. September in Wuppertal stattfand, war unter anderem geprägt von den Nachrichten der militärischen Gewalt im Südkaukasus. Ferner gab es einen Studientag zur 20-jährigen Unterzeichnung der Charta Oecumenica.

„Mit grosser Sorge blicken wir auf das erneute Aufflammen des Krieges im Südkaukasus, in Arzach,“ so der Vorsitzende der ACK, Erzpriester Radu Constantin Miron: „Angesichts der durch den Krieg untragbaren Situation rufen wir als Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland zu Solidarität mit und Gebet für die Menschen in Arzach und Armenien auf.“ Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, hatte Miron in einer Erklärung das massive militärische Vorgehen der Regierung Aserbaidschans kritisiert (siehe auch die APD-Meldung vom 21. September: Christliche Kirchen verurteilen Gewalt gegen Bevölkerung in Berg-Karabach).

Studientag zum Thema „20 Jahre Charta Oecumenica“
Der Mitgliederversammlung vorgeschaltet war ein Studientag, der die Geschichte, die gegenwärtige Wirkung und die Zukunft der 2003 beim 1. Ökumenischen Kirchentag in Berlin von den damaligen ACK-Mitgliedskirchen unterzeichneten Charta Oecumenica beleuchtete. Die Charta enthält Leitlinien für die wachsende Zusammenarbeit unter den Kirchen in Europa mit Selbstverpflichtungen, hat aber keinen lehramtlich-dogmatischen oder kirchenrechtlich-gesetzlichen Charakter. Sie befindet sich gerade in einer Phase der Überarbeitung.

„Lass jubeln alle Bäume des Waldes“
Weitere Themen, mit denen sich die rund 60 Delegierten befassten, betrafen unter anderem Berichte aus der Arbeit des Vorstandes und der Ökumenischen Centrale, sowie des deutschen ökumenischen Studienausschusses. Ferner wurde das Motto des Ökumenischen Tags der Schöpfung 2024 in Anlehnung an Psalm 96,12 festgelegt: „Lass jubeln alle Bäume des Waldes“. Die zentrale Feier des Tags der Schöpfung findet am 6. September 2024 in Eberswalde statt.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Die ACK repräsentiert etwa 50 Millionen Christen in Deutschland. Ihr gehören 18 Kirchen an, weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Weitere Infos: www.oekumene-ack.de

(2199 Zeichen)
Vorstandsmitglieder (v.li.): M. Mainka, C. Strobel, E. Kyprianidis. Ausführliche Bildlegende unten. © Foto: Ulrike Hofmann/ACK Darmstadt

Adventistischer Pastor zum Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Darmstadt gewählt

Darmstadt/Deutschland | 01.10.2023 | APD | Ökumene

Am 18. September wurde der Vorstand der regionalen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Darmstadt gewählt. Zum Vorsitzenden der ACK Darmstadt wählten die Delegierten Michael Mainka, Pastor der freikirchlichen adventistischen Kirchengemeinde „Leben im Zentrum“. Weitere Vorstandsmitglieder sind Carin Strobel (Evangelisches Dekanat), Stefan Schäfer (Römisch-katholisches Dekanat) und Evangelos Kyprianidis (Griechisch-Orthodoxe Gemeinde).

Im Vorstand einer örtlichen ACK sitzen stets jeweils ein Vertreter der Evangelischen Kirche, der Römisch-katholischen Kirche, der orthodoxen Gemeinden und der Freikirchen.

Der neue Vorsitzende der ACK Darmstadt, Michael Mainka, ist 62 Jahre alt und seit 35 Jahren Pastor. Seit 2007 ist er im Rhein-Main-Gebiet tätig und seit Herbst 2022 u.a. für die adventistische Kirchgemeinde (Adventgemeinde) „Leben im Zentrum“ in Darmstadt zuständig. Mit der Kirchgemeinde „Coming Home“ ist eine weitere Adventgemeinde Vollmitglied im ACK Darmstadt.

ACK Darmstadt
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen wurde 1948 zum Zweck der Förderung ökumenischer Zusammenarbeit der Kirchen gegründet. Die ACK Darmstadt ist 1991 aus dem Ökumenischen Ausschuss Darmstadt entstanden. Gründungsmitglieder waren das evangelische Dekanat Darmstadt-Stadt, das Römisch-Katholische Dekanat Darmstadt, die Evangelisch methodistische Kirche und die Serbisch-Orthodoxe Kirchengemeinde. Weitere Informationen unter www.ack-darmstadt.de.

Ausführliche Bildlegende:
Vorstandsmitglieder der ACK-Darmstadt (v.li.): Michael Mainka (Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten), Carin Strobel (Evangelisches Dekanat Darmstadt) und Evangelos Kyprianidis (Griechisch-Orthodoxe Gemeinde). Es fehlt Stefan Schäfer (Katholisches Dekanat Darmstadt).

(1321 Zeichen)
Mitglieder der Arbeitsgruppe zur Überarbeitung der Charta Oecumenica. (Ausfühliche Liste der Teilnehmenden am Ende des Textes) © Bild: KEK

Arbeitsgruppe überarbeitet die Charta Oecumenica

Brüssel/Belgien | 01.10.2023 | APD | Ökumene

Laut einem Bericht auf der Webseite der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) traf sich am 19. September in Dublin/Irland eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der KEK und des Römisch-katholischen Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), um das ökumenische Dokument Charta Oecumenica zu überarbeiten. Gastgeber des Treffens war das Theologische Institut der Kirche von Irland.

Die Charta Oecumenica ist ein gemeinsames Dokument der KEK und des CCEE. Es wurde 2001 von den Präsidenten der beiden Organisationen unterzeichnet und zielt darauf ab, die Gemeinschaft zwischen den Kirchen zu bewahren und zu entwickeln. Zu Beginn des Jahrhunderts rief sie die Kirchen in Europa zum Dialog, zur Einheit und zum Handeln und insbesondere zu ihrer gemeinsamen Verantwortung für Fragen des Friedens und der Gerechtigkeit in Europa auf.

Ziel der Arbeitsgruppe ist es, die aktuelle Charta Oecumenica zu überarbeiten und Bereiche zu aktualisieren, die angesichts der sich verändernden Umstände in der europäischen Gesellschaft und unter den Christen Änderungen erfordern. Ziel ist es, sicherzustellen, dass das Dokument im aktuellen Kontext relevant bleibt.

Die endgültige Revision soll bis 2025 bestätigt und bis zum 25-jährigen Jubiläum der Charta im Jahr 2026, in dem auch die geplante kontinentale Tagung der Europäischen Ökumenischen Versammlung stattfindet, zur Verteilung bereit und zur Verfügung gestellt werden.

Zur Charta Oecumenica:
https://agck.ch/wp-content/uploads/2021/04/ChartaOecumenicaDE.pdf

Mitglieder der Arbeitsgruppe:
(v.l.) Pfr. David White, Rektor von Zion in der Diözese Dublin; Dipl. theol. Lea Schlenker, M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin Uni Tübingen (für die KEK); Estelle M. Sogbou, geweihte im Zölibatär lebendes Mitglied der Gemeinschaft Chemin Neuf; Grzegorz Ryś, (auf Bildschirm), polnischer Geistlicher und römisch-katholischer Erzbischof von Łódź sowie designierter Kardinal; (keine Angaben zur 5. Person); P. Nikolaos-Œcumenius Amanatidis, Doktorand an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Evangelisch-theologische Fakultät; P. Luis Okulik - Sekretär der CCEE-Kommission für Sozialpastoral und Seelsorge;

(1786 Zeichen)
Stuttgarter Erklärungsbibel © Cover: Deutsche Bibelgesellschaft

Neue Stuttgarter Erklärungsbibel erschienen

Stuttgart/Deutschland | 01.10.2023 | APD | Bibel

APD | Nach mehrjähriger Überarbeitungszeit hat die Deutsche Bibelgesellschaft die Stuttgarter Erklärungsbibel in einer Neuausgabe veröffentlicht. Die Lutherbibel mit Einführungen und Erklärungen liegt nun erstmals mit dem revidierten Text von 2017 vor. Die Kommentare zum Bibeltext gibt die einbändige Studienbibel direkt hinter dem jeweiligen Abschnitt wieder.

Über 40 Fachleute haben in den vergangenen Jahren die Texte der Erklärungsbibel an den 2017 revidierten Text der Lutherbibel angepasst, sie wissenschaftlich geprüft und an vielen Stellen völlig neu erarbeitet, teilten die Herausgeberin Beate Ego (Bochum) und die Herausgeber Ulrich Heckel (Stuttgart) und Christoph Rösel (Stuttgart) in ihrem Vorwort zur Ausgabe mit.

„Die bewährten Qualitätskriterien der Stuttgarter Erklärungsbibel wurden beibehalten und fortgeführt“, so die Herausgeber. „Sie bietet fundierte historische und theologische Einführungen zur Entstehung der Bibel sowie Kommentare zum kompletten Bibeltext.“ Die Neuausgabe spiegle damit den aktuellen Stand der Wissenschaft wider und präsentiere die Ergebnisse allgemeinverständlich und theologisch ausgewogen.

Eine Studienbibel
Die Stuttgarter Erklärungsbibel ist eine Studienbibel auf Grundlage der Bibelübersetzung Martin Luthers. Jedem Abschnitt sind Erklärungen beigefügt, die den Bibeltext theologisch und historisch einordnen. Durch Schriftart und -grösse sind Bibeltext und Kommentar deutlich voneinander unterschieden.

Vollständig neu ist der Einführungstext in die Bibel insgesamt, der Aufschluss über grundlegende Fragen rund um das Thema Bibel gibt, etwa ihre Bezeichnung sowie die Entstehung und Unterteilung in Altes und Neues Testament. Zusätzlich enthält die Ausgabe Einführungen und Inhaltsübersichten zu allen biblischen Büchern sowie einen Anhang mit ausführlichen Sach- und Worterklärungen, eine Zeittafel, Landkarten und zahlreiche neue Kartenskizzen.

Die neue Stuttgarter Erklärungsbibel ist auch als Vorzugsausgabe im Schuber sowie als digitale Ausgabe im ePUB-Format und auf CD-ROM erhältlich.

Die Lutherbibel
Zuletzt wurde die Lutherbibel auf Anregung der Deutschen Bibelgesellschaft durch eine Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland überarbeitet und erschien in der revidierten Form zum 500. Reformationsjubiläum 2017. Der Text der Lutherbibel 2017 enthält die aktuellen bibelwissenschaftlichen Erkenntnisse und nimmt ausdrücklich Rücksicht auf die Bedeutung des Textes für den Gebrauch im evangelischen Gottesdienst und seinen traditionellen Wert für Christinnen und Christen. Ausser in den klassischen Druckausgaben erscheint die Lutherbibel als E-Book, Hörbuch, App und Computersoftware. Im Internet steht der Text frei zugänglich unter www.die-bibel.de zur Verfügung.

Die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG)
Die Deutsche Bibelgesellschaft ist eine eigenständige kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in Stuttgart. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. Ausserdem verantwortet sie die Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel sowie biblische Kinderbücher und Verständnishilfen für die Bibel. International ist die DBG für die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen zuständig. Die Weltbibelhilfe der DBG unterstützt gemeinsam mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) weltweit die Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift.

Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzender der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Zu den Mitgliedern der jährlich tagenden DBG-Vollversammlung gehört auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
Mehr Informationen unter www.die-bibel.de.

Schweizerische Bibelgesellschaft (SB)
Die SB ist eine überkonfessionelle Nonprofit-Organisation. Sie unterstützt und fördert wissenschaftlich fundierte Übersetzungen und Revisionen der biblischen Texte. Ebenso beteiligt sie sich an der Herstellung und Verbreitung der Bibel in von Kirchen gewünschten Sprachen und Ausgaben in der Schweiz und im Ausland. Mitglieder sind fast alle kantonalen Reformierten Landeskirchen, die Christkatholische Kirche der Schweiz, Kirchen und kirchliche Gemeinschaften, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die seit 1984 Mitglied ist, andere Bibelgesellschaften und Partnerorganisationen wie das Schweizerische Katholische Bibelwerk.
Mehr Informationen unter www.die-bibel.ch

(4233 Zeichen)
Verschiedene Ausgaben der Losungen 2024. © Evangelische Brüder-Unität Herrnhuter Brüdergemeine

Herrnhuter Losungen 2024 im Buchhandel erhältlich

Herrnhut, Sachsen/Deutschland | 01.10.2023 | APD | Bibel

Die Herrnhuter Losungen des Jahrgangs 2024 sind jetzt im Buchhandel erhältlich, teilte Andreas Herrmann, Pressesprecher der Evangelischen Brüder-Unität der Herrnhuter Brüdergemeine, mit. Gedruckt wurden die Losungen des neuen Jahrgangs allein in Deutsch in mehr als einer halben Million Exemplaren in verschiedenen Ausgaben, wie Normal, Grossdruck, Geschenk oder Kalender.

Zum Sortiment gehören auch eine englische, die spanische, französische, ukrainische und russische sowie die so genannte „Ursprachen“-Ausgabe in Hebräisch und Altgriechisch. Eine Besonderheit sind die „Losungen für junge Leute“ im Tagebuchformat, die zu den beiden Tagestexten „Losung“ (aus dem Alten Testament) und „Lehrtext“ (aus dem Neuen Testament) spezielle weiterführende Textimpulse und eine moderne grafische Gestaltung bieten.

Seit fast 300 Jahren gibt es die Losungen
Am 3. Mai 1728 bei der abendlichen Versammlung in Herrnhut gab Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700–1760) der Gemeinde ein kurzes Wort für den kommenden Tag mit auf den Weg. Mit der Liedstrophe „Liebe hat ihn hergetrieben, Liebe riss ihn von dem Thron, und wir sollten ihn nicht lieben?“ begann die Geschichte der Losungen. Bald wurde in Herrnhut täglich eine solche „Parole für den Tag“ ausgegeben. Die Losungen werden von der Evangelischen Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine seit 1731gedruckt und als ältestes Andachtsbuch herausgegeben. Für 2024 liegt somit die 294. Ausgabe in ununterbrochener Reihenfolge vor. Heute lesen Christen aus vielen Kirchen die Losungen in rund 60 Sprachen in mehr als 100 Ländern.

Es wird „gelost“
Jedes Jahr im Frühjahr werden in Herrnhut die Losungen für das überübernächste Jahr gezogen bzw. „gelost“. Der zeitliche Vorlauf von drei Jahren wird vor allem deshalb benötigt, weil die Losungen dann noch in rund 60 Sprachen übersetzt werden müssen. So wurden 2021 die Losungen für 2024 gezogen.

Das Ziehen der Losungen findet immer in Herrnhut statt, in einem kleinen Saal des „Vogtshofes“, dem Sitz der Kirchenleitung der Evangelischen Brüder-Unität. Am Losungsziehen beteiligt sind die Mitglieder der Kirchenleitung und weitere Mitarbeitende. Die Losungsverse eines Jahrganges werden für jeden Tag vom 1. Januar bis zum 31. Dezember gezogen.

Das „Spruchgut“, das ist die Sammlung der alttestamentlichen Verse, aus denen die Losungen gezogen werden, repräsentiert sich in Gestalt von 1.824 nummerierten Kärtchen. Da die Sprüche der letzten beiden Jahrgänge der Losungen pausieren, befinden sich tatsächlich nur rund 1.100 Kärtchen in der Losungsschale.

Nachdem die Losungsverse gezogen wurden, beginnt die Arbeit des Losungsredakteurs. Seine Aufgabe besteht darin, die alttestamentliche „Losung“ mit zwei passenden Texten, einem aus dem Neuen Testament und einem Liedvers oder einem Gebet, zu ergänzen.

Wenn die drei Texte für jeden Tag feststehen, ist das Manuskript für die Losungen eines Jahrgangs abgeschlossen. Es wird nun an die internationalen Übersetzerinnen und Übersetzer versandt sowie für den Druck aufbereitet.

Die Losungen unterliegen keinem ehernen Gesetz. In regelmässigen Abständen werden die alttestamentlichen Sprüche von einem Ausschuss durchgesehen. Vorschläge für neue Losungen werden bearbeitet und bisher bekannte Texte herausgenommen, wenn beispielsweise ihre Aussagekraft zu einseitig interpretierbar oder nicht mehr verständlich ist.

Informationen zu den Losungen: www.losungen.de.

(3115 Zeichen)
Frau der ethnischen Minderheit der Wa in China freut sich über eine Bibel in ihrer Sprache. © Bild: Schweizerische Bibelgesellschaft

Bibeln fürs ländliche China

Biel/Schweiz | 01.10.2023 | APD | Bibel

Die Schweizerische Bibelgesellschaft (SB) unterstützt in China den Druck und die Verbreitung von Bibeln an die ländliche Bevölkerung. Die Nachfrage ist laut SB gross: 91 Millionen Bibeln habe die Amity Printing Company bisher in China gedruckt.

Die Wa sind eine ethnische Minderheit von rund einer halben Million Menschen in der Volksrepublik China. Wa leben auch in Myanmar. Die meisten Wa gehören laut der Bibelgesellschaft schamanistischen Religionen an, es gebe aber auch Buddhisten und Christen unter den Wa.

Obwohl die offizielle Zahl der Christen in China 46 Millionen beträgt, gehen Schätzungen davon aus, dass es inzwischen 100 Millionen chinesische Christen gibt. Dies sei weit mehr als die Zahl der derzeit verfügbaren Bibeln. 2024 will der Weltbund der Bibelgesellschaften (UBS) für China Papier für 1.250.000 Bibel-Ausgaben bereitstellen. Darüber hinaus plane der Weltbund, 70.000 kostenlose Bibeln zu verteilen, schreibt die SB. 2022 seien 1,8 Millionen Bibeln in China verteilt worden.

Schweizerische Bibelgesellschaft (SB)
Die SB ist eine überkonfessionelle Nonprofit-Organisation. Sie unterstützt und fördert wissenschaftlich fundierte Übersetzungen und Revisionen der biblischen Texte. Ebenso beteiligt sie sich an der Herstellung und Verbreitung der Bibel in von Kirchen gewünschten Sprachen und Ausgaben in der Schweiz und im Ausland. Mitglieder sind fast alle kantonalen Reformierten Landeskirchen, die Christkatholische Kirche der Schweiz, Kirchen und kirchliche Gemeinschaften, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die seit 1984 Mitglied ist, andere Bibelgesellschaften und Partnerorganisationen wie das Schweizerische Katholische Bibelwerk.
Mehr Informationen unter www.die-bibel.ch

(1493 Zeichen)
Jährlich sind in der Schweiz 1.700 bis 4.000 Neugeborene von fetaler Alkoholspektrumstörung betroffen. © Foto: ashton-mullins/unsplash

Welttag des alkoholgeschädigten Kindes: Kein Alkohol während der Schwangerschaft

Lausanne/Schweiz | 01.10.2023 | APD | Gesundheit & Ethik

Mindestens 1.700 Neugeborene pro Jahr kommen in der Schweiz auf Grund pränataler Alkoholexposition mit Beeinträchtigungen zur Welt, schreibt die Stiftung Sucht Schweiz zum Welttag des alkoholgeschädigten Kindes vom 9. September. Sie ruft dazu aus, während der Schwangerschaft keinen Alkohol zu trinken und unterstreicht die Wichtigkeit der Mitarbeit von Kliniken und Praxen. Schwangerschaft-ohne-alkohol.ch gibt Antworten zum Thema.

Schwangerschaft und Alkohol - Konsumdruck ist generell hoch
Alkohol zu trinken, gehöre für die meisten bei gesellschaftlichen Anlässen mit dazu, schreibt Sucht Schweiz. Die Gelegenheiten seien zahlreich und oft sei es schwierig, mit anderen nicht anzustossen – bei Schwangeren auch aus mehreren Gründen:
• Sie sind unsicher, ob ein Glas unbedenklich sei.
• Einige wissen noch nicht, dass sie schwanger sind.
• Andere möchten ihr Umfeld erst später informieren.
• Manche haben Schwierigkeiten auf Alkohol zu verzichten.

Wer Fragen oder Sorgen in Bezug auf den möglichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft hat, findet Hinweise auf Schwangerschaft-ohne-alkohol. Darüber zu sprechen, fällt vielen schwer. «Es ist paradox. Der Konsumdruck ist generell hoch. Wer aber Mühe hat, keinen Alkohol zu trinken, wird geächtet. Gerade Schwangere schämen und fürchten sich vor Stigmatisierung», erklärt Rachel Stauffer Babel, Präventionsfachfrau bei Sucht Schweiz.

Gar kein Alkohol in der Schwangerschaft ist am sichersten
«Beim Rauchen ist es gesellschaftlich weitgehend akzeptiert, dass nur der Verzicht in Frage kommt. Beim Alkohol ist diese Haltung in der Bevölkerung und unter manchen Fachpersonen weniger stark verankert. Der Konsum kleiner Mengen an Alkohol wird mitunter gar verharmlost», beobachtet Rachel Stauffer Babel. Fakt ist: Zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft kann der Konsum von Alkohol ein Risiko für die gesunde Entwicklung des Kindes darstellen. Alkohol kann die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen und beim Kind zu Behinderungen führen. Während der Schwangerschaft keinen Alkohol zu trinken, ist daher die sicherste Haltung.

Jährlich 1.700 bis 4.000 Kinder pro Jahr mit fetaler Alkoholspektrumstörung
In der Schweiz sind gemäss Schätzungen zwischen 1.700 und 4.000 Kinder pro Jahr von der fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) betroffen. Davon weisen 170 bis 400 Kinder eine schwere Form (also FAS) auf. Zu den möglichen Auswirkungen von FASD gehören Gedächtnis- und Lernprobleme, psychomotorische Schwierigkeiten, Probleme mit Beziehungen, körperliche Beschwerden, beeinträchtigtes Sprachverständnis etc.

Umfeld sollte gemeinsam mit schwangeren Frauen auf Alkohol verzichten
Gemeinsam verzichten geht besser als dies allein zu tun. PartnerInnen und andere Menschen im Umfeld von schwangeren Frauen sollten unbedingt mithelfen und Betroffene nicht drängen, mitzutrinken. Hier muss die Gesellschaft mehr Verantwortung übernehmen, denn es braucht einen schützenden gesetzlichen Rahmen, der die Omnipräsenz und Attraktivität von Alkohol einschränkt. Einfach etwas Alkoholfreies zu trinken, ohne sich erklären zu müssen: Das sollte normal sein. Immerhin ist die Auswahl an attraktiven Getränken ohne Alkohol und Rezepten für leckere alkoholfreie Cocktails gross.

Informationsmaterial zu Schwangerschaft ohne Alkohol in drei Sprachen
Sucht Schweiz setzt sich seit langem für eine Schwangerschaft ohne Alkohol ein. Fachpersonen in Kontakt mit Frauen oder Paaren, die ein Kind bekommen oder bekommen wollen, spielen beim Konsumverzicht auch eine wichtige Rolle. Sucht Schweiz bietet Praxen und Spitälern Informationsmaterialien der Website Schwangerschaft-ohne-Alkohol in drei Sprachen an, darunter neu ein Poster zum Herunterladen. Fachpersonen finden weitere Informationen in dem für sie vorgesehenen Bereich:
Schwangerschaft-ohne-alkohol.ch/fachpersonen.

Zur Webseite: https://schwangerschaft-ohne-alkohol.ch/

(3476 Zeichen)
© Abbildung: Netflix

Netflix-Miniserie über die „Blauen Zonen“ berichtet über die Langlebigkeit der Adventisten in Loma Linda

Loma Linda, Kalifornien/USA | 01.10.2023 | APD | Gesundheit & Ethik

Die neue Netflix-Minidokuserie „Wie wird man hundert Jahre alt? – Die Geheimnisse der Blauen Zonen“ enthält eine Diskussion über die Gesundheitsprinzipien der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und stellt einige der ältesten Adventisten in Loma Linda, Kalifornien/USA vor. Das berichtet die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review. Die Serie feierte am 30. August Premiere und ist auch mit deutschen Untertiteln zu sehen.

Die Dokuserie des Regisseurs Dan Buettner enthält einige der Beobachtungen des Regisseurs darüber, was seiner Meinung nach dazu beiträgt, dass Adventisten über 80, 90 und sogar 100 Jahre alt werden und dabei aktiv, gesund und engagiert bleiben. Der Begriff „Blaue Zone“ bezeichnet ein Gebiet auf der Welt, in dem die Menschen eine aussergewöhnlich hohe Lebenserwartung haben.

Eine neue Sicht auf Langlebigkeit
„Wie wird man hundert Jahre alt?“ basiert auf Büttners früherer Arbeit, die unter anderem in der Novemberausgabe 2005 des National Geographic Magazine veröffentlicht wurde, sowie auf seinen anschliessenden Nachforschungen und zusätzlichen Erkenntnissen, die in mehreren Büchern publiziert wurden. Auf Deutsch erscheint im Oktober der Titel Das Geheimnis der 100-Jährigen: Entdeckungsreise in die Blue Zones der Welt. Wie man es schafft gesund und länger zu leben (National Geographic Deutschland).

„Ich habe herausgefunden, dass das meiste von dem, was die Menschen für ein langes, gesundes Leben halten, fehlgeleitet oder schlichtweg falsch ist“, sagt Buettner im offiziellen Trailer der Dokumentation. „Was wäre, wenn wir die Langlebigkeit neu definieren könnten? Ich habe die letzten 20 Jahre damit verbracht, genau das zu tun“.

„Eine unerwartete Entdeckung“ – Episode stellt u. a. Adventisten in Loma Linda vor
In der Netflix-Miniserie widmet Buettner die Episode mit dem Titel „Eine unerwartete Entdeckung“ einem erneuten Besuch in Loma Linda und einem Gespräch über den Lebensstil mit einigen der am längsten dort lebenden Bewohner.

Buettner erzählt, wie er auf die Adventist Health Study-2 aufmerksam wurde, die die Ernährungs- und Gesundheitsgewohnheiten von Adventisten in den Vereinigten Staaten und Kanada untersucht (siehe APD-Meldung https://www.apd.info/news/2011/04/29/studie-der-loma-linda-universitaet-vegetarier-leben-gesuender). „Da nach Gewohnheiten und Lebensstil gefragt wurde, kann man auch sehen, welche Verhaltensweisen mit einem längeren Leben verbunden sind“, erklärt er in der Einleitung des Beitrags. Anschliessend reiste er nach Loma Linda, um mit einigen der ältesten Einwohner zu sprechen und herauszufinden, was diesen Ort im Umfeld von Los Angeles zu einer „Blauen Zone“ macht.

Laut Buettner geben die Menschen in den Vereinigten Staaten Milliarden von Dollar für Mitgliedschaften in Fitnessstudios aus, die grösstenteils ungenutzt bleiben. Aber in Loma Linda, so stellt er fest, sorgen die Adventisten dafür, dass körperliche Aktivitäten und andere gesunde Verhaltensweisen beibehalten werden.

Buettner interviewt mehrere Einwohner, darunter Loida Medina, als 84-jährige täglich mehrere Stunden damit verbringt, mit anderen Freunden Pickleball zu spielen. „Langlebigkeit bedeutet Bewegung und Gemeinschaft“, sagt Medina. „Wenn man deprimiert ist, lebt man nicht sehr lange“.

Ein ganzheitlicher Ansatz
Während des gesamten Beitrags macht Buettner deutlich, dass Adventisten mehr sind als nur ein gesundes Volk. „Gesundheit ist Teil ihrer Mission“, erklärt er. „Sie halten wirklich zusammen, und es ist nicht so sehr ein physisches Umfeld, sondern ein religiöses und soziales Umfeld.“

In den nachfolgenden Minuten beschreibt Buettner weitere Verhaltensweisen, die er bei den Loma-Linda-Adventisten gesehen hat, darunter ehrenamtliches Engagement, pflanzenbasierte Ernährung, der Glaube und die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft.

Er interviewt Joan Sabaté, Professor für Ernährungswissenschaften und Epidemiologie an der Loma-Linda-Universität, die die von der Mitbegründerin der adventistischen Kirche, Ellen G. White, aufgestellten Grundsätze für eine gesunde Ernährung erörtert. Buettner weist darauf hin, dass die Adventisten ihre Gesundheitsbotschaft positiv formulieren und die Menschen zu einer ausgewogenen Ernährung auffordern, die auf Fleisch möglichst verzichtet und viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse enthält.

Buettner verweist auch auf die Bedeutung des Glaubens und insbesondere der Einhaltung des Sabbats und dessen Beziehung zur Gesundheit. „Der amerikanische Alltag ist voller Stress … Unsere Zeitpläne sind vollgepackt“, sagt er. „Die Adventisten haben dieses ‚Heiligtum in der Zeit‘ ... wo sie einfach abschalten.“

Nachdem er einige der am längsten lebenden Adventisten in Loma Linda beobachtet und interviewt hat, zieht Buettner das Fazit, dass es sehr wichtig ist, sich mit Menschen zu umgeben, die die gleichen Ziele in Punkto Lebensweise anstreben. „So etwas hat einen messbaren Einfluss auf die eigenen Gewohnheiten“, sagt er.

Zweck der Gesundheit
Der Leiter der Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), Peter Landless, hat wiederholt den Zweck der adventistischen Gesundheitsgrundsätze betont, wie Adventist Review berichtet. „Gott hat sein Interesse an der Gesundheit der Menschen bewiesen, indem er eine wunderbare Umwelt geschaffen hat, um seine Geschöpfe zu erhalten“, schreibt Landless. Der Hauptzweck der Gesundheitspflege sei nicht die Selbstoptimierung, sondern: „Sie soll uns befähigen, Gott und unseren Mitmenschen zu dienen.“

Trailer zur Dokuserie: https://www.netflix.com/de/title/81214929

(5234 Zeichen)
(Oben v.li) Evakuierung, Finanzhilfe, (unten v. li.) Rechtsberatung, Reparatur zerstörter Fenster. © Fotos: ADRA Ukraine

ADRA Ukraine evakuiert, repariert und gibt psychologische, rechtliche und finanzielle Hilfestellungen

ADRA Ukraine evakuiert Menschen aus Frontgebieten, hilft mit Freiwilligen und Geld bei der Reparatur von beschädigten Wohnungen und Häusern und bietet psychologische und rechtliche Hilfe.

Evakuierung aus der Frontstadt Cherson
Am 30. August hat ADRA Ukraine 38 Menschen kostenlos von Cherson, das am Schwarzen Meer liegt, 930 Kilometer nach Lwiw (Lemberg), in der Westukraine, evakuiert. Menschen, die den kostenlosen Evakuierungsservice von ADRA Ukraine in Anspruch genommen haben, wurden in Lwiw vorübergehend im Zentrum für Binnenvertriebene untergebracht.

Finanzielle Hilfe zur Reparatur beschädigter Wohnungen in Saporischschja
Der Raketenangriff auf Saporischschja am 29. Juli forderte laut ADRA Ukraine zahlreiche Opfer. Die Fenster von 13 Wohnblocks wurden durch die Druckwelle der Explosion beschädigt. Bis heute hat ADRA Ukraine im Rahmen des Wiederaufbauprojekts bereits 52 Haushalten (104 Personen), deren Wohnungen betroffen waren, finanzielle Unterstützung gewährt. Die betroffenen Personen wurden anhand der von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellten Listen zur Teilnahme an dem Projekt ausgesucht.

Reparaturen von Fenstern und Türen in Bucha und Irpin
ADRA Ukraine unterstützt die Reparatur von Fenstern und Türen von Häusern in der Region Kiew, die während der Feindseligkeiten beschädigt wurden. Es wurden auch Reparaturen in Hostomel, Moshchun, Horenka und Zabuchchia vorgenommen bzw. Fenster und Türen ersetzt.

Psychologische und rechtliche Hilfe
Ein Anwalt und ein Psychologe von ADRA Ukraine reisten vom ADRA-Büro in Dnipro nach Pokrowsk in der Region Donezk, um die betroffene Bevölkerung zu unterstützen. Sie entsprachen damit einer Bitte der örtlichen Behörden. Der Rechtsanwalt Yevhen Strashko und die Psychologin Maryna Nikolenko boten den von dem Raketeneinschlag am Vortag betroffenen Anwohnern kostenlos qualifizierte Hilfe an, schreibt das Hilfswerk.

Finanzielle Hilfe
ADRA Ukraine hat den Opfern des Raketenangriffs in Pervomaisk (Zentralukraine), bei dem über 40 Personen verletzt und deren Wohnungen oder Häuser beschädigt wurden, Bargeld zur Verfügung gestellt. Bis heute konnten 126 Haushalte, d.h. 281 Personen, von dieser Hilfe profitieren, um Reparaturen vorzunehmen.

ADRA Ukraine
ADRA Ukraine wurde am 21. Februar 1993 vom Staat offiziell registriert und ist seitdem im Land tätig. Gegenwärtig arbeiten bei ADRA Ukraine mehr als 350 Personen, schreibt das Hilfswerk, «die jeden Tag dazu beitragen, den Bedürftigen zu helfen». Bis Anfang August haben 8,2 Millionen Menschen durch ADRA Ukraine Hilfe erhalten.

Partnerorganisationen von ADRA Ukraine sind:
Welternährungsprogramm (WFP), OCHA, UNHCR, UNICEF, Deutsche humanitäre Hilfe, Europäische Katastrophenschutz- und humanitäre Hilfseinsätze, USAID, AID Canada, Canadian Foodgrains Bank, Ukraine Humanitarian Fund, Ministry of Foreign Affairs of Denmark (DANIDA), SlovakAid, Japan Platform, Atlas Copco, KOA, Federation Nationale de Protection Civile, AIRLINK, TZU CHI Foundation, humedica, Hope TV Ukraine, ADRA Netzwerk, Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Angelina, kerk in actie, Kirche der Heiligen der letzten Tage. https://www.adra.ua/en/home-en/

(2986 Zeichen)
Nothilfe von ADRA nach dem Erdbeben in Marokko. © Fotos: ADRA ERT Marokko

Marokko: ADRA verteilt Überlebenspakete für notleidende Familien

Weiterstadt/Deutschland | 01.10.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Das verheerende Erdbeben vom 8. September im Königreich Marokko hat Tausende von Menschenleben gefordert, viele Familien sind obdachlos, die Krankenhäuser sind überlastet und mehr als 550 Schulen wurden zerstört. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) ist vor Ort und verteilt 1.100 Überlebenspakte an notleidende Familien.

Laut ADRA Deutschland brauchen die Menschen jetzt Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente, winterfeste Kleidung, Plastikplanen gegen den Regen, Bettwäsche, Hygieneartikel und ein Licht für die Nacht. Deshalb sei ein ADRA-Team vor Ort und werde durch freiwillige Helferinnen und Helfer unterstützt. Zusammen haben sie 1.100 Überlebenspakete gepackt. Darin sind Taschenlampen, Decken, Seife, warme Socken und Hygieneartikel enthalten.

Das ADRA-Team besuchte eine schwer zugängliche Berggemeinde südlich von Marrakesch. Dort verteilte es 700 Überlebenspakete für Erwachsene und 100 Pakete mit winterfester Kleidung speziell für Kinder. Weitere 300 Pakete für Erwachsene wurden in einem Aufnahmelager in der Nähe weitergegeben.

ADRA Deutschland
Mit dem Spendenstichwort „Erdbeben Marokko“ kann diese Nothilfe direkt unterstützen werden:
https://adra.de/spenden/?utm_source=nl&utm_medium=mail

ADRA Schweiz
Spenden für Marokko können bei ADRA Schweiz per e-Banking ohne Kosten direkt überwiesen werden
Vermerk: Katastrophenhilfe aktuell Marokko
PC-Konto: 80-26526-3
IBAN: CH17 0900 0000 8002 6526 3
BIC: POFICHBEXXX.

(1119 Zeichen)
Dr. Jørgen Skov Sørensen, Generalsekretär der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) © Foto: CEC/Albin Hillert

Generalsekretär der Konferenz Europäischer Kirchen tritt zurück

Brüssel/Belgien | 01.10.2023 | APD | Personen

Dr. Jørgen Skov Sørensen hat sein Amt als Generalsekretär der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) mit Wirkung zum 31. Dezember 2023 niedergelegt, um mehr Zeit mit seiner Familie in Kopenhagen verbringen zu können. Der dänische Lutheraner, war seit Januar 2020 Generalsekretär der KEK.

"Nach einigen kritischen Jahren in der KEK, die von grundlegenden organisatorischen Veränderungen während meiner Amtszeit geprägt waren, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich alles gegeben habe, was ich zu bieten hatte, um die Zukunft unserer Gemeinschaft von Kirchen anzugehen und zu sichern", sagte Sørensen.

"Von Anfang an erhielt ich vom KEK-Verwaltungsrat ein solides Mandat, einen organisatorischen Revisionsprozess anzuführen. Heute, fast vier Jahre später, haben wir gemeinsam den erteilten Auftrag weitgehend erfüllt... In jüngster Zeit haben wir die Initiative Wege zum Frieden ins Leben gerufen, die sich direkt mit dem Krieg in der Ukraine befasst und damit auf den unmissverständlichen Aufruf der Mitgliedskirchen zum aktiven Engagement reagiert. Dies ist eine Rückkehr zu den grundlegenden und historischen Werten der KEK“, so Sørensen.

KEK-Präsident Erzbischof Nikitas von Thyateira und Grossbritannien dankte Sørensen für seinen Dienst und seine Beiträge zur KEK. "Wir wünschen Dr. Jørgen Skov Sørensen Gottes Segen für seine zukünftigen Aufgaben."

"Mit Bedauern, aber auch mit Verständnis haben wir den Rücktritt von Dr. Jørgen Skov Sørensen zur Kenntnis genommen. Er hat in den letzten Jahren treu gedient und gearbeitet, damit die KEK auf einer soliden Basis der Stabilität weitergeführt werden kann", fügte er hinzu.

Konferenz Europäischer Kirchen
Die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS ist Gründungsmitglied der Konferenz Europäischer Kirchen KEK und schreibt über diese: «Die KEK ist 1959 als Europäische Nationalkonferenz des Ökumenischen Rats der Kirchen ins Leben gerufen worden mit dem Ziel, die politische Spaltung Europas zu überwinden sowie eine Brücke zu den orthodoxen Kirchen in Osteuropa sowie zu den protestantischen Minderheitskirchen in Gesamteuropa zu schlagen. Von Beginn an standen friedensethische Themen wie Sicherheit und Abrüstung sowie die Verantwortung für die Schöpfung im Mittelpunkt der Arbeit. Die KEK ist die Gemeinschaft von mehr als 120 orthodoxen, anglikanischen, protestantischen und altkatholischen Kirchen in Europa. Weitere über 40 Organisationen sind assoziiert.»

(2171 Zeichen)
Pastor Thomas Eissne, neue Dozent für Adventgeschichte, Systematische und Praktische Theologie am Seminar Schloss Bogenhofen. © Foto: Seminar Schloss Bogenhofen

Neuer Dozent am Seminar Schloss Bogenhofen

St. Peter am Hart/Österreich | 01.10.2023 | APD | Personen

Am adventistischen Theologischen Seminar Schloss Bogenhofen steht eine Personalveränderung an: Dipl.-Theol. Thomas Eissner, der bisher als Gemeindepastor im Innviertel (Oberösterreich) arbeitete, wechselt in den Lehrbetrieb und wird Dozent für Adventgeschichte (Geschichte der adventistischen Kirche), Systematische und Praktische Theologie. Das teilte die Leitung des Seminars mit. Er tritt damit die Nachfolge von MMag. Heinz Schaidinger, MT, MA an, der nach seiner Pensionierung noch in geringem Umfang am Theologischen Seminar unterrichten wird.

Aufgewachsen in Ostdeutschland, studierte Thomas Eissner zunächst Elektrotechnik und arbeitete als Diplom-Ingenieur, bevor er ab 2003 am Seminar Schloss Bogenhofen und ab 2007 an der Theologischen Hochschule Friedensau Theologie studierte. Von 2008 bis 2023 war er Pastor an verschiedenen Orten in Österreich, u. a. in Wiener Neustadt und Bogenhofen. Seit seiner Studienzeit forscht er zur Rezeption und Interpretation der Schriften Ellen Whites, einer prägenden Mitbegründerin der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, im deutschsprachigen Raum sowie zur Geschichte der Adventbewegung.

Thomas Eissner hat die Homepage ellenwhite.de ins Leben gerufen, die Informationen zur Person Ellen Whites, ihrer Schriften sowie der Geschichte der Adventbewegung zusammenstellt. Sie ist inzwischen die offizielle Homepage des Ellen G. White Research Centers am Seminar Schloss Bogenhofen.

Seit 2021 belegt Eissner Kurse an der Andrews University (Berrien Springs, Michigan/USA) im Bereich Adventist Studies mit dem Schwerpunkt Adventgeschichte und Ellen G. White. Ausserdem arbeitet er in Kooperation mit der Theologischen Hochschule Friedensau und der Gesellschaft für Bildung und Forschung in Europa (GBFE) an einem Doktorat an der University of Pretoria in Südafrika.

Seminar Schloss Bogenhofen
Das Seminar Schloss Bogenhofen wurde 1949 von der österreichischen und der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz gegründet und liegt in Oberösterreich, nahe der deutschen Grenze. Zur Institution gehören ein Gymnasium, ein Theologisches Seminar, eine School of Education (Primarschullehrerausbildung) und eine Sprachschule (Deutsch als Fremdsprache). Am Seminar Schloss Bogenhofen werden derzeit ca. 140 Schüler und Studenten ausgebildet.

(1754 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.