Jill Biden, Frau des US-Vizepräsidenten Joe Biden, hat am 21. November eine Notunterkunft für Binnenvertriebene aus der Ostukraine der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Ukraine in der Hauptstadt Kiew besucht. Laut Andrew McChesney, Moskau-Korrespondent der amerikanischen Kirchenzeitschrift „Adventist Review“ (AR), habe sie dem Hilfswerk sowie dessen Partnerorganisationen USAID und UNDP, Hilfsorganisationen der amerikanischen Regierung und der UNO, für die Unterstützung von Menschen gedankt, die aus der Ostukraine aufgrund von Gewalt vertrieben worden seien.
"Viele Vertriebene haben nicht einmal eine vorübergehende Bleibe“ sagte Jill Biden. „Wegen des anbrechenden Winters, könnte sich diese Tragödie in eine Krise ausweiten, wenn wir nicht gemeinsam handeln."
Gleichzeitig habe Joe Biden mit Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine, über Massnahmen gesprochen, die der angeschlagenen ukrainischen Wirtschaft helfen könnten.
Konflikt in der Ostukraine hat bereits 4.300 Tote gefordert
Nach sieben Monaten des Konflikts im Osten der Ukraine zwischen nach Unabhängigkeit strebenden Separatisten und Regierungstruppen stehe das Land vor einem harten Winter. Laut UN-Angaben sind bei den Kämpfen mehr als 4.300 Menschen getötet worden und rund 460.000 seien in andere Teile der Ukraine oder über die Grenze nach Russland geflohen.
US-Regierung spendet drei Millionen US-Dollar an Welternährungsprogramm
Beim Besuch im Hauptsitz von ADRA Ukraine kündete E. Jed Barton, leitender Beamter von USAID, Hilfsorganisation der amerikanischen Regierung, 2.9 Millionen Franken (2.4 Millionen Euro) als Unterstützung für das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen an, um rund 120.000 Vertriebene in der Ukraine mit Nahrungsmitteln zu versorgen.
Ukrainer helfen Ukrainern
Laut AR habe ADRA Ukraine, die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und der adventistische Fernsehsender „Hope Channel“ in den letzten sechs Monaten in der Ukraine Geld für das Hilfsprojekt „Engel des Ostens“ gesammelt und 200 Tonnen an humanitärer Hilfe verteilt. Dabei seien auch 34.000 Franken (28.200 Euro) als Unterstützungsleistungen an Vertriebene verteilt worden.
Das Hilfswerk ADRA Ukraine beherberge derzeit fünf Familien in seiner Notunterkunft in Kiew, die Platz für 20 Familien biete. In den vergangenen sechs Monaten hätten darin rund 400 Familien für die Dauer von einem Tag bis zu vier Monaten Schutz gefunden.