Der Vorstand der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland hat am 15. November unter der Überschrift „Mitbürger und Hausgenossen...“ ein Wort zu Flüchtlingen und Kirchenasyl veröffentlicht. Darin wird betont: „Positionen und Äusserungen, die Flüchtlinge primär als Gefahr und Bedrohung sehen und Ängste schüren, sind für uns mit dem Zeugnis des Evangeliums nicht vereinbar.“ Der Kirchenvorstand ruft stattdessen die evangelisch-methodistischen Gemeinden auf, sich aktiv um Flüchtlinge und Asylsuchende zu kümmern. „Die Liebe Jesu drängt uns, Verantwortung für Menschen in Not zu übernehmen und für sie Partei zu ergreifen“, heisst es in der Erklärung.
Das Papier macht dabei konkrete Vorschläge, wie Gemeinden aktiv werden könnten. So könne eine Gemeinde Flüchtlinge und Asylsuchende bei sich und in der Gesellschaft willkommen heissen, indem sie die Bewohner eines Flüchtlingsheims besuche oder diese in die Gemeinderäume einlade zum gemeinsamen Kochen, Essen, Spielen, Reden, Tanzen, Feiern und anderen Aktivitäten. Auch könnten in den Gemeinderäumen Gesprächs- und Begegnungsräume geschaffen werden. Zudem könnten Gemeindemitglieder Flüchtlinge und Asylsuchende bei Behördengängen, Arztbesuchen oder Schulgesprächen begleiten und die politische Gemeinde darin unterstützen, menschenwürdigen Wohnraum für Flüchtlinge und Asylsuchende zu finden.
Der Kirchenvorstand ermutige die Gemeinden ausdrücklich, sich auch um Flüchtlinge zu kümmern, die von Abschiebung bedroht seien. Das könne als letzte Massnahme auch Kirchenasyl einschliessen, bis eine akzeptable Lösung gefunden wäre. „Viele Gemeinden haben den Einsatz für Flüchtlinge nicht nur als Aufgabe, sondern auch als Bereicherung erlebt“, heisst es in der Erklärung. „Deshalb ermutigen wir unsere Gemeinden, Flüchtlinge und Asylsuchende aufzunehmen und ihnen gegenüber gastfrei zu sein.“
Der vollständige Wortlaut der Erklärung kann im Internet unter http://www.emk.de/fileadmin/meldungen-2014/141119-Fluechtlinge-und-Kirchenasyl.pdf heruntergeladen werden.