Kritisch hat sich der Friedensbeauftragte des Rates der EKD, Renke Brahms, zu den sogenannten „Pegida“-Demonstrationen in Deutschland geäussert und vor einem Anwachsen von Ausländerfeindlichkeit und Rassismus sowie gefährlichen Ressentiments gegen den Islam gewarnt. „Es ist schon erschreckend, dass solche Parolen, die zunehmend auf diesen Demonstrationen zu hören sind, einen solchen Zulauf erhalten“, mahnte Brahms, der auch der Leitende Geistliche der Bremischen Evangelischen Kirche ist. Hier seien Christen gefordert, klar Position zu beziehen und ihre Stimme zu erheben, wenn Menschen wegen ihres Glaubens oder ihrer Herkunft diskriminiert würden, machte er deutlich.
Renke Brahms lehne pauschale Urteile über die Demonstrationsteilnehmer ab. „Hier allen Menschen, die da mitmarschieren, Rassismus und Faschismus vorzuwerfen, hilft nicht weiter. Aber alle, die zu diesen Veranstaltungen kommen, müssen sich auch bewusst sein, welche Positionen hier vertreten werden und was sie damit unterstützen“, betonte der EKD-Friedensbeauftragte. Es dürfe nicht sein, dass Muslime pauschal verurteilt oder Flüchtlinge generell abgewiesen würden. Brahms: „Eins ist auf jeden Fall klar: Den Organisatoren geht es hier nicht um eine Rettung des Abendlandes, sondern um das Schüren von gefährlichen Ressentiments.“
Der EKD-Friedensbeauftragte sprach sich stattdessen dafür aus, dass Kirchen das Gespräch zwischen Flüchtlingen und Einheimischen ermöglichen sollten, um den Menschen die Ängste zu nehmen. „Überall in Deutschland engagieren sich Kirchengemeinden, um Menschen in Not, die aus Kriegs- und Krisengebieten zu uns kommen, zu helfen und ihnen Schutz zu bieten. Das sind die besten Beispiele dafür, um aufzuklären und das ist auch ein Beitrag zum inneren Frieden“, betonte Renke Brahms. Auch müsse immer wieder darauf hingewiesen werden, dass Millionen Muslime friedlich in Deutschland leben würden und hier integriert seien.