„Unser Mitgefühl begleitet die Familien aller Opfer“, sagte Ruben de Abreu, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Frankreich, zur brutalen Ermordung von zehn Mitarbeitern des Satiremagazins Charlie Hebdo sowie von zwei Polizisten am 7. Januar in Paris. „Die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Frankreich ist bestürzt über das barbarische Eindringen radikaler Individuen in die Räumlichkeiten der Zeitung, um die anwesenden Journalisten und Zeichner zu ermorden“, schreibt der adventistische Pressedienst in Frankreich (BIA). „Wir laden unsere Kirchenmitglieder ein, für die Angehörigen der Opfer zu beten und sich im familiären, gesellschaftlichen sowie beruflichen Umfeld als Friedensstifter zu betätigen, um ein besseres Zusammenleben innerhalb unserer verschiedenartigen französischen Gesellschaft zu fördern“, sagte der adventistische Kirchenleiter.
Die Meinungsfreiheit lebe davon, sich in aller Offenheit ausdrücken zu können, die Weisheit gebiete es aber, dabei die Achtung vor allen Menschen, ob gläubig oder nicht gläubig, einzubeziehen, schreibt Jean-Paul Barquon, Mediensprecher der Kirche, in der Mitteilung. Die Gläubigen ihrerseits sollten Humor und Spott akzeptieren und dabei nicht alles wörtlich nehmen. Frömmigkeit sei nicht mit Ernst gleichzusetzen und Lachen keine Sünde. Meinungsverschiedenheiten dürften aber auf keinen Fall mit solch kriminellen Handlungen ausgetragen werden. „Wir verurteilen diese mit aller Entschiedenheit“, so Barquon.
Die adventistischen Kirchenleiter in Frankreich hofften, dass solche Dramen weder Islamophobie noch Antisemitismus in der französischen Gesellschaft förderten noch weitere Angriffe auf die Meinungsfreiheit.
Adventistische Weltkirchenleitung spricht französischem Botschafter Beileid aus
Die adventistische Weltkirchenleitung in Silver Spring, Maryland/USA, hat in einem Schreiben an Gérard Araud, Botschafter in Washington D.C./USA, ihr Beileid ausgedrückt und den terroristischen Angriff auf die Meinungsfreiheit verurteilt. Dies teilte John Graz, Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der adventistischen Weltkirchenleitung gegenüber APD mit. „Wir teilen den Schmerz der Opferfamilien und beten für sie“, ebenso wie für die Opfer in kritischem Gesundheitszustand, schreibt Graz.
„Die Adventisten haben sich weltweit immer zur Verteidigung der Gewissens- und Religionsfreiheit eingesetzt. Diese Freiheiten bilden das Fundament aller anderer Freiheiten, auch der Meinungsfreiheit“, heisst es im Brief. „Wir verteidigen die Freiheit, einer Religion anzuhängen oder auch keine zu haben, sie mit anderen zu teilen oder auch zu kritisieren“, so Graz.