Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) trauert zusammen mit seinen Mitgliedskirchen, Partnern und den Menschen in Ägypten über die Tötung von 21 ägyptischen Christen, die von Aktivisten des sogenannten „Islamischen Staats“ in Libyen verübt wurde, heisst es in einer ÖRK-Medienmitteilung.
„Wir sprechen unser tiefstes Mitgefühl und unser Beileid den Familien der jungen Ägypter aus, die nach Libyen gereist waren, um dort ihren Lebensunterhalt zu verdienen und die Opfer dieser grausamen Tat wurden“, schrieb Pfarrer Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des ÖRK in einem am 17. Februar veröffentlichten Brief an Papst Tawadros II., Patriarch der koptisch-orthodoxen Kirche in Ägypten.
„Wir beten für sie, ihre Gemeinden und für die ganze Kirche in Ägypten, die diese wertvollen Menschen verloren hat“, heisst es darin weiter. Diese Tötungen setzten eine lange Liste von Grausamkeiten fort, die von Menschen begangen würden, die durch eine falsche Auslegung der Religion verwirrt seien, betonte Olav Fykse Tveit.
„Wir beten um „metanoia“ – eine Kraft der Veränderung der Herzen jener, die von unmenschlicher Gewalt und Hass gegenüber Anderen angetrieben sind“, so Tveit. Er bekräftige den Einsatz des Ökumenischen Rats der Kirchen für „aktive Solidarität über die Grenzen von Glauben und ethnische Gruppen hinweg mit Allen, die von solcher Gewalt und solchem Hass betroffen sind, nach Frieden streben und die von Gott geschenkte Menschenwürde sowie gleiche und unveräusserliche Menschenrechte für Alle anerkennen“.
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz spricht Kopten Beileid aus
„Im Namen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz sprechen wir Ihnen und Ihrer Kirche… unsere grosse Betroffenheit zur barbarischen Ermordung der Kopten in Libyen durch den IS aus“, schrieb Bischof Harald Rein, Präsident der Arbeitsgemeinschaft in einem Brief an Pater Isidoros El-Anba-Samuel von der koptisch-orthodoxen Kirche in der Schweiz. Darin habe er der Gemeinschaft weiterhin die „Solidarität und Anteilnahme“ der Christinnen und Christen in der Schweiz versichert , heisst es in einer AGCK-Medienmitteilung.
Trauergottesdienst in Dietlikon/ZH
Im Gedenken an die 21 ägyptischen Kopten, die in Libyen ermordet wurden, findet am 18. Februar in der koptisch-orthodoxen Kirche in Dietlikon ein Trauergottesdienst statt.
Die Saat des Hasses ersticken
Die Christen in Ägypten würden schwer an dem jüngsten Schlag gegen ihren Glauben durch die IS-Dschihadisten in Libyen tragen, schreibt das Hilfswerk Open Doors Deutschland. Demnach hätten die Christen in Ägypten die „in Blut geschriebene Botschaft an die Nation des Kreuzes" als direkt gegen sich gerichtet verstanden.
Die ägyptische Regierung habe mit der siebentätigen Staatstrauer in ungewöhnlich deutlicher Weise Solidarität mit den Christen im Land gezeigt. Die damit verbundene Botschaft sei laut Open Doors für Ägypten alles andere als selbstverständlich: Christen seien vollwertige ägyptische Bürger. Die Saat des Hasses und der Spaltung der ägyptischen Gesellschaft zwischen Muslimen und Christen solle nicht aufgehen.