Mitarbeiter der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Nepal haben 1.000 Nahrungsmittelpakete mit Reis, Linsen, Nudeln, Zucker, Salz und Öl an Familien in entlegenen Dörfern des Distrikts Dhading verteilt. Ein Paket reicht aus, um eine sechsköpfige Familie für zwei Wochen satt zu machen, informierte Marcel Wagner, Direktor von ADRA Österreich.
Ausserdem verteilte ADRA rund 2.200 Zeltplanen und 90 Zelte in Lalitpur, Stadt neben Kathmandu, in Dhading, Tal nordwestlich der Hauptstadt und in Kavre, Gebiet östlich der Metropole. Es sei dringend nötig, so Wagner, dass die betroffenen Familien jetzt genügend Material für den Bau von Unterkünften bekämen, da bald der Monsun beginne und es dann drei Monate ständig regne.
Zelte für Gesundheitsposten
Etwa 80 bis 100 Prozent der Gesundheitsposten in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten seien zerstört. In Zusammenarbeit mit „GlobalMedic“ würden Grosszelte als Notbehelf für die zerstörten Gesundheitsposten zur Verfügung gestellt, damit das dortige Gesundheitspersonal weiterhin die Verletzten und Kranken betreuen könne und Geburten unter medizinischer Obhut stattfinden könnten.
ADRA organisiere gemeinsam mit dem adventistischen Scheer Memorial Hospital in Banepa mobile Gesundheitscamps. Das Gesundheitsteam dieser Camps werde von Dorf zu Dorf reisen und dort besonders schwangere Frauen betreuen und solche, die gerade ein Baby zur Welt gebracht haben. Zudem würden Laboruntersuchungen durchgeführt und Patienten psychosoziale Betreuung angeboten. Patienten, die eine komplexere Behandlung benötigten, würden ans Scheer Memorial Hospital weitergeleitet und dort behandelt.
„Ja, wir stehen unter Stress und haben selber auch Angst vor weiteren Nachbeben. Aber wir tun alles, um denen zu helfen, die alles verloren haben“, sagte Yuba Raj Chaudhary, interimistischer Direktor von ADRA Nepal.