Von Lepra betroffene Frau, Nepal © Foto: Roland-Stangl / Lepra-Mission Schweiz

63. Welt-Lepra-Tag: «Agenda 2030» hilft wegweisend bei Lepra-Arbeit

Herzogenbuchsee/Schweiz | 28.01.2016 | APD | International

Zum 63. Welt-Lepra-Tag, am 31. Januar, hält die Lepra-Mission Schweiz fest, dass mit Umsetzung der «Agenda 2030» der UNO und damit der Bekämpfung extremer Armut, ein Meilenstein in der Lepra-Bekämpfung erreicht werden könnte. Lepra trete überwiegend dort auf, wo Armut herrsche und es einen unzureichenden Zugang zu Medizin gebe.

Alle zwei Minuten erkranke ein Mensch an Lepra, schreibt die ZEWO zertifizierte Organisation. Eigentlich sei die Krankheit heilbar, doch dazu brauche es Zugang zu Medizin und eine möglichst frühe Diagnose, da die bis zum Zeitpunkt der Behandlung entstandenen Nervenschäden nicht wieder geheilt werden könnten, schreibt die christlich-humanitäre Organisation, die sich seit über 110 Jahren für die Ärmsten der Welt engagiert, in einer Medienmitteilung.

«Agenda 2030» kann Schlüsselrolle spielen
Im Anschluss an die «Millenniumsziele 2015» hat die UNO im Rahmen der «Agenda 2030» 17 Entwicklungsziele beschlossen. Diese sehen vor, dass die internationale Gemeinschaft unter anderem die extreme Armut beendet, Ernährungssicherheit schafft und ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleistet. „Wird das erreicht, sind wichtige Schritte auch in der Bekämpfung gegen Lepra geleistet“, konstatiert Markus Freudiger, Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz.

Die Umsetzung müsse unverzüglich an die Hand genommen werden, sagte Aussenminister Didier Burkhalter. „Ich würdige die Schweiz dafür, dass sie die nationale und internationale Umsetzung der «Agenda 2030» bereits begonnen hat“, lobte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon anlässlich der Jahreskonferenz der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit am 22. Januar in Zürich.

Frauenhaus Hagar in Bangladesch
Die Lepra-Mission Schweiz trägt nach eigenen Angaben verschiedene Spitäler und Aufklärungsprojekte ebenso mit, wie sie Wiedereingliederungsarbeit mit Betroffenen betreibe. Dazu gehöre das Frauenhaus Hagar in Bangladesch, ein Zufluchtsort für ausgestossene Frauen. Die Frauen würden dort medizinisch betreut und im Laufe der Zeit wieder in die Gesellschaft integriert. Dadurch würden sie neue Hoffnung fassen und könnten sich ein neues Leben aufbauen.

Selbsthilfegruppen in Nepal
Die Lepra-Mission ermögliche in Nepal Selbsthilfegruppen für Betroffene. Die Bewohner von Dörfern würden über Lepra aufgeklärt, so dass die Diskriminierung beendet werde und andere Erkrankte die Krankheit rechtzeitig behandeln lassen würden.

Über Lepra
Laut Lepra-Mission Schweiz wird Lepra durch ein Bakterium verursacht, das mit einer rund sechs- bis zwölfmonatigen Antibiotika-Behandlung vollständig aus dem Körper entfernt werden kann. Lepra ist heilbar, die Folgeschäden aber nicht: Bereits vorhandene Behinderungen bleiben. Bei einem geschädigten Nervensystem kommt etwa das verlorene Gefühl in den Händen oder Füssen nicht mehr zurück. In Zentren der Lepra-Mission entwerfen die Betroffenen ihr Leben neu und lernen beispielsweise, einen Topf immer mit einem Schutz anzufassen, da sie mit ihren gefühllosen Fingern nicht bemerken würden, dass sie sich diese am heissen Metall verbrennen.
Infos zur Lepra-Mission Schweiz: http://www.lepramission.ch/home/

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