Bürgermeister von Carrefour beim Ausgeben der Lebensmittel auf dem Campus der adventistischen Universität in Port-au-Prince © Foto: ADRA International

Haiti: ADRA Netzwerk verteilt Nothilfe, Lebensmittel und Trinkwasser

Weiterstadt/Deutschland, Silver Spring/USA | 07.10.2016 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Der Hurrikan „Matthew“ ist am 3. und 4. Oktober mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Stundenkilometern über die Karibik hinweggefegt und hat vor allem im Südwesten Haitis schwere Schäden verursacht. Die Opferzahl in Haiti ist laut Medienberichten auf über 339 Tote gestiegen, jene in der Dominikanischen Republik, dem östlichen Inselteil, auf vier. 350.000 Menschen sind in Haiti auf Nothilfe angewiesen. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Haiti hat vor Eintreffen des Wirbelsturms Nothilfe, Trinkwasser und Lebensmittel in verschiedenen Depots bereitgestellt und anschliessend verteilt. Das ADRA Netzwerk hat Spezialisten für Katastrophenhilfe eingeflogen, um die Bedürfnisse zu klären, die Nothilfe zu koordinieren sowie ADRA Haiti zu unterstützen.

Glückskette: eine Million Franken für Partnerhilfswerke
Die Stiftung Glückskette, die seit 70 Jahren in der Schweiz Spenden sammelt, stellt ihren Partnerhilfswerken eine Million Schweizer Franken für die Nothilfe und erste Massnahmen zur Wiederinstandstellung der Infrastruktur auf Haiti zur Verfügung. ADRA Schweiz, eines der Partnerhilfswerke der Glückskette, steht nach Angaben von Thilo Schneider, Finanzchef, in Abklärungen zur Einreichung eines Projektantrags.

Nach dem Erdbeben im Jahr 2010 hat die Stiftung Glückskette 84 Hilfsprojekte mit 61,8 Millionen Franken (56,4 Millionen Euro) unterstützt. Es wurden 2700 Häuser repariert oder neu erstellt, 3300 Latrinen gebaut und 2500 Wasserreservoirs errichtet.

Ausbruch einer Cholera Epidemie befürchtet
In Haiti habe es schon vor dem Hurrikan „Matthew“ viele Cholerafälle gegeben, sagte Jason Brooks, Spezialist bei ADRA International für Trinkwasser, sanitäre Anlagen und Hygiene (WASH). Die hochansteckenden Cholerabakterien würden mit den Überschwemmungen weit verbreitet und erhöhten das Risiko einer Infektion zusätzlich. Von Januar bis Juli hätten die Cholerafälle laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Haiti um 22 Prozent zugenommen. Da Cholera durch gute Hygienemassnahmen und Zugang zu Trinkwasser eingedämmt werden könne, so Brooks, werde ADRA den Kommunen Trinkwasser sowie Wasseraufbereitungsanlagen und den Haushalten Wasserfilter zur Verfügung stellen. Gleichzeitig würden auch Hinweise zu Gesundheits- und Hygienemassnahmen gegeben.

ADRA Deutschland, ADRA Österreich und ADRA Schweiz rufen zu Spenden auf
Die ADRA-Hilfswerke in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz rufen zu Spenden auf. ADRA Österreich hat als erste Massnahme 10.000 Euro / 11.000 Franken für die Soforthilfe des ADRA Netzwerks zur Verfügung gestellt.

Spendemöglichkeiten:
ADRA Deutschland: www.adra.de/spenden/
ADRA Österreich: www.adra.at/spenden/
ADRA Schweiz: www.adra.ch/spenden/

REUTERS-Fotos von der Situation auf Haiti:
http://www.reuters.com/news/picture/pictures-report?articleId=USRTSQYC4

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