Dr. Jan Paulsen

Neuer Präsident der weltweiten Adventisten

Basel | 04.03.1999 | APD | International

Dr. Jan Paulsen (64) ist neuer Präsident der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten mit Sitz in Silver Spring, Maryland/USA. Die 244 Mitglieder des Exekutivausschusses der obersten Kirchenleitung, die aus 90 Ländern in die US-Hauptstadt Washington angereist waren, wählten den Norweger unter elf Kandidaten zum Nachfolger des zurückgetretenen Robert S. Folkenberg (58). Paulsen ist der 16. Präsident der mit über zehn Millionen erwachsenen getauften Mitgliedern und etwa 20 Millionen Angehörigen in 205 Ländern vertretenen im Jahre 1863 gegründeten protestantischen Freikirche. Er war seit 1995 einer der Vizepräsidenten der Generalkonferenz. Davor leitete er zwölf Jahre die Trans-Europa Abteilung, die die Adventisten in Skandinavien, den baltischen Staaten, Grossbritannien, Island, den Niederlanden, Polen, Ungarn, im ehemaligen Jugoslawien, Albanien, Griechenland, im Nahen Osten, Ägypten, Sudan und Pakistan umfasst. Ausserdem war er Rektor des Newbold Colleges in England und des Westafrikanischen Theologischen Seminars in Nigeria.

Paulsen wurde 1963 in Norwegen als adventistischer Pastor ordiniert. 1972 promovierte er an der evangelischen Fakultät der Universität Tübingen mit einer Arbeit über das Neue Testament. An der adventistischen Andrews Universität in Berrien Spring, Maryland/USA erlangte er die akademischen Grade Magister of Arts (M.A.), Bachelor of Arts (B.A.) und Bachelor of Divinity (B.D.). Dort wurde ihm 1995 auch die Ehrendoktorwürde verliehen. Der neue Präsident spricht neben seiner Muttersprache Norwegisch fliessend Englisch, Dänisch und Deutsch.

Paulsen ist der dritte Präsident der weltweiten Freikirche, der nicht aus den Vereinigten Staaten stammt. Die beiden anderen waren der Norweger Ole A. Olsen (1888-1897) und der Australier Charles H. Watson (1930-1936). Paulsen ist bis zur nächsten Generalkonferenz-Vollversammlung (Weltsynode) im Juni 2000 in Toronto/Kanada gewählt. Dann werden die 2'000 Delegierten aus aller Welt entscheiden, ob sie sein Mandat um weitere fünf Jahre verlängern.   Der bisherige Generalkonferenz-Präsident Robert S. Folkenberg trat wegen einer Zivilklage gegen Verwaltungsstellen der Freikirche und seine Person zurück, "um Kummer und Streit für meine Familie und die Kirche, die ich liebe, zu vermeiden". Inzwischen hat der kalifornische Geschäftsmann, der behauptete 1993 einen finanziellen Schaden aus einem Landentwicklungsprojekt in den Vereinigten Staaten mit Folkenberg und Verwaltungsstellen der Freikirche erlitten zu haben, seine Klage bei einem Gericht in Sacramento/USA zurückgezogen. Folkenberg wurde 1990 zum Generalkonferenz-Präsidenten gewählt und während der Vollversammlung 1995 in Utrecht/Niederlande für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Seit 1990 erhöhte sich die Mitgliederzahl der Siebenten-Tags-Adventisten um fast vier Millionen. In dieser Zeit entstanden über 12'000 neue Adventgemeinden in aller Welt. Folkenberg setzte sich dafür ein, dass die Freikirche moderne Kommunikations-techniken, wie Internet und Satellitenübertragungen, nutzt.

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