Wie die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review (AR) am 14. April berichtete, hat der Internationale Ausschuss für pastorale und theologische Bildung (International Board of Ministerial and Theological Education IBMTE) der adventistischen Weltkirchenleitung am 4. April in Silver Spring, Maryland, Anpassungen zugestimmt, die das Dokument zur Pastoralethik betreffen. Neben sprachlichen Anpassungen finden sich die bedeutendsten Veränderungen im Abschnitt „Ethik und Recht“. Er enthält einen neuen Unterabschnitt zum „Kinderschutz“, der auch zur Beaufsichtigung von Jugendlichen Stellung nimmt sowie Sicherheitsabklärungen für jene fordere, die in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt werden sollen.
Regionale Unterschiede bei pastoraler Praxis, aber einheitliche ethische Prinzipien
Die Leiterin der Erziehungsabteilung der Weltkirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Lisa Beardsley-Hardy, erklärte, dass das Ziel des IBMTE-Ausschusses darin bestanden habe, „auf die Bedürfnisse des Feldes zu hören und darauf zu reagieren." Laut AR hat sie auch daran erinnert, dass der Bearbeitungsprozess „die Überprüfung des Handbuchs Seite für Seite“ umfasst habe, um sicherzustellen, dass die Ausbildung von Mitarbeitenden im Pastorendienst den Anforderungen auf der ganzen Welt entsprechen würden.
Die vom Internationalen Ausschuss für pastorale und theologische Bildung (IBMTE) am 4. April verabschiedete Version des Dokuments zur Pastoralethik lasse zwar regionale Unterschiede in der pastoralen Praxis zu, setze sich aber für ein einheitliches, weltweites System ethischer Prinzipien ein.
Neuer Abschnitt zum Kinderschutz
Die bedeutendsten Änderungen des Textes finden sich laut AR im Abschnitt „Ethik und Recht". Dort gebe es einen neuen Unterabschnitt zum „Kinderschutz" sowie überarbeitete Unterabschnitte bezüglich „Supervision" und „Persönlicher Hintergrund des Personals“.
In einigen Ländern gebe es gesetzliche Vorschriften für jene, die mit Kindern arbeiten. Sie müssten sich vorgängig von der Polizei kontrollieren lassen oder um eine gleichwertige Freigabe für die Arbeit mit Kindern von einer Regierungsstelle nachsuchen. Adventistische Pastoren in diesen Ländern müssten sicherstellen, dass sie die entsprechende gesetzliche Bewilligung hätten, um mit Kindern arbeiten zu dürfen. Unabhängig von staatlichen Gesetzen heisst es in einem Unterabschnitt, dass Mitarbeitende im Pastorendienst sich in äusserlichem Verhalten sowie im Gespräch mit Kindern nach höchsten moralischen, beruflichen und christlichen Standards richten müssten.
„Wir brauchen klare Aussagen darüber, welches unsere Erwartungen für den Schutz von Kindern sind und was wir unter ethischem Verhalten gegenüber Kindern verstehen", sagte Lisa Beardsley-Hardy.
Ein Weg, um Probleme mit Mitarbeitern oder Freiwilligen in der Arbeit mit Kindern zu vermeiden, bestehe darin, sie einem sorgfältigen Abklärungsprozess zu unterziehen, um jene von diesen Aufgaben fern zu halten, die dafür nicht geeignet seien.
Arbeit durch Ausschüsse - nicht Verlautbarungen eines „Königs“
Zur schwierigen Arbeit im IBMTE-Ausschuss sagte Pastor Geoffrey Mbwana, Vorsitzender des IBMTE: „Wir wählen oder bestimmen nicht einen „König“, der dann all diese Änderungen verkündet. Wir arbeiten mit Ausschüssen.“ Die angenommenen Änderungen seien das Ergebnis eines ausführlichen, gründlichen Prozesses, der umfangreiche Diskussionen und Beratungen über mehrere kirchliche Abteilungen und alle Weltregionen während einigen Jahren umfasste, so AR.
Dokument zur Pastoralethik
Das Dokument zur Pastoralethik, wurde 1992 erstmals herausgegeben. 1997 wurde es überarbeitet und Teil des Predigerhandbuchs. 2009 fand die letzte Revision und Erweiterung des Dokuments statt. Jetzt sei das Dokument zur Pastoralethik ein Anhang zum ausführlichen IBMTE-Handbuch und dem darin enthaltenen Kapitel „Stellungnahme der Kirche zum Zulassungsprozess“. Dieses Kapitel sowie das gesamte IBMTE-Handbuch beschäftige sich mit dem Prozess, dem Lehrplan und den Zielsetzungen der Pastorenausbildung, so Adventist Review.