Pastor Arthur A. Stele bei der Einführung der Stellungnahme zu Transgender © Foto: Brent Hardinge/ANN

Adventisten verabschieden Stellungnahme zu Transgender

Silver Spring, Maryland/USA | 17.04.2017 | ANN/APD | International

Auf seiner Frühjahrssitzung im April hat der Verwaltungsausschuss der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) eine Erklärung zu Transgender verabschiedet.

Das Statement beschreibt zunächst das Phänomen von Transgender (Geschlechtsdysphorie) und stellt nachfolgend diesbezüglich zehn biblische Prinzipien dar. „Das Letzte, was wir im Sinn haben, ist Menschen von Christus und der Kirche wegzujagen. Wir möchten, dass sie zum Fuss des Kreuzes kommen und zu seiner verändernden Gnade“, so der Präsident der Weltkirche, Pastor Ted Wilson.

Aus der Erklärung
In der Einleitung der Stellungnahme ist zu lesen: „Die steigende Wahrnehmung der Bedürfnisse und Herausforderungen von Transsexuellen und der Aufstieg von Transgender-Themen zu zentraler Stellung in der Gesellschaft weltweit, werfen wichtige Fragen nicht nur für Betroffene des Transgender-Phänomens, sondern auch für die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten auf. Während die Kämpfe und Herausforderungen derjenigen, die sich als Transsexuelle bezeichnen, einige Gemeinsamkeiten mit den Kämpfen aller Menschen aufweisen, erkennen wir die Einzigartigkeit ihrer Situation und die Begrenztheit unseres Wissens in spezifischen Fällen an. Dennoch glauben wir, dass in der Bibel Prinzipien zu Führung und Beratung für Transsexuelle und für die Kirche zu finden sind, die menschliche Konventionen und Kultur übersteigen.“

Das Statement der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zum Transgender-Phänomen, sei aufgrund Konsultationen mit Fachleuten von innerhalb und ausserhalb der Kirche entstanden, so Artur A. Stele, Vizepräsident der Weltkirche.

Kritik an Stellungnahme
Obwohl die Stellungnahme vom Verwaltungsausschuss der adventistischen Weltkirchenleitung offensichtlich einstimmig angenommen wurde, wie SPECTRUM, Zeitschrift der Vereinigung adventistischer Foren (AF) berichtete, gab es bei deren Präsentation auch Kritik. Randy Roberts, Pastor der Kirche an der Loma Linda Universität, Kalifornien/USA, habe den selektiven Gebrauch von Bibelstellen in der Stellungnahme moniert. Er regte auch an, dass die laufenden Forschungen an der Loma Linda Universität bezüglich Transgender in Betracht gezogen werden sollten.

Dr. med. Allan Handysides, Gynäkologe, leitete bis zu seiner Pensionierung 2013 während 15 Jahren die Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung. Er brachte laut SPECTRUM mehrere Bedenken hinsichtlich des Wortlauts des Dokuments vor. Er habe sich speziell an der Verwendung des Ausdrucks „Transgenderphänomen" gestört, weil es eine Herabsetzung der Transgender-Personen auf ein „Phänomen" impliziere.

Originalwortlaut des Statements (auf Englisch) unter:
https://executivecommittee.adventist.org/wp-content/uploads/2017/04/111G-Statement-on-Transgenderism.pdf

(2632 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.