SOLA 2016 – Pfadi der Adventjugend, die auch von der BASPO-Kündigung betroffen ist © Foto: DSV-Adventjugend

Evangelische Allianz: BASPO diskriminiert christliche Jugendverbände

Zürich/Schweiz | 02.06.2017 | SEA/APD | Schweiz

Das Bundesamt für Sport (BASPO) hat über 200 christlichen Jugendorganisationen „ohne äusseren Anlass und nachvollziehbare Gründe“ die Kündigung der Partnerschaft mit „Jugend+Sport“ mitgeteilt, wie es in einer Medienmitteilung der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA heisst. Der SEA-Vorstand bedaure diesen Schritt und sei irritiert, da damit die die christlichen Jugendorganisationen aufgrund ihres Glaubens und ihrer Weltanschauung vom Bund diskriminiert würden.

In den Briefen des Bundesamtes für Sport an die christlichen Jugendverbände sei von „stark religiös“ geprägten Organisationen die Rede gewesen, bei deren Jugendarbeit „die Glaubensvermittlung und nicht die Entwicklung des Jugendlichen“ im Zentrum stehe.

Gleiches Recht für alle
Der Ausschluss der christlichen Jugendverbände werde vom BASPO damit begründet, dass neu auch das Kinder- und Jugendförderungsgesetz (KJFG) eine Voraussetzung für die Förderung durch Jugend+Sport darstelle. Die Herstellung dieses Bezugs von Sportförderung und Kinder- und Jugendförderungsgesetz sei jedoch nicht zwingend und schwer zu begründen, schreibt die SEA. Im selben Gesetz stehe auch: „Der Zugang zu den Aktivitäten der ausserschulischen Arbeit soll allen Kindern und Jugendlichen in gleicher Weise offenstehen, unabhängig von Geschlecht, sozialer Zugehörigkeit, Aufenthaltsstatus, Herkunft, Rasse, religiöser oder politischer Überzeugung oder Behinderung.“ Dass der Bund nun dieselben Grundsätze der Nichtdiskriminierung, die er für Kinder und Jugendliche nennt, den Verantwortlichen von Jugendorganisationen nicht zugestehen wolle, sei inkonsequent und nicht nachvollziehbar. In der Bundesverfassung stehe in Art. 8 sehr klar: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.“

Ganzheitliche Förderung als Erfolgsfaktor
Wenn die Behörden christlichen Jugendorganisationen vorwerfen, dass sie wegen ihrer Glaubensvermittlung Jugendliche nicht ganzheitlich förderten, würden sie die Realität verkennen. „Gerade weil die betroffenen Verbände christlich motiviert sind, fördern sie das Wohl von Kindern und Jugendlichen ganzheitlich“, schreibt die SEA.

Die Werte der christlichen Kinder- und Jugendarbeit seien es, welche die Verantwortlichen der SEA bis heute ermutigten, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. So engagiere sich die Schweizerische Evangelische Allianz zum Beispiel in der Unterbringung von Flüchtlingen, unterstütze Nachhaltigkeits- oder Präventionsprojekte oder begleite in einem Netzwerk Menschen mit Behinderung.

Schweizer Bevölkerung will christliche Lager
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Schweizerischen Evangelischen Allianz aus dem Jahr 2016 mache zudem deutlich, dass die Schweizer Bevölkerung christliche Lager befürworte. Auch die Idee, diese mit öffentlichen Geldern zu unterstützen werde gemäss der Umfrage positiv beurteilt. http://each.ch/medienmitteilungen/familien-wurden-offentliche-fordergelder-fur-christliche-lager-kaum-abschaffen/

Der Vorstand der Schweizerischen Evangelischen Allianz fordere, dass die angekündigten Ausschlüsse aus dem J+S-Programm nicht vollzogen und dass von den vorgesehenen Verordnungsänderungen abgesehen werden soll.

Mehr unter: http://each.ch/aktuellethemen/wirsindauchjugendundsport/

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