Auf der kleinen Antilleninsel Dominica, in der östlichen Karibik, mit rund 74.000 Bewohnern, hat am 18. September der Hurrikan Maria (Kategorie 5) Dutzende Menschen getötet. Er hat Überschwemmungen verursacht, Brücken, Häuser und Stromleitungen zerstört, Strassen sowie Bäume in einem heillosen Durcheinander zurückgelassen und die Bevölkerung ohne Wasser, Kommunikationsmöglichkeiten und Strom. Adventistische Kirchenleiter haben laut dem News-Dienst der teilkontinentalen Kirchenleitung (Inter-American Division IAD) eine Bestandsaufnahme der Bedürfnisse ihrer entmutigten Kirchenmitglieder gemacht und ihnen ihre Solidarität angeboten. Demnach sind 29 der 34 adventistischen Kirchengebäude und vier Schulen komplett zerstört worden. Es könne nur noch in fünf Gebäuden, die auch beschädigt seien, Gottesdienst gefeiert werden.
Die Zerstörung sei umfassend, sagte Pastor Samuel Telemaque, IAD-Abteilungsleiter, als er am 23. September sein Herkunftsland besuchte. „Es gibt keine Bäume, keine Kokosnussbäume, keine Bananenbäume mehr. Man kann von einem Ende der Insel zum anderen sehen.“
Laut IAD-News wurden alle der mehr als 7.000 Adventisten auf Dominica vom Hurrikan betroffen. „Es besteht ein enormes Bedürfnis nach Nahrung, Wasser, Toilettenartikel, Einrichtungsgegenständen und psychologischer Hilfe", sagte Felix Jack, Pastor eines adventistischen Kirchenbezirks auf Dominica. Einige Kirchenmitglieder seien in Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung versunken, so Pastor Jack. Es gehe nun darum, den Adventisten und ihren mitbetroffenen Nachbarn durch die Hilfe wieder Hoffnung zu vermitteln.
ADRA hat Hilfsgüter geliefert
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Östliche Karibik habe am zweiten Tag nach dem Hurrikan, von Barbados aus, 300 Kilometer südöstlich, einen Container mit Nahrungsmitteln, Wasser, Blachen, Toilettenartikeln, Bettzeug und Hygienekits nach Dominica geschickt, sagte Colin Thorne, ADRA Direktor.
Ein weiterer Container werde mit dem Nötigsten gefüllt, so Telemaque. Anschliessend gehe es darum, Versammlungsmöglichkeiten für die Kirchenmitglieder zu eruieren, damit sie weiterhin Gottesdienst feiern könnten.
Es werde in Absprache mit den örtlichen Behörden unter Mithilfe von Freiwilligen aufgeräumt und ausgebildete Freiwillige würden Beratungen und Begleitungen anbieten. Die Behörden wollten mit ADRA Dominica zusammenarbeiten, weil die Häuser, die das Hilfswerk nach dem Hurrikan Erika (1997) gebaut habe, den Hurrikan Maria überstanden hätten, sagte die Koordinatorin von ADRA Dominica, Priscilla Prevost.
Schulgebäude wurden geplündert
Die schwer beschädigten Schulgebäude der adventistischen Primarschule in der Hauptstadt Roseau seien geplündert worden. Computer, Laptops und gar Schulbücher seien gestohlen worden, sagte Ursula Edwin, Schulleiterin.