Delegierte der NAD-Jahresendsitzung machen an Saalmikrophonen ihre Wortmeldung © Foto: Pieter Damsteegt/Adventist Review

Adventisten in Nordamerika stellen Höhe der Beiträge an Weltkirchenleitung infrage

Silver Spring, Maryland/USA | 09.11.2018 | APD | International

Auf der Jahresendsitzung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika (North American Division, NAD) vom 2. bis 6. November wurde ein Antrag zur Verhandlung über die Höhe von Finanzabgaben an die adventistische Weltkirchenleitung angenommen. Wie die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review (AR) berichtet, richtete sich NAD-Präsident Pastor Daniel R. Jackson auf der Sitzung mit einer spontanen leidenschaftlichen Rede an die Delegierten.

Hintergrund des Antrages zu den Finanzabgaben ist die Tatsache, dass die Nordamerikanische Kirchenleitung (NAD) derzeit 6,35 Prozent ihres Spendenaufkommens („Zehnteneinnahmen“) an die adventistische Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) weiterleitet. Bis 2020 ist eine schrittweise Reduzierung auf 5,85 Prozent vorgesehen. Andere teilkontinentale adventistische Kirchenleitungen leiten allerdings nur zwei Prozent dieser Einnahmen weiter. Die NAD-Delegierten stellten einen Antrag zur Aushandlung einer Neuregelung der Höhe dieser Beiträge. Der Antrag wurde so formuliert, dass mit der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) die Frage der Finanzparität mit dem Ziel erörtert werden soll, die Parität mit den Beiträgen anderer teilkontinentaler Kirchenleitungen in zwei bis drei Jahren zu erreichen.

In der Diskussion äusserten Delegierte ihre Ansichten sowohl für als auch gegen die Reduktion der Beiträge. Der Finanzvorstand der Generalkonferenz, Juan Prestol-Puesán, bat die Delegierten laut AR, Vorsicht walten zu lassen und langsamer vorzugehen. Er meinte, dass ansonsten dem missionarischen Auftrag der Kirche weltweit geschadet werden würde. «Selbst fünf Jahre sind zu kurz», sagte Prestol-Puesán und erwähnte auch, dass er viele Jahre lang als Finanzvorstand in der NAD tätig gewesen sei, bevor er zur Weltkirchenleitung gewechselt habe. Prestol-Puesán wies laut Spectrum ferner darauf hin, dass es sich bei den Prozentabgaben der Zehnteneinnahmen um Regelungen handle, die von der Weltkirchenleitung festgelegt worden seien. Eine Änderung seitens der NAD wäre nicht regelkonform. Dennoch wurde der Antrag mit 121 zu 90 Stimmen angenommen.

Statement der Delegierten der NAD
Die Nordamerikanische Kirchenleitung verfasste vor Abschluss der Jahresendsitzung am 6. November ein Statement an die Generalkonferenz (Weltkirchenleitung). Darin bestätigt sie ihre Gemeinsamkeit im Glaubens an Christus, die Bibel und die 28 Glaubensüberzeugungen der Adventisten mit der ganzen Weltkirche. Anschliessend wurde ihre Kritik am Dokument «Beachtung und Umsetzung von Beschlüssen der Vollversammlung und des Exekutivausschusses der Generalkonferenz durch den Exekutivausschuss der Generalkonferenz» formuliert. Weiter werden drei Handlungsaufforderungen zum zukünftigen Umgang mit diesem Dokument thematisiert. Siehe dazu: https://www.apd.media/news/archiv/12777.html

Persönlicher Appell des Präsidenten
Bevor Jackson die Jahresendsitzung offiziell abschloss, sprach er zu den Versammelten und sprach fast 20 Minuten lang sehr offen. «Ich möchte aus der Perspektive, acht Jahre lang als Präsident gedient zu haben, sagen, dass ich sehr müde und wahrscheinlich auch wütend auf die Art und Weise bin, wie unsere Division von der Welt gesehen wird. Wir sind keine Rebellen, wir sind Siebenten-Tags-Adventisten. Die Loyalität zur Kirche in der Nordamerikanischen Kirchenleitung ist enorm.»

Gleichzeitig machte Jackson klar, dass es in der Frage der angestellten Pastorinnen auf dem Gebiet der NAD kein Zurück geben werde: «Wir werden nicht aufhören, weibliche Pastoren einzustellen.»

Statement der Delegierten auf Englisch abrufbar unter:
https://www.nadadventist.org/sites/default/files/2018-11/Writing%20Committee%20Report-Final.rev__0.pdf

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