Unter dem Titel „Brauchen Medien Ethik?“ fand am 11. November im europäischen Medienzentrum Stimme der Hoffnung e.V. in Alsbach-Hähnlein/Deutschland der 7. MEDIA-DAY der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten statt. Der Event will adventistischen Medienschaffenden und Medieninteressierten aus den Bereichen Video, Audio, Design, Fotografie, Text/Print, Journalismus, Kommunikation, Internet aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, eine Austausch- und Vernetzungsplattform bieten.
Dr. phil. Bojan Godina, Psychologe und Theologe sowie Autor mehrerer Bücher zur Medienbildung, sprach als Gastredner über den Umgang mit Wahrheit und Fiktion in der Medienwelt. Godina lehrt praktische Theologie und Ethik am adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen in Oberösterreich und ist Initiant der «Medienscout». In diesen Bildungsinitiativen zur Medienerziehung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, werden sie über die Funktionsweise und Wirkung medialer Beeinflussung aufgeklärt. Dabei «übernehmen zu Medienscouts oder Medienmentoren ausgebildete Jugendliche die Information und Bildung ihrer Mitschüler und Freunde in medienbezogenen Themengebieten», so Wikipedia.
«Bilder sind schnelle Schüsse ins Gehirn»
In den Medien gehe es ums «Wettrennen um die Aufmerksamkeit» der Konsumenten, welches die Säulen unserer Gesellschaft zerstöre, so Godina. Werner Kroeber-Riel, Verhaltenswissenschaftler, habe seine Studien zur Bildwirkung folgendermassen zusammengefasst: «Bilder sind schnelle Schüsse ins Gehirn», zitierte Godina, da Bilder ohne Filter aufgenommen würden. Dies mache sich die Werbewirtschaft mittels des Neuromarketing zu Diensten. Medien könnten deshalb grossen Einfluss haben und wirkmächtig werden, weil das limbische System, das emotionale System im Gehirn, Priorität habe, so der Psychologe. Bilder könnten auf diese Weise ihre Wirkung unmittelbar erzielen, ohne eine filternde bzw. kritische Instanz dazwischen.
Godina forderte die Zuhörenden auf, alternative Wahrheitsaufklärung und erbauliche emotionale Beeinflussung zu leisten. Alles müsse dabei echt sein. Weder Text noch Bild dürften manipuliert und Menschen nicht durch Spott abgewertet werden. Ethische Medienprobleme seien nur ein Schatten einer grösseren problematischen Realität. Es gelte, die vierte Macht im Staat, die Medien, zu verstehen und zu achten, aber nicht zu missbrauchen.
Project Slam
Die rund 90 Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Berufsleute oder stehen in Ausbildung bzw. im Studium der Bereiche Film, Fernsehen, Radio, Design, Fotografie, Journalismus, Kommunikation und Internet. Im Bereich „Project Slam“ nutzten 17 von ihnen die Möglichkeit, in Beiträgen von jeweils zehn Minuten Dauer, ihre Projekte vorzustellen. Viele dieser Projekte drehten sich um die Frage, wie im Medienzeitalter die gute Nachricht von Jesus Christus säkularisierten Zeitgenossen mittels heutiger Technik vermittelt werden kann.
MEDIA-DAY-Preis
Mit dem MEDIA-DAY-Preis wurde das Video von Darleen Besmann ausgezeichnet, die auf YouTube den Kanal «MultiMOMS» mit wöchentlichen Videos für junge Mütter bespielt: https://www.multimoms.de/
Hope Channel
Der deutsche christliche Fernsehsender Hope Channel ist einer von mehr als 50 Sendern der internationalen Senderfamilie Hope Channel. Er gehört zum europäischen Medienzentrum Stimme der Hoffnung e.V. der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit Sitz in Alsbach-Hähnlein/Deutschland.
In der Schweiz können die Sendungen von Hope Channel auf Swisscom TV plus oder über den Satelliten ASTRA empfangen werden.
Weitere Informationen: www.hope-channel.de