ADRA, das Hilfswerk der Adventisten, (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe) berichtet über Hilfsmassnahmen für COVID-19 Betroffene in verschiedenen Ländern.
Neuausrichtung internationaler Hilfsprogramme
Mario Oliveira, verantwortlich für die Abwicklung der Nothilfe bei ADRA International, berichtete, dass viele der internationalen Programme von ADRA mit einer COVID-19-Komponente ergänzt wurden.
Um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen, arbeiteten „engagierte ADRA-Mitarbeiter an vorderster Front gegen das Coronavirus und bieten eine Reihe von Hilfsmassnahmen an, die von Land zu Land unterschiedlich sind“, so Oliveira. „Dazu gehören die Verteilung von Handdesinfektionsmitteln, Lebensmittelsets, Bargeldgutscheinen, Gesichtsmasken, aber auch Hygieneaufklärung und -schulung sowie die Beratung der Bevölkerung und des Gesundheitspersonals, um sicherzustellen, dass sie gesund bleiben, und vieles mehr.“
Albanien: ADRA verteilt Nahrungsmittel und Hygienesets
Die deutsche Botschaft in Tirana habe ADRA Albanien tatkräftig unterstützt, berichtet das Hilfswerk. 35 Familien, die besonders unter den Auswirkungen von COVID-19 zu leiden haben, wurden im Beisein des deutschen Botschafters mit Nahrungspaketen versorgt. In den kommenden acht Wochen sollen regelmässig Roma- und ägyptische Familien aus marginalisierten Gemeinden Nahrungs- und Hygienepakete erhalten.
Bulgarien: ADRA desinfiziert Transportmittel des öffentlichen Verkehrs
In Sofia, Hauptstadt von Bulgarien, desinfizieren Freiwillige von ADRA Busse des öffentlichen Verkehrs. Die Schutzkleindung wird von der Stadt zur Verfügung gestellt. Personen aus Risikogruppen werden in Taschen abgepackte Lebensmittel verteilt. Über 100 Freiwillige unterstützten die ADRA Teams in Sofia, um Senioren mit Esswaren zu versorgen.
Deutschland: ADRA plant in Jemen eine COVID-19-Klinik zu führen
ADRA Deutschland hat mit ADRA Jemen eine Task Force eingerichtet, die sich mit den Plänen und Vorbereitungen für COVID-19 befasst. Begünstigte aus einem ADRA-Projekt verteilen Gesichtsmasken und Handschuhe an die Bevölkerung. Es werden auch mobile Kliniken und mehrere Krankenstationen unterstützt. In der Stadt Saada sollen in einem der vom Hilfswerk unterstützten Krankenhäuser im Bedarfsfall vor allem COVID-19 Patienten behandelt werden. Das ADRA-Krankenhaus in Hudaydah bereitet einen Behandlungsraum für hochinfektiöse Patienten vor. Zusätzlich informiert ADRA die Öffentlichkeit über die Bedeutung und Anwendung von Hygienemassnahmen zur Vermeidung von Ansteckungen.
Italien: ADRA verteilt Lebensmittel an besonders gefährdete Personen
ADRA Italien hat in vielen Städten in Italien Ortsgruppen mit Freiwilligen, die bedürftigen Familien und älteren Personen Lebensmittel und andere Güter nach Hause bringen. Die Adressen der Personen erhalten die ADRA-Gruppen von anderen im sozialen Bereich tätigen Organisationen.
Kambodscha: ADRA verteilt Schutzausrüstung und informiert
Als Reaktion auf die rasche Ausbreitung der COVID-19-Pandemie, die das Gesundheitssystem von Kambodscha erheblich in Mitleidenschaft gezogen hat, stellte ADRA in Kambodscha persönliche Schutzausrüstung für knapp 2.000 Mitarbeitende im Gesundheitswesen zur Verfügung: Operationsmasken, Handschuhe, Alkohol, 20-Liter-Sprühbehälter, Handdesinfektionsgele und Thermometer. ADRA fördert auch Aufklärungskampagnen mit Broschüren, Poster und Banner, um die Verbreitung von COVID-19 zu minimieren. Das Hilfswerk sendet im Radio auch entsprechende Durchsagen und verteilt Informationsmaterial, von dem in den Gesundheitszentren des Landes rund eine Million Personen profitieren sollen.
Kongo: Neuer Ebola-Fall – ADRA installiert Handwaschgelegenheiten
Die Coronapandemie ist auch in der Demokratischen Republik Kongo angekommen. Das Virus trifft auf eine geschwächte Bevölkerung, die unter dramatischen Mehrfachbelastungen leidet. Diese werden die Sterblichkeit durch COVID-19 zusätzlich steigern. ADRA installiert an öffentlichen Plätzen in der Region Musienene Handwaschgelegenheiten und kümmert sich ganz besonders um Kleinkinder bis 23 Monate sowie um werdende und stillende Mütter, die sich mit dem Ebola-Virus infiziert haben. Ausserdem gibt es eine psychologische Betreuung für Waisenkinder.
Ostukraine: ADRA gibt Reinigungsmittel ab und begleitet Menschen digital
Seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges 2014 leistet ADRA Deutschland humanitäre Hilfe in den Gebieten Donezk und Luhansk. Im Dezember letzten Jahres wurde ein Projekt für insgesamt 13.000 Personen fortgesetzt, das den humanitären Schutz, die psychosoziale Gesundheit, den Zugang zu Basisdienstleistungen und zu Trinkwasser der betroffenen Bevölkerung verbessert. In dem Projekt wird jetzt der Hygieneteil umgeplant. ADRA bringt nun die Reinigungsmittel und das Wissen um die richtige Anwendung von Hygiene zu den Menschen nach Hause.
Menschen, die in einer unsicheren Lage leben, wie die Menschen in der Ostukraine, sind einer besonderen psychischen Belastung ausgesetzt. Deshalb ist auch psychosoziale Betreuung ein wichtiger Faktor des Projekts. Einzel- oder Gruppentherapiesitzungen finden digital statt. Neu werden auch Kinder einbezogen und das Thema Gewaltprävention integriert, weil häusliche Gewalt aufgrund der Isolation zunimmt.
Österreich: ADRA verteilt Lebensmittelpakete und bietet Lernhilfe
Das Sozialzentrum von ADRA in Wien verteilt Lebensmittelpakete und Kinderbücher oder Bastel- und Malsachen. Das Hilfswerk versucht auch Personen als Lernhilfen für Kinder zu vermitteln, deren Schulen geschlossen sind und deren Eltern ihnen nicht helfen können.
Philippinen: ADRA stellt der Bevölkerung Hygienemittel zu Verfügung
ADRA übergab 1.180 Liter Desinfektionsmittel, 2.360 Handseifen und 726 Liter Alkohol an die Stadt Silang als Teil der COVID-19-Hilfe mit dem Slogan "Reis und Hygiene-Sets". Damit hoffen die ADRA-Verantwortlichen die Hygiene zu fördern und die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen zu können.
Portugal: ADRA-Freiwillige nähen Schutzmasken und verteilen Lebensmittel
Mit einem Freiwilligenprojekt will ADRA Portugal 5.000 Schutzmasken nähen. Dazu wurde auch ein Video-Tutorial erstellt. Die Masken sollen an Personen verteilt werden, die mit älteren Personen arbeiten. Gleichzeitig verteilen ADRA-Mitarbeitende und Freiwillige Lebensmittelkörbe an Bedürftige.
Schweiz: ADRA startet Aktion „Jung für Alt“ – Freiwilligenwoche verschoben
Seit drei Wochen läuft die ADRA-Aktion “Jung für Alt”, in welcher zur Solidarität und einem sozialen Miteinander aufgerufen wird, indem sich junge Menschen für ältere Personen engagieren. Das Projekt der Essensausgabe in Bürglen/TG, bei welchem über 200 Menschen regelmässig mit Essenwaren versorgt werden, läuft auch während der Corona-Krise leicht angepasst weiter: Die älteren freiwilligen Helfer wurden durch jüngere Freiwillige ersetzt, zudem erfolgt die Abgabe nicht mehr im Geschäft, sondern über einen Tisch davor. Die erste Freiwilligenwoche in diesem Jahr musste vom April auf den 17. bis 22. Mai 2020 verschoben werden.
Uruguay: ADRA versorgt arme Familien mit Nahrungsmitteln
Aufgrund des nationalen Notstands wegen COVID-19 hat sich ADRA Uruguay entschieden seine regelmässigen Aktivitäten in vier Kinder- und Jugendprojekten auszusetzen. Dafür werden die betroffenen 180 Familien, rund 800 Personen, mit Lebensmitteln beliefert.
Michael Kruger, Präsident von ADRA International, lässt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Botschaft wissen, dass ADRA die Coronavirus-Situation laufend überwache. „Wir folgen den Anweisungen der Regierungen, mindern das Risiko und - vor allem - vertrauen auf Gott. Wir beten, dass Sie dasselbe tun.“