Am 23. März informiert Pastor Martin Knoll, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für die Region Nordrhein-Westfalen/Deutschland, die Kirchenmitglieder schriftlich, „dass die Kirchenleitung (Bereich NRW) die Betreiberschaft für das Bergheim Mühlenrahmede (bei Altona, Westfalen) über das Jahr 2021 hinaus nicht übernehmen kann“. Diese Entscheidung fällte der Verwaltungsausschuss am 21. März nach intensiven Beratungen.
Weiterführung durch Brandschutzauflagen und COVID-19 gefährdet
Das Bergheim Mühlenrahmede ist eine Erholungs- und Tagungsstätte zwischen Altena und Lüdenscheid in Westfalen. Träger ist die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordrhein-Westfalen. Eigentümer der Liegenschaft ist die Liegenschaftsverwaltung der Norddeutschen Verbands (NDV), eine gemeinnützige GmbH der Adventisten in Norddeutschland mit Sitz in Hannover. Anfang des Jahres waren die Kirchenmitglieder bereits ausführlich darüber informiert worden, dass die Weiterführung des Bergheims durch zwei Themen erschwert werde: zum einen durch die Auflagen im Zuge einer städtischen Brandschutzprüfung und zum anderen durch die Beschränkungen der anhaltenden COVID-19-Situation.
Hoher Finanzbedarf zur Sanierung der Immobilie
Im vierseitigen Schreiben erläutert Knoll, dass ein Finanzbedarf für Brandschutzmassnahmen und notwendige Sanierungen der in die Jahre gekommenen Immobilie von bis zu 1,5 Millionen Euro / 1,66 Millionen Franken zu bewältigen wäre, ganz abgesehen von den laufenden Kosten. Zwar stünde dem in den vergangenen Jahren eine enorme Spendenbereitschaft der Kirchenmitglieder gegenüber, unterstützt von der übergeordneten Kirchenverwaltung. Aus den betriebswirtschaftlichen Sachverhalten sei dann schweren Herzens die Entscheidung getroffen worden, die Betreiberschaft zum Jahresende einzustellen.
Viele Generationen von Adventisten haben seit 1961 vom Bergheim profitiert
„Bei allem Schmerz und der Trauer über die notwendige Entscheidung“, so Knoll, sei er dankbar, was durch die vielen Jahre „an Gutem und an Segen durch die Möglichkeiten im Bergheim“ erlebt werden durfte. Vielen Generationen habe das Haus und das Gelände seit seiner Inbetriebnahme im Jahre 1961 Erholung und Orientierung gegeben.
Finanzvorstand: «Grundsätzlich sind wir für alle Optionen offen»
Dieter Neef, Finanzvorstand der Kirchenleitung im NDV, meint, dass zügig eine Lösung gefunden werden müsse, da ein längerer Leerstand der Gebäude in der isolierten Lage neue Herausforderungen mit sich bringen würde. „Grundsätzlich sind wir für alle Optionen offen, dies geht vom kompletten Verkauf des Grundstückes mit den Gebäuden bis hin zur mittel- bis langfristigen Verpachtung an einen Investor.“ Erste Sondierungsgespräche mit kommunalen Behörden hätten allerdings ergeben, dass es derzeit keinen Bedarf für eine Nutzung als Flüchtlingsunterkunft oder ähnliches gebe. Auch ein etwaiger neuer Pächter müsste aufgrund der notwendigen Brandschutz- und Sanierungsmassnahmen zunächst hohe Summen in die Gebäudeinfrastruktur investieren.
Bergheim Mühlenrahmede
Das Bergheim Mühlenrahmede ist eine Erholungs- und Tagungsstätte der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordrhein-Westfalen. Im Sauerland zwischen Altena und Lüdenscheid gelegen, bietet es alles, was Kinder, Jugendliche und Erwachsene brauchen, um sich wohl zu fühlen. Zu den Vorzügen gehört neben der behaglichen Ausstattung der Räumlichkeiten, dem Angebot der Küche, dem Freizeit- und Sportbereich auch die eindrucksvolle landschaftliche Lage. Das nikotin- und alkoholfrei geführte Haus verfügt über 104 Betten, drei Tagungs- und Seminarräume, einem grossen Tagungssaal, Kinderspielzimmer und eine grosse Freizeit- und Sportanlage mit Fussball- und Volleyballfeld, Schwimmbad, Spielplatz, Tiergehege und Lagerfeuerstelle.
Weitere Informationen zum Haus: www.bergheim-muehlenrahmede.de.