Fotolegende: Das Leitungsteam der neuen Hanse-Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, (v.l.n.r.) Axel Schröder (Finanzvorstand), Dragutin Lipohar (Kommunikation und Gemeindeaufbau), Alexander Vilem (Vizepräsident und Adventjugend), Bastian Bak (Adventjugend), Dennis Meier (Präsident), Erhardt Dan (Kommunikation und Gemeindeaufbau) und Jan Kozak (Vizepräsident). © Foto: Bettina Wesselow / Hanse-Vereinigung
Adventisten der norddeutschen Bundesländer haben auf einer gemeinsamen Delegiertentagung am 13. Juni eine Zusammenlegung ihrer regionalen Verwaltungsgemeinschaften (Vereinigungen) beschlossen. Etwa 180 Abgeordnete aus den Adventgemeinden in Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern diskutierten und beschlossen eine Strukturreform. Bisher gab es zwei Vereinigungen - eine für die Bundesländer Niedersachsen und Bremen (Niedersachsen-Vereinigung) und eine für die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern (Hansa Vereinigung). Ab sofort wird es für die adventistischen Kirchengemeinden aus diesen Bundesländern nur noch eine Verwaltungsgemeinschaft mit der Bezeichnung „Hanse-Vereinigung“ geben. Sitz der Verwaltungsstelle wird Hamburg sein.
Grosse Zustimmung für die Strukturreform
Über den Antrag auf eine Zusammenlegung der bisherigen Verwaltungsgemeinschaften Niedersachsen-Vereinigung und Hansa-Vereinigung wurde in getrennten Abstimmungen votiert. Insgesamt stimmten 168 Delegierte dafür, 15 dagegen, es gab 3 Enthaltungen. Vorausgegangen war eine kurze Diskussion, in der einerseits die Befürchtung geäussert wurde, dass die Distanz zwischen örtlichen Kirchengemeinden und der übergeordneten Verwaltungsstelle wachsen könnte. Andererseits wurde auf die Einsparung von Ressourcen hingewiesen, die den örtlichen Kirchengemeinden zugutekämen.
Anschliessend wurden die auf die neue Verwaltungsgemeinschaft angepassten Verfassungen und Geschäftsordnungen der regionalen Gebietskörperschaften der Freikirche in den fünf betroffenen Bundesländern diskutiert und beschlossen. Auch die Vorstände der bisherigen Verwaltungsgemeinschaften wurden auf Grundlage ihrer vorgelegten Rechenschaftsberichte von den Delegierten entlastet.
Das neu gewählte Führungsteam
Zum Präsidenten der künftigen regionalen Freikirchenleitung wählten die Delegierten mit überwältigenden Mehrheiten Pastor Dennis Meier, zum Vizepräsidenten Pastor Jan Kozak. Kozak war bereits seit drei Jahren für beide ehemaligen Verwaltungsgemeinschaften in dieser Funktion tätig. Zu einem weiteren Vizepräsidenten wurde Pastor Alexander Vilem gewählt, er leitete bisher die Abteilung Adventjugend in der Niedersachsen-Vereinigung und wird weiterhin diese Abteilung zusammen mit dem bisherigen Jugendabteilungsleiter der Hansa-Vereinigung,
Pastor Bastian Bak, leiten. Neu im Team ist Finanzvorstand Axel Schroeder, er löst Steffen Entrich ab, der zuvor 17 Jahre lang für die Niedersachsen-Vereinigung und seit drei Jahren zusätzlich für die Hansa-Vereinigung in dieser Aufgabe tätig war.
Als Abteilungsleiter für Kommunikation und Gemeindeaufbau wurden die Pastoren Dragutin Lipohar und Erhardt Dan gewählt, sie waren in gleicher Funktion bereits in der Niedersachsen- bzw. Hansa-Vereinigung tätig.
Ausserdem wurde der Exekutivausschuss der neu gebildeten Verwaltungsgemeinschaft als höchstes Entscheidungsgremium in der Zeit zwischen den Delegiertenversammlungen gewählt. Er setzt sich aus Vertretern der Kirchenmitglieder aller beteiligten Bundesländer und der Pastorenschaft zusammen.
Der Präsident der überregionalen Kirchenleitung von West- und Ostdeutschland, Pastor Johannes Naether, dankte dem ausscheidenden Präsidenten aus Niedersachsen, Ralf Schönfeld und Finanzvorstand Steffen Entrich für ihren neun bzw. 17-jährigen Einsatz in den bisherigen Vereinigungen. Beide folgen einer Berufung in andere Tätigkeitsbereiche. Schönfeld wird in Rheinland-Pfalz lokale Kirchengemeinden betreuen und Entrich wagt einen Perspektivwechsel in einer Tierschutzstiftung an der Wesermündung, um Zeichen für einen neuen Umgang mit Tieren zu setzen, fernab jeglicher Nutztierhaltung.
Ziele der Strukturreform
Durch die Strukturreform soll die Verwaltung verschlankt werden, um mit den dadurch frei werdenden Ressourcen (Personal, Arbeitsmittel und Finanzen) „die eigentliche Arbeit effektiver und zielgenauer bewältigen zu können“, so wird es in der Broschüre „Wir gemeinsam im Norden“ formuliert. Der bisherige Finanzvorstand beider Verwaltungsgemeinschaften, Steffen Entrich, bezifferte die voraussichtliche Kostenersparnis vor den Delegierten auf ca. 160.000 Euro pro Jahr allein für die Arbeitsbereiche Vorstand und Verwaltung.
Die Zusammenlegung der beiden Verwaltungsgemeinschaften wurde über mehrere Jahre hinweg vorbereitet und in den zuständigen Gremien diskutiert. Auch die örtlichen adventistischen Kirchengemeinden wurden durch die genannte Broschüre „Wir gemeinsam im Norden“ über dieses Vorhaben informiert. Die Arbeitsbereiche Verwaltung und Finanzen beider Vereinigungen wurden bereits in den vergangenen drei Jahren in Personalunion geleitet.
Hanse-Vereinigung
In der neu gebildeten Hanse-Vereinigung gibt es 6.069 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 97 Kirchengemeinden und Gruppen, die von 45 Pastorinnen und Pastoren betreut werden. Im Gebiet der neuen Freikirchenleitung leben knapp 15 Millionen Einwohner. Unter adventistischer Leitung sind in dem Gebiet der Advent-Verlag Lüneburg und das Seniorenheim und Hospiz Uelzen angesiedelt.