Freiwillige beteiligen sich bei der Aktion: „Eine Million Bäume in einem Tag pflanzen“. Foto: © ADRA Bosnia & Herzegowina

ADRA engagiert sich für Friedensförderung in Bosnien und Herzegowina: Durch Liebe und Dialog Einheit fördern

Sarajevo/Bosnien und Herzegowina | 11.01.2024 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

In den vergangenen 15 Jahren war Božidar Mihajlović, Geschäftsführer der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Bosnien und Herzegowina, an verschiedenen Projekten zur Friedensförderung in Bosnien und Herzegowina beteiligt. In einem Land, das vom Krieg (1993 – 1995) zutiefst gezeichnet ist und noch immer mit den Folgen zu kämpfen hat, zielen diese Initiativen darauf ab, Gräben zu überbrücken und die Verständigung zwischen der heterogenen Bevölkerung zu fördern, so Mihajlović.

Engagiert in der Friedensförderung
Den Müll im Land in einem Tag wegzuräumen bzw. an einem Tag eine Million Bäume zu pflanzen seien zwei Projekte von ADRA gewesen. Diese hätten zwar eher eine ökologische Ausrichtung gehabt, so Mihajlović, sie hätten aber dennoch eine wichtige Rolle bei der Friedensförderung gespielt. Dazu hätten sie ein Netzwerk aus 120 lokalen Führungskräften und Teams gebildet. Dies habe Menschen aus drei verschiedenen Nationalitäten und Religionen zusammengebracht, um an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten - die Verbesserung ihrer gemeinsamen Umwelt. Laut Wikipedia leben im Land rund 50 Prozent Bosniaken (grösstenteils Muslime), 30,8 Prozent Serben (grösstenteils Orthodoxe) sowie 15,4 Prozent Kroaten (grösstenteils Katholiken).

Wandbild mit der Aufschrift "Liebe verbindet" in Jajce
Ein weiteres Projekt habe in der Stadt Jajce stattgefunden, wo Kinder verschiedener Nationalitäten zwangsweise in getrennten Schulen unterrichtet werden. Als Reaktion darauf hätten ADRA-Mitarbeitende ein grosses Wandbild unter einer Brücke gemalt mit der Aufschrift "Liebe verbindet", so Mihajlović. «Dieses Wandbild diente als visuelle Erinnerung an die Macht der Liebe, um Trennungen zu überwinden und die Einheit unter der Jugend zu fördern», sagte er.

Seile des Friedens zwischen Kirchen und Moschee in Mostar
In Mostar, einer Stadt, die in einen von Muslimen bewohnten Ostteil und einen von Katholiken bewohnten Westteil geteilt ist, habe ADRA drei Seile von der Moschee, der orthodoxen und der katholischen Kirche zogen. «Diese Seile symbolisierten die Verbindungen zwischen verschiedenen Religionen und Kulturen», sagte er. «Friedensbotschaften aus der Bibel und dem Koran wurden an den Seilen befestigt, die dann auf der Alten Brücke verknotet wurden.» Diese symbolträchtige Geste, sei von zahlreichen Medien aufgegriffen worden und bei den Menschen auf breite Zustimmung und Wertschätzung gestossen", sagte Mihajlović.

Internet-Radiosenders "Reconciliation" («Versöhnung»)
Das jüngste Projekt, an dem ADRA-Mitarbeitende beteiligt sind, ist der Start eines Internet-Radiosenders mit dem Namen "Reconciliation" («Versöhnung»), berichtete Mihajlović. «Durch diese Plattform versuchen wir, die gute Nachricht der Vergebung, der Liebe und des guten Willens unter Muslimen, Katholiken und Orthodoxen in Bosnien und Herzegowina zu verbreiten», sagte er. «Indem wir aktiv Brücken bauen und den Dialog fördern, hoffen wir, einen Beitrag zur Entwicklung eines dauerhaften Friedens in unserem Land zu leisten.»

Friedensförderung - ein fortlaufender Prozess
Die Friedensförderung in Bosnien und Herzegowina sei ein fortlaufender Prozess, der die gemeinsamen Anstrengungen von Einzelpersonen, Gemeinschaften und Organisationen erfordere, so Mihajlović. «Diese Projekte, die auf Liebe, Dialog und Versöhnung beruhen, haben zweifellos dazu beigetragen, Gräben zu überbrücken, Unterschiede zu überwinden und Menschen zusammenzubringen», sagte Mihajlović. «Da wir weiterhin eine bessere Zukunft für unsere Gesellschaft aufbauen wollen, ist es entscheidend, dass wir solche Initiativen verstärken und auf eine Gesellschaft hinarbeiten, in der Frieden, Verständnis und Respekt vorherrschen.»

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