Organisatoren, Fahrer und Helfende der Evakuierungsfahrten für Behinderte aus der Ukraine. Foto: © ÖEA/Franz Lowitz

Ukrainische Regierung ehrt drei Personen die über 1.000 Menschen mit Behinderung evakuiert haben

Wien/Österreich | 01.04.2024 | APD | International

In Wien überreichten Serhii und Natalie Blochuk im Auftrag der ukrainischen Regierung das Weise Kreuz für Verdienste um die Ukraine an Pete Malkin, Niku Gal und Roman Scamoni. Mit dieser Auszeichnung werden ausländische Bürger und Staatenlose geehrt, die der Ukraine seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges aktiv geholfen haben.

Spontane Evakuierungsfahrt wurde zum Anstoss zur Evakuierung von 1.000 behinderten Personen
Laut der Medienmitteilung der Österreichischen Evangelischen Allianz fuhr der Engländer Pete Malkin nur wenige Tage nach Kriegsausbruch mit einem Transporter in die Ukraine, um Menschen mit Behinderungen in Sicherheit zu bringen. Seine spontane Hilfsaktion inspirierte das Forum Behinderung der Österreichischen Evangelischen Allianz sowie weitere Personen, zusätzliche Evakuierungsfahrten zu organisieren. Gemeinsam konnten sie mehr als tausend Menschen mit Behinderungen aus der Ukraine holen und in Deutschland und Österreich unterbringen.

Beklemmende Stimmung auf den Evakuierungsfahrten
Die Stimmung auf den Evakuierungsfahrten sei beklemmend gewesen, heisst es im Bericht. Leid, Verzweiflung und Angst seien überall spürbar gewesen. Mit der Evakuierung sei die Sache jedoch noch nicht getan gewesen. Es hätten auch Plätze gefunden werden müssen, die den Bedürfnissen der Betroffenen entsprechen würden und auch längerfristig zur Verfügung stünden. Geflüchtete mit Behinderung könnten meist nicht schnell wieder in ihre Heimat zurück, denn ihre Einrichtungen und Hilfsnetzwerke seien zerstört, so Roman Scamoni. Sie benötigten längerfristige Begleitung in Österreich und Deutschland.

Reha-Zentrum Agape Ukraine wurde Drehscheibe für die Rettungsaktionen
Eine Drehscheibe für die Rettungsaktionen wurde das moderne Reha-Zentrum Agape Ukraine nahe Lutsk in der Westukraine. Das Gründerehepaar Serhii und Natalia Bolchuk berichtet über bis zu 300 Neuzugängen pro Tag während der Evakuierungsaktionen in den ersten Kriegstagen. Mit Kleinbussen wurden die Geretteten über Polen nach Deutschland und über die Slowakei nach Österreich gebracht. Neben Pete Malkin organisierten auch Niku Gal (Rumänien) und Roman Scamoni (Österreich) Fahrer und Transportfahrzeuge, um die Menschen in Sicherheit zu bringen.

Österreichische Evangelischen Allianz
Organisiert wurde der Festakt von der Österreichischen Evangelischen Allianz. Die Bewegung ist Teil der Evangelischen Allianz, die 1846 in London gegründet wurde und damit die erste ökumenische Bewegung überhaupt darstellt. In Österreich begannen die ersten überkonfessionellen Aktivitäten im Jahr 1863. Heute gehören dem Netzwerk über hundert Organisationen, Kirchgemeinden und Unternehmen an. Die Österreichische Evangelische Allianz wird zudem von mehr als 500 Privatpersonen unterstützt.

Zur Webseite der Österreichischen Evangelischen Allianz:
https://www.evangelischeallianz.at/

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