Cover des Jahresberichts 2023 von ADRA Schweiz. Bild: © ADRA Schweiz

ADRA Schweiz legt Jahresbericht 2023 vor

Im vergangenen Jahr war die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz in 15 Ländern tätig und unterstützte mit 31 Projekten über 854.000 Menschen. Dabei wurden 5,08 Millionen Franken eingesetzt, um nachhaltig zu helfen.

Es wurden rund 5,08 Mio. Franken ausgegeben, davon flossen 4,36 Millionen Franken in die Projekte, was 86 Prozent entspricht. Die restlichen 14 Prozent waren administrative Kosten sowie Marketing. Es wurden folgende Projektbereiche unterstützt: Katastrophenhilfe, Bildung, Existenzsicherung und Soziales.

2023 sei von tragischen Ereignissen geprägt gewesen, «die die Schwächsten unter uns am härtesten getroffen haben», schreibt Stephan Sigg, Präsident von ADRA Schweiz im Vorwort zum Jahresbericht. Er erwähnt dabei im Besonderen die verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien sowie der anhaltende Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine. «Solidarität ist nicht nur ein Wort, sondern eine Haltung, die wir tagtäglich leben. Sie verbindet uns in der Überzeugung, dass wir gemeinsam eine gerechtere, mitfühlendere und liebe- vollere Welt schaffen können», schreibt Sigg.

Wirkungsstudie an Projekt für obdachlose Menschen in Serbien
Ein Team des Friedensau Institute for Evaluation (FIFE) hat Anfang März 2024 in Serbien, ein Projekt von ADRA Schweiz, das von ADRA Serbien durchgeführt wird, bezüglich Relevanz, Kohärenz und Effizienz evaluiert. Es unterstützt direkt und indirekt etwa 1.000 Obdachlose in Belgrad und viele weitere Personen im ganzen Land. Die Bewertung habe ergeben, dass das Projekt relevant sei und auf die Grundbedürfnisse der obdachlosen Menschen angepasst sei. Das Projekt gebe ihnen Menschlichkeit und Würde zurück. Das Projekt sei auch auf die strukturellen und rechtlichen Lücken Serbiens abgestimmt, denn es gebe keine Unterstützung für Obdachlose in Serbien. ADRA sei mit dem Projekt zu einem wichtigen Partner in Fragen Obdachlosigkeit geworden, so die Studie.

Ukraine: Verteilung von Nahrungsmittelpaketen nur zwei Stunden vorher angekündigt
In Kooperation mit dem Welternährungsprogramm der UNO findet in vielen Regionen der Ukraine Verteilungen von Nahrungsmitteln statt. ADRA sei jene Organisation, die am nächsten an der Front aktiv sei. Dass die Verteilung der Hilfsgüter nur zwei Stunden vorher angekündigt würden, erklärt Cindy Jandl, ADRA Projektleiterin, folgendermassen: «Dies geschieht aus Sicherheitsgründen nicht früher, damit die Verteilungsaktivitäten nicht angegriffen werden. Trotzdem klappt es gut und die Menschen in der Region erfahren rechtzeitig davon.»

ADRA-Projekte in der Schweiz
Seit mehreren Jahren gibt es an diversen Standorten in der Schweiz ADRA Shops, die Menschen mit kleinem Budget Lebensmittel und/oder Kleidung abgeben: Genf, Lausanne, Yverdon, Biel/Bienne, Bern, Zürich, Bürglen/TG. Es arbeiteten dabei 220 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mit, die 10.333 Stunden Freiwilligenarbeit leisteten. Dabei wurde 6.590 Personen in der Schweiz unterstützt.

2023 konnte das Hilfswerk das 30-jährige Bestehen der Freiwilligenwoche feiern. Die Auswahl der Einsatzorte erfolgt seit 20 Jahren in Zusammenarbeit mit der SAB (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berghilfe) nach folgenden drei Hauptkriterien: Die finanzielle Lage der Begünstigten oder ob eine Familie gerade einen Schicksalsschlag erlitten hat und Hilfe benötigt sowie, ob die Nachhaltigkeit gewährleistet ist. ADRA ist dabei bestrebt, durch die Einsätze dazu beizutragen, dass Gewerbe und Arbeitsplätze in ländlichen Gegenden erhalten werden können.

Dank an Unterstützer und Partner
ADRA Schweiz dankt allen Spenderinnern und Spendern, Partnern, Unterstützerinnen und Unterstützern aber auch den zahlreichen Ehrenamtlichen, deren Engagement und Einsatz die erfolgreiche Arbeit im Jahr 2023 ermöglicht haben.

ADRA-Jahresberichte 2023
ADRA Schweiz:
www.adra.ch/wp-content/uploads/2024/06/Online_ADRA_Jahresbericht_2023_DE.pdf

ADRA Deutschland:
https://bdkkp.r.ag.d.sendibm3.com/mk/cl/f/sh/1t6Af4OiGsDg0cBm7Q8kYXbLWIHb5K/X97HXJMRvqdU

ADRA Österreich:
adra.at/wp-content/uploads/2023/06/2022-Jahresbericht_v3.pdf

ADRA International
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation. Sie wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen und hat beratenden Status im Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC). ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 108 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Informationen: www.adra.org.

ADRA Schweiz
ADRA Schweiz wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet. Es ist ein im Handelsregister eingetragener Verein mit Sitz in Zürich und der Zentrale in Aarau. Das Hilfswerk geniesst Steuerfreiheit und wurde von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) zertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette. Informationen: www.adra.ch.

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. ADRA Deutschland ist unter anderem Gründungsmitglied des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO), der „Aktion Deutschland Hilft“ und „Gemeinsam für Afrika“. Informationen: www.adra.de.

ADRA Österreich
ADRA Österreich ist eine registrierte, vom Staat unabhängige Hilfsorganisation, die mit dem Österreichischen Spendengütesiegel ausgezeichnet ist. Sie wurde 1992 gegründet und wird von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich getragen. ADRA Österreich kooperiert je nach Projekt mit ADRA International beziehungsweise anderen Landesbüros. ADRA Österreich führte nach der Gründung zunächst Hilfsprojekte vorwiegend in Südosteuropa und Afrika durch. Nach der Tsunami-Katastrophe 2004 kamen verstärkt Aktivitäten in Asien (Sri Lanka und Indien) hinzu. Seither hat sich das Programm von ADRA Österreich ständig erweitert und die Projekte unterstützen Menschen auf den meisten Kontinenten. Informationen: https://adra.at/

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