Symbolbild für Menschenrechte. © Foto: Markus Spiske auf Unsplash

«Trump-Effekt» verschärft weltweite Menschenrechtskrise

London/England und Bern/Schweiz | 09.05.2025 | APD | Menschenrechte

Die menschenrechtsfeindliche Politik der Trump-Regierung befeuert schädliche Dynamiken, untergräbt die universellen Menschenrechte und gefährdet die Rechte von Milliarden von Menschen weltweit, warnt Amnesty International (AI) anlässlich der Lancierung ihres Jahresberichts 2024/25.

Die Menschenrechtsorganisation ruft die Staaten – namentlich die Schweiz – dazu auf, das internationale System zum Schutz der Menschenrechte unmissverständlich zu verteidigen.

In ihrem Bericht zur Lage der Menschenrechte 2024//25 in 150 Ländern stellt Amnesty International fest, dass der «Trump-Effekt» den Schaden auf die Spitze treibt, der 2024 bereits von anderen Regierungen weltweit angerichtet wurde. Jahrzehntelange Bemühungen zur Schaffung und Förderung eines Systems, das universelle Menschenrechte garantieren soll, wurden aktiv untergraben und es wurde ein brutales neues Zeitalter eingeläutet, in dem autoritäre Praktiken auf ungezügelte Profitgier treffen, so AI.

«Jahr für Jahr haben wir vor den Gefahren gewarnt, die eine zunehmende Abkehr von den Menschenrechten mit sich bringt. Doch die Ereignisse der letzten zwölf Monate – nicht zuletzt der Völkermord an den Palästinenser*innen im Gazastreifen – haben gezeigt, wie schlimm die Lage für zahllose Menschen weltweit wird, wenn sich die mächtigsten Staaten über das Völkerrecht hinwegsetzen und von multilateralen Institutionen abkehren. Die Welt steht an einem historischen Wendepunkt: Regierungen und die Zivilgesellschaft müssen dringend zusammenarbeiten, um die Menschheit auf einen sichereren Pfad zurückzubringen», sagte Agnès Callamard, Generalsekretärin von Amnesty International.

Der Amnesty-Bericht zur weltweiten Lage der Menschenrechte 2024/25 dokumentiert brutale und routinemässige Unterdrückung von Andersdenkenden, eine verheerende Verschärfung bewaffneter Konflikte, unzureichende Bemühungen zur Bewältigung der Klimakrise und globale Rückschritte bei den Rechten von Migrant*innen, Geflüchteten, Frauen und Mädchen sowie LGBTI+ Personen. «Ohne eine globale Kehrtwende wird es in diesen Bereichen 2025 weiter abwärts gehen», so die Menschenrechtsorganisation.

«In den ersten hundert Tagen seiner zweiten Amtszeit hat Präsident Trump nichts als Verachtung für die universellen Menschenrechte an den Tag gelegt. Seine Regierung hat sich gezielt gegen wichtige US-amerikanische und internationale Institutionen und Initiativen gewandt und grundlegende Prinzipien wie den Multilateralismus, das Recht auf Asyl, die Gleichstellung von Menschen, die Weltgesundheit oder den Klimaschutz attackiert. Damit fügt er den ohnehin bereits angeschlagenen Grundsätzen und Institutionen weiteren Schaden zu und ermutigt andere, es ihm gleichzutun», so Agnès Callamard. «Donald Trump ist nur die Spitze des Eisbergs. Bereits seit Jahren beobachten wir weltweit eine schleichende Ausbreitung autoritärer Praktiken. Wir alle, die wir an Freiheit und Gleichheit glauben, müssen uns gegen immer extremere Angriffe auf das Völkerrecht und die universellen Menschenrechte zur Wehr setzen.»

Weitere Themen der Medienmitteilung:
• Meinungsfreiheit im Visier
• Menschenrechtsverstösse in bewaffneten Konflikten
• Regierungen lassen zukünftige Generationen im Stich
• Rechte von Frauen und LGBTI+ in Frage gestellt
• Rückhalt für das Völkerrecht
• Die Schweiz muss sich für die Menschenrechte einsetzen

Vollständige Medienmitteilung:
https://www.amnesty.ch/de/ueber-amnesty/publikationen/amnesty-report/jahre/2024/trump-effekt-verschaerft-weltweite-menschenrechtskrise

Zum Bericht zur Lage der Menschenrechte in 150 Ländern:
https://www.amnesty.ch/de/ueber-amnesty/publikationen/amnesty-report/amnesty-international-report-2024

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