Am 31. August 2025 um 23:47 Uhr Ortszeit erschütterte ein schweres Erdbeben die östlichen Provinzen Afghanistans. Die Hilfsorganisationen ADRA Schweiz und Deutschland e.V. bereiten gemeinsam mit dem internationalen ADRA-Netzwerk umfassende Nothilfemassnahmen vor.
Die Zahl der Toten ist inzwischen auf über 1.400 gestiegen, mehr als 3.000 Menschen wurden verletzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass über 12.000 Menschen direkt vom Erdbeben betroffen sind. ADRA Afghanistan ermittelt aktuell den Bedarf an Hilfsmassnahmen und arbeitet eng mit anderen Organisationen und lokalen Institutionen zusammen, damit die Hilfe schnellstmöglich anlaufen könne, so Nathalie Beck, Mediensprecherin von ADRA Schweiz sowie Andreas Lerg, Pressesprecher von ADRA Deutschland, in einer Pressemitteilung.
Katastrophale Schäden - Epizentrum in der Nähe von Jalalabad
Die Region um Jalalabad in der Provinz Kunar im Osten Afghanistans ist grün und hügelig. Die Behausungen in den Bergen sind meist einfache Lehmhütten, gebaut aus Steinen, Lehm und Holz. Aufgrund ihrer sehr einfachen Bauweise bieten sie wenig Schutz vor Erdrutschen und Erdbeben. Und da sich das Erdbeben sowie mehrere Nachbeben um Mitternacht ereignet haben, wurden die meisten Menschen im Schlaf überrascht. Viele wurden unter den Trümmern ihrer Hütten begraben.
Heftige Niederschläge, die dem Erdbeben vorausgegangen waren und noch immer anhalten, haben Erdrutsche ausgelöst und dadurch etliche Strassen in der Region unpassierbar gemacht. Umso schwieriger ist es nun, zu den abgeschnittenen Regionen zu gelangen und die Hilfe zu leisten, die diese Menschen gerade dringend benötigen.
Besonders dramatisch sei die Lage in den Bezirken Chawkay und Nurgal der Provinz Kunar, wo ganze Dörfer dem Erdboden gleichgemacht wurden. Der Zugang zum Mazar-Tal in Nurgal und zum Dewagal-Tal in Chawkay sei durch Erdrutsche blockiert, sodass Rettungskräfte zu Fuss zwei bis drei Stunden über die verschütteten Strassen gehen müssen.
ADRA Afghanistan trifft erste Abklärungen
ADRA Afghanistan beobachtet und analysiert die sich entwickelnde Lage vor Ort und steht in engem Kontakt mit den lokalen humanitären Einsatzteams in Nangarhar und Kunar. Die Organisation arbeitet aktiv mit landesweit und regional tätigen humanitären Organisationen zusammen und koordiniert sich mit der afghanischen Katastrophenschutzbehörde ANDMA, dem UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA), dem Afghanischen Roten Halbmond, dem Welternährungsprogramm (WHO) und anderen Hilfsorganisationen, schreibt ADRA in einer Medienmitteilung.
Das internationale ADRA-Netzwerk, einschliesslich ADRA Schweiz und ADRA Deutschland e.V., bereitet sich darauf vor, Notfallmittel zu mobilisieren und lebensrettende Güter zu beschaffen. In den kommenden Tagen werde ADRA einen detaillierten Hilfsplan entwickeln, um den Menschen vor Ort schnellstmöglich beizustehen.
ADRA Schweiz
ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe). ADRA fördert Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen. Organisatorisch und juristisch ist ADRA Schweiz ein eigenständiger Verein mit Sitz in Zürich und ist im Handelsregister eingetragen.
Internationale Zusammenarbeit
ADRA ist ein weltweites Netzwerk, das aus 108 unabhängigen Landesbüros und 11 Regionalbüros besteht und in einem Verband, ADRA International, zusammengefasst ist. Bei der Projektfindung und Projektdurchführung auf internationaler Ebene arbeitet ADRA Schweiz vorwiegend mit den ADRA-Partnerorganisationen vor Ort zusammen.
Zweckbestimmt und transparent
ADRA ist ZEWO-zertifiziert, was den zweckbestimmten und transparenten Umgang mit Spenden garantiert. Dies bedeutet, dass die Spenden wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden.
Partner der Glückskette
ADRA ist in der Schweiz eines von 26 Partnerhilfswerken der Glückskette. Dies bedeutet, dass die Aktivitäten von ADRA in Katastrophenfällen von der Glückskette finanziell unterstützt werden.
Spenden nach Katastrophen
Spenden an ADRA Schweiz sind ab sofort möglich. Sie fliessen in den Fonds «Katastrophenhilfe», aus welchem Projekte, wie nach solchen Katastrophen, realisiert finanziert und realisiert werden.
Kontoinformationen ADRA Schweiz
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Infos zu ADRA Schweiz: https://www.adra.ch/ und ADRA Deutschland: https://adra.de/