ÖRK prangert Menschenrechtsverletzungen in Afrika an

Genf | 01.09.2003 | APD | Ökumene

Rechtswidrige Festnahmen und Folter durch Polizeikräfte, Milizen der herrschenden Partei und staatliche Handlanger in Simbabwe hat der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) verurteilt. Das simbabwische Volk sei Opfer eskalierender staatlicher Gewalt und der Verletzung von menschlichen Grundrechten, stellt der Zentralausschuss in einer Erklärung fest. Kritisiert wird auch die Einführung neuer Gesetze mit dem Ziel, schärfer gegen politische Gegner, Menschenrechtsaktivisten und Gewerkschaftsvertreter vorgehen zu können. Der ÖRK erklärt sich mit den Kirchen des Landes im südlichen Afrika solidarisch, die sich bemühten, in dieser Situation ein Zeugnis ihres Glaubens zu geben und sich für eine friedliche Beilegung des Konfliktes zwischen Regierung und Opposition einzusetzen.

In einer ÖRK-Erklärung zu Liberia setzt der Rat seine Hoffnung auf die Übergangsregierung, die nach dem erzwungenen Rückzug des bisherigen Präsidenten Charles Taylor im Oktober 2003 ihre Arbeit aufnehmen soll. Ziel müsse sein, ein "positives Klima" für freie Wahlen vor Ende 2005 zu schaffen. Ausdrücklich würdigt der Rat den Beitrag afrikanischer Kirchen zum Friedensprozess in Liberia.

Als äusserst instabil gilt für den ÖRK weiterhin die Region der Grossen Seen in Afrika. Das Gebiet befinde sich seit dem Völkermord in Ruanda 1994 im Zentrum grosser Konflikte und Menschenrechtsverletzungen, heisst es in einer Erklärung. Die jüngsten Wahlen in Ruanda und die Entwicklungen in Burundi nach dem Arusha-Abkommen seien Hoffnungszeichen. An die 342 ÖRK-Mitgliedskirchen in über 100 Ländern wird appelliert, die Kirchen der Region beim Wiederaufbau und der Wiedereingliederung von Flüchtlingen zu unterstützen.

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