Der Gründer des Dokumentationszentrums des „Bundes jüdischer Verfolgter des Naziregimes“ Ing.-Arch. DDr.h.c. Simon Wiesenthal feierte am 31.12.2003 seinen 95. Geburtstag.
Wiesenthal ist mit seinem jahrzehntelangen Einsatz für Gerechtigkeit zu einer moralischen Instanz geworden. Er forderte hinsichtlich der Verbrechen des NS-Regimes „Recht, nicht Rache“ und setzte sich mit der Kraft seiner moralischen Integrität für das friedliche Zusammenleben verschiedener ethnischer und religiöser Gruppen ein. Simon Wiesenthal wurde 1908 in Buczacz (damals Galizien, heute Ukraine) geboren, studierte Architektur an den Technischen Hochschulen in Prag und Lemberg und wirkte in dieser Branche bis 1941. Während des Zweiten Weltkriegs verhaftet, war er in verschiedenen KZs interniert und entging nur durch glückliche Umstände dem Tod.Nach dem Krieg widmete er sich der Suche nach NS-Kriegsverbrechern. 1947 baute er in Linz ein Dokumentationszentrum auf, das auseinander gerissene jüdische Familien zu¬sammenführen wollte und bis 1954 bestand. Im Gefolge der Gefangennahme von Adolf Eichmann 1961, an der Wiesenthal massgeblichen Anteil hatte, eröffnete er das bis heute bestehende Jüdi¬sche Dokumentationszentrum in Wien. Neben der Aufgabe, untergetauchte NS-Kriegsverbrecher ausfindig zu machen, verfasste Wiesenthal eine Reihe von massgeblichen Büchern wie „Doch die Mörder leben“ (1967) und „Recht, nicht Rache“ (1988), das seine Erinnerungen enthält. Simon Wiesenthal hatte auch erheblichen Anteil an der Errichtung des im Jahr 2000 enthüllten Mahnmals für die Opfer der Shoa auf dem Wiener Juden¬platz. Er hat für seine unermüdliche Tätigkeit zahllose internationale Ehrungen erfahren, sieben Universitäten, darunter die Universität Wien, verliehen ihm Ehrendoktorate; seit 1995 ist er auch Ehrenbürger der Stadt Wien.