Wie die Hansa-Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Hamburg mitteilte, wurde ihr früherer Pastor und Gemeindeleiter in Hamburg-Barmbek, Arno Kuhn (53), am 12. August nach einem Verkehrsunfall in Lübeck erschossen. Seine Zivilcourage musste er mit dem Leben bezahlen.
Der frühere adventistische Pastor hatte als Zeuge bei einem Verkehrsunfall beobachtet, wie der Verursacher des Unfalls mit seinem PKW wegfuhr. Seine Tochter Nicole (27) kümmerte sich um die beim Unfall gestürtzten Radfahrer. Vater Kuhn verfolgte den Flüchtenden und stellte ihn kurz darauf. Als er sein Fahrzeug verliess, um den Unfallverursacher zur Rede zu stellen, zog dieser eine Waffe und gab auf Kuhn zwei Schüsse ab, die ihn tödlich verletzten.
Arno Kuhn, der zwischen 1976 und 1978 Pastor der adventistischen Freikirche in Hamburg war, hinterlässt seine Ehefrau und mehrere Kinder, von denen noch zwei zu Hause wohnen. Er engagierte sich in den letzten Jahren unter anderem als ehrenamtlicher Leiter der Adventgemeinde Hamburg-Barmbek, teilte der Vorsteher der Siebenten-Tags-Adventisten in Hamburg, Pastor Heinz-Ewald Gattmann, mit. "Wir sind erschüttert, dass Arno Kuhn seine Zivilcourage mit dem Leben bezahlen musste. Es entsprach seiner inneren Haltung, sich für Schwache und Benachteiligte einzusetzen, so wie er es in diesem Fall für das Unfallopfer tat. Es ist für uns unfassbar, dass er bei dem Versuch, Hilfe zu leisten, umgebracht worden ist. Unsere Gedanken sind bei der Ehrfrau und seinen Kindern. In einer solch dramatischen Situation sind jedoch Worte oft fehl am Platz. Da ist eine Hilfe, zu wissen, dass der persönliche Glaube der Hinterbliebenen ihnen in dieser erschütternden Situation Geborgenheit und Tort geben kann. Mitglieder und Pastoren der Siebenten-Tags-Adventisten kümmern sich zur Zeit und in den nächsten Wochen seelsorgerlich um die Hinterbliebenen."