Eine Anschlagsserie auf fünf christliche Kirchen hat in Nacht vom Freitag zum Samstag die irakische Hauptstadt Bagdad erschüttert und ein Todesopfer gefordert, wie das irakische Innenministerium mitteilte. Die Kirchen wurden zum Teil schwer beschädigt und neun Menschen verletzt. Die erste Bombe detonierte den Angaben zufolge um 3.00 Uhr morgens vor der Kirche Sankt Joseph, binnen eineinhalb Stunden explodierten vier weitere Sprengsätze vor der St.-Jakobs- und der St.-Georg-Kirche, vor der Kirche Roms und vor der St.-Thomas-Kirche. Insgesamt waren vier Stadtteile betroffen.
Der Pfarrer der Kirche St. Georg, Saja Jussef, verurteilte die Bombenserie. "Es ist ein Verbrechen, das den Irak destabilisieren und religiöse Schwierigkeiten schaffen soll", sagte er. "Aber das wird nicht passieren, weil wir in diesem Land wie Brüder Trauer und Freude gemeinsam durchstehen."
Es war das dritte Mal seit dem Sturz Saddam Husseins, dass christliche Kirchen zum Ziel von Anschlägen wurden. Im August waren bei Bombenanschlägen auf vier Kirchen in Bagdad und Mossul sieben Menschen getötet und über 30 verletzt worden. Am 10. September explodierte vor dem Gemeindezentrum der Adventisten in Bagdad eine 150-Kilogramm-Autobombe. Es blieb bei Gebäudeschäden. Im Irak leben etwa 750.000 Christen.