Der Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittel-, Süd- und Westeuropa, Pastor Ulrich Frikart (Bern), hat den Opfern der Flut in Südasien sein Mitgefühl ausgesprochen und zu Spenden für die Katastrophengebiete aufgerufen. Frikart erinnerte daran, dass vor einem Jahr, am 26. Dezember, im iranischen Bam die Erde bebte und die historische Stadt mit 35 000 Einwohnern in Tod und Verderben riss. "Nun geschah es wieder am 26. Dezember: Das fürchterliche Erdbeben im Indischen Ozean mit der verheerenden Tsunami Flut und ihrer zerstörerischen Wirkung." Es sei die höchste Pflicht von Christen, angesichts solcher Katastrophen mit den leidgeprüften Menschen solidarisch zu sein. Frikart dankte den Mitarbeitern der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA, "dass sie unverzüglich die notwendigen Maßnahmen eingeleitet haben, um der Bevölkerung des Katastrophengebietes zu helfen". Auch der Vorsitzende der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Pastor Klaus van Treeck (Hannover) äußerte: "Wir beklagen fassungslos die Opfer der Katastrophe und sprechen den Opfern, Hinterbliebenen und Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aus. Wir beten zu Gott, dass er Gnade schenkt."
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA ist in fast allen betroffenen Ländern mit eigenen Büros vertreten und hat sofort erste Hilfsmaßnahmen in Gang gesetzt. Die benötigten Hilfsgüter werden meist im Land direkt gekauft und das Personal aus einheimischen Kräften rekrutiert. In dem schwer in Mitleidenschaft gezogenen thailändischen Urlaubsgebiet von Phuket wurden in Zusammenarbeit mit dem dortigen adventistischen Krankenhaus Lebensmittel und Medikamente an fast 3 000 Menschen verteilt. 7 250 Küstenbewohner im indischen Bundesstaat Tamil Nadu erhielten von ADRA Lebensmittel und Trinkwasser für zehn Tage. Dort werden jetzt Zeltbahnen, Decken und Moskitonetze verteilt. In Sri Lanka wurden Trinkwasser und Wasserreinigungstabletten ausgegeben. Auf den Andamanen und Nikobaren Inseln erhalten Überlebende Zeltbahnen, Kleidung und Mositonezte. In Indonesien begann die Verteilung von 15 Tonnen Reis und Nudeln in den Städten Lhokeseumawe und Biruen.
Das ADRA-Krisenzentrum in Bangkok/Thailand koordiniert die Hilfsmaßnahmen in den von der Katastrophe betroffenen Ländern. Das adventistische Krankenhaus in Kandy/Sri Lanka richtete eine Sammelstelle für Nahrungsmittel und Kleidung ein. Das Hospital der Freikirche in Penang/Malaysia behandelt Verletzte. Nach Colombo/Sri Lanka brachte ADRA Medikamente, die ausreichen, um 90 000 Mensch einen Monat lang zu versorgen. Außerdem trafen dort Spezialisten aus Südafrika ein, um die Versorgung mit Trinkwasser wieder herzustellen. Von ADRA Spanien sind Lebensmittel, Decken und Wasserreinigungstabletten nach Indonesien unterwegs, die in der Stadt Banda Aceh verteilt werden sollen. ADRA Tschechien sandte ebenfalls nach Indonesien Hygieneartikel. ADRA International hat für die Flutopfer eine halbe Million US-Dollar als Soforthilfe zur Verfügung gestellt.
ADRA Deutschland will sich um 6 500 Säuglinge und Kleinkinder im Südwesten Sri Lankas kümmern, die mit ihren Eltern oder Angehörigen die verheerende Flutwelle überlebt haben und sich in 22 Notunterkünften befinden. Außerdem wird eine Wasseraufbereitungsanlage auf die Insel gesandt. ADRA Deutschland ist Gründungsmitglied der "Aktion Deutschland Hilft". ADRA Schweiz stellte 16 000 Franken als Soforthilfe zur Verfügung.
Laut dem Präsidenten der Siebenten-Tags-Adventisten in Sri Lanka, Pastor Wijetunge D. Anthony, seien etwa 20 adventistische Gemeinden in den Küstenregionen von der Flut betroffen gewesen. Fast alle Gemeindeglieder der Stadt Thoduwanwa hätten Zuflucht in der höher gelegenen adventistischen Kirche des Dorfes Diganwala gefunden. Am härtesten hätte es die adventistische Kirchengemeinde in Kalmnai an der Ostküste getroffen. Vier Mitglieder seien dort vermutlich ums Leben gekommen. Von den anderen hätten die meisten ihre Häuser und Habe verloren. Wie viele Adventisten, auch in anderen Ländern, der Katastrophe zum Opfer gefallen sind, ist noch unbekannt. Während die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Not leidenden Menschen, unabhängig von ihrer politischen und religiösen Anschauung oder ihrer ethnischen Herkunft, hilft, will die adventistische Kirche sich um ihre Mitglieder kümmern, die durch die Katastrophe ihr Hab und Gut verloren haben.