Auf der südlich von Java im Indischen Ozean gelegenen Weihnachtsinsel (Christmas Island) gibt es nach Angaben des Informationsdienstes "China Heute" neuerdings offen praktiziertes Christentum. Dies hauptsächlich unter der chinesischstämmigen Bevölkerung, der die meisten der rund sechzig Katholiken und vierzig Protestanten der Insel angehören.
Die kleinen, dem Bericht zufolge aber sehr regen christlichen Gemeinden auf der Weihnachtsinsel werden von engagierten Laien geleitet.
Besiedelt wurde die rund 135 Quadratkilometer grosse Insel erst 1898, nachdem man dort Phosphat entdeckt hatte. Die Engländer holten für den Phosphatabbau Chinesen und Malaien nach Christmas Island, die dort unter harten Bedingungen arbeiten mussten. Die seit 1958 unter australischer Verwaltung stehende Insel durfte bis vor wenigen Jahrzehnten von Aussenstehenden nicht ohne Genehmigung betreten werden. Unter diesen Umständen kamen auch keine christlichen Missionare dorthin. Die auf der Insel gültige australische Verfassung garantiert heute die Religionsfreiheit.Zwei Drittel von den knapp 1'000 Einwohnern sind Chinesen. Die meisten von ihnen sind Anhänger religiöser und philosophischer Traditionen aus dem Buddhismus, Daoismus, Konfuzianismus und der chinesischen Volksreligion; sie haben auf der Insel zahlreiche Tempel errichtet. Die Malaien, die etwa 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen, sind Muslime. Ausserdem wohnen auf der Insel einige Australier, Europäer sowie Einwanderer von der Kokosinsel und aus Java. Rund 70 Prozent der Insel sind seit 1980 als Nationalpark geschützt.