Am 26. August hätte die 1997 verstorbene katholische Ordensgründerin Mutter Teresa ihren 95. Geburtstag gefeiert, daran erinnert die Katholische Nachrichtenagentur "Kathpress". Mit ihrem bedingungslosen Einsatz für die Ärmsten der Armen sei Mutter Teresa weltweit zu einem Symbol für christliche Nächstenliebe geworden. Sie gelte mehr als je zuvor als eine der ganz grossen geistlichen Gestalten des 20. Jahrhunderts, der auch weit über die römisch-katholische Kirche hinaus Anerkennung gezollt werde. In der indischen Metropole Kalkutta, wo Mutter Teresa den Grossteil ihres Lebens gewirkt hat, ist eine der Hauptverkehrsstrassen nach ihr benannt - ebenso in der indischen Hauptstadt New Delhi. Sie werde nicht nur von den Katholiken als Heilige verehrt, sondern auch von vielen Anhängern anderer Religionen. Papst Johannes Paul II. hatte die "Mutter der Armen" im Oktober 2003 selig gesprochen.
Auch die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten würdigte das soziales Engagement von Mutter Teresa bei verschiedenen Gelegenheiten. Nach ihrem Tod 1997 bezeichnete die Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) in einem Kondolenzschreiben Mutter Teresa als "überzeugendes Beispiel der Menschlichkeit und des Dienstes an den Ärmsten der Gesellschaft". Im Nachruf hiess es weiter: "Während ihres Wirkens in Kalkutta öffnete sie die Herzen und Augen von Millionen Menschen überall in der Welt für unsere gemeinsame Verantwortung gegenüber den Bedürftigen. Ihr Leben war eine überzeugende Botschaft der Gerechtigkeit und Freigebigkeit, die die Grenzen von Religion, Kultur und Volkszugehörigkeit überschritt."
Mutter Teresa gründete 1950 den Orden der "Missionarinnen der Nächstenliebe", der sich heute in fast allen Ländern der Welt für die Armen einsetzt. 1979 erhielt sie den Friedensnobelpreis. 1910 in Skopje im heutigen Mazedonien in einer albanischen Familie als Agnes Gonxha Bojaxhiu geboren, kam Mutter Teresa 1929 nach Kalkutta und trat in einen Orden ein. Als Lehrerin arbeitete sie dort zunächst an der St. Mary's School, einer grünen Oase in der staubigen Innenstadt. Seit 1946 widmete die resolute Nonne ihr Leben dem Dienst an den Ärmsten der Armen und fand schon bald so viele Anhängerinnen, dass sie die "Missionarinnen der Nächstenliebe" gründete - zunächst gegen den Widerstand des Vatikans. In Kalkutta eröffnete sie ein Sterbehaus, dann ein Kinderheim, und ihr Orden wuchs und wuchs. Heute sind es mehr als 4.500 Schwestern, die in Häusern fast auf der ganzen Welt auch nach dem Tod Mutter Teresas deren Mission fortsetzen.