Der Schweizer Kommunikationswissenschaftler und katholische Medienethiker Pater Michael Traber ist am Samstag, 25. März verstorben. Genau vierzehn Tage vor seinem Ableben wurde er in Anerkennung seiner Verdienste für die christliche Kommunikation von der Weltvereinigung für Christliche Kommunikation (WACC) zum Ehrenmitglied ernannt.
Traber studierte Philosophie und Theologie in Luzern und Kommunikation an der Fordham Universität und der New York Universität. Er war ordinierter römisch-katholischer Priester und Mitglied der Missionsgesellschaft Bethlehem (SMB). Als Direktor für Studien und Publikationen der Weltvereinigung für Christliche Kommunikation, mit Sitz in London, bestimmte er von 1978 bis 1994 die Philosophie und Politik dieser ökumenisch ausgerichteten Weltvereinigung entscheidend mit und stärkte die WACC als Organisation, die sich international für eine gerechte Kommunikationsordnung einsetzt. Gleichzeitig arbeitete er als Redaktor der WACC-Zeitschrift "Media Development."
Der 1929 in Zürich geborene Michael ("Mike") Traber war zuvor als engagierter Drittwelt-Journalist tätig, unter anderem als Chef der unabhängigen christlichen Mambo Press in Südrhodesien, dem heutigen Simbabwe. Er wurde am 9. März 1970 von der Smith-Regierung des Landes verwiesen, nachdem er eine Karikatur abdrucken liess, die zeigt, wie zwei weisse Hände einen Haufen schwarzer Menschen zusammenknetet – dies mit dem Kommentar "Die neu vorgeschlagene Verfassung bietet Gewähr, dass die Regierung in zuverlässigen Händen bleibt..." Später lehrte er in Zambia das Fach Journalismus.
Mike Traber hatte sich aber nicht nur als journalistischer Kämpfer für menschliche Würde, Presse- und Redefreiheit sowie Frieden und Gerechtigkeit einen Namen gemacht. Auch als Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Studien im Beziehungsfeld zwischen Kommunikation, Religion, Ethik und Entwicklungspolitik erwarb er sich international Anerkennung. Daneben lehrte Traber auch als Professor für Medienethik in Bangalore (Indien) und in Rom.