Österreich: Evangelische Kirche fordert Regierung zu Einsatz für Atomausstieg auf

Wien/Österreich | 26.04.2006 | APD | International

Einen Appell, "weiterhin und verstärkt für den Ausstieg aus der Kernenergie einzutreten“, hat die evangelische Kirche A. und H.B. anlässlich des 20. Jahrestages des Reaktorunfalls von Tschernobyl an die österreichische Bundesregierung gerichtet.

In einer Stellungnahme zum 20. Jahrestag des Reaktorunfalls von Tschernobyl am 26. April wird seitens der evangelischen Kirche darauf aufmerksam gemacht, dass es die laufende EU-Ratspräsidentschaft ermögliche, "dass Österreich für eine nachhaltige umwelt- und generationengerechte Umweltpolitik eintritt“. In dem Schreiben an den österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Umweltminister Josef Pröll betonen der lutherische Bischof Herwig Sturm und der reformierte Landessuperintendenten Wolfram Neumann, die Kirche setze sich dafür ein, "dass ungenutzte Energiesparpotentiale verwendet werden, um den Energieverbrauch zu verringern". Jeder und jede sei gefordert, "Zukunftsverantwortung zu übernehmen und den eigenen Lebensstil umwelt- und klimaschonend auszurichten.“

Gedacht wird in der Stellungnahme der 70 000 Toten, die an den Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl verstorben sind, sowie an die zahlreichen Menschen, die mit Erbgutschäden und Behinderungen zur Welt gekommen sind. Erinnert wird in der Stellungnahme "an die Verantwortung, die wir vor Gott für Mensch und Natur tragen“. Dieser Verantwortung könne nur entsprochen werden, "wenn wir auf Techniken verzichten, die zu unüberschaubaren und irreversiblen Folgeschäden führen“.

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