Bei dem schweren Beben auf der Insel Java wurden nach jüngsten, nach unten korrigierten Angaben der Behörden rund 36.300 Menschen verletzt. Die Zahl der Toten beträgt nach amtlichen Angaben 5.800. Am stärksfen betroffen sind die Stadt Yogyakarte und die Distrikte Bantul und Klaten, wo über 3 Millionen Menschen leben.
Von den schätzungsweise über eine halbe Million Obdachlosen hätten etwa zwei Drittel Unterschlupf bei Verwandten gefunden, sagte ein Behördensprecher der Provinz Yogyakarta. Retter befürchten trotz der angelaufenen Hilfsmassnahmen den Ausbruch von Krankheiten. Angesichts der vielen Obdachlosen seien die Menschen äusserst anfällig für Epidemien, sagte ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Zehntausende verbringen bei zunehmend schlechten hygienischen Bedingungen die Nächte im Freien.
Krankenhäuser und Gesundheitsstationen in der Krisenregion sind zum Teil stark beschädigt und können die grosse Zahl an Verletzten nicht ausreichend versorgen. Nach UN-Schätzungen sollen ein Viertel der Obdachlosen Kinder sein.
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) ist bereits mit einem Nothilfeteam vor Ort und leistet erste medizinische Hilfe. "ADRA-Katastrophenhelfer in Indonesien arbeiten mit lokalen Partnern um Notunterkünfte zu errichten. Dringend benötigte medizinische Unterstützung durch Ärzte-Teams ist bereits unterwegs zu den Verletzten," so Frank Teeuwen, Leiter für die Katastrophenhilfe bei ADRA International.ADRA International hat US$ 100.000 (= CHF 123.000) für den Start der Soforthilfe zur Verfügung gestellt und zu Spenden für die Weiterführung der Erdbebenhilfe aufgerufen.
Das adventistische Hilfswerk hat zusätzliche Nothilfeteams in das Erdbebengebiet entsandt und verteilt an etwa 5.000 Menschen Decken, Kochgeschirr und Hygieneartikel. Von ADRA Deutschland wird ausserdem in den nächsten Tagen Baumaterial (Wellblech, Balken, Nägel, Werkzeuge usw.) zum Bau von Unterkünften bereitgestellt. Auch die Versorgung der Notleidenden mit Wasser wird vorbereitet. Dazu wird eine der Wasseraufbereitungsanlagen, die für die Tsunamihilfe eingesetzt wurde, in das betroffene Gebiet geschickt.
Internationale Helfer zeigten sich bisher zufrieden mit dem Stand der Hilfsmassnahmen. "Die internationalen Hilfsorganisationen und die der Regierung haben soweit gut reagiert", sagte der Sprecher des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF. Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono kehrte in die Hauptstadt Jakarta zurück. Er hatte nach dem Beben vom Wochenende zunächst von der nahe dem Epizentrum gelegenen Großstadt Yogyakarta die Hilfseinsätze überwacht. "Sicherlich muss noch mehr getan werden", sagte er. Er verwies darauf, dass Straßen geräumt seien und der Flughafen wieder eröffnet und die Stromversorgung in einigen Regionen wieder hergestellt worden sei. Er sei zuversichtlich, dass die Bergungs- und Rettungsarbeiten erfolgreich weiter gingen.
ADRA ist als Nichtregierungsorganisation in 125 Ländern tätig und unterhält ein weltweites Netzwerk mit regionalen und nationalen Büros. Sie gewährt ihre Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ohne Rücksicht auf politische und religiöse Anschauung oder ethnische Herkunft.
ADRA Schweiz stellt 24.500 Schweizer Franken (USD 20.000) als Soforthilfe für die Hilfsmassnahmen zu Gunsten der Erdbebengeschädigten auf Java zur Verfügung. Spenden werden dankend entgegengenommen auf das Postkonto von
ADRA Schweiz
80-26526-3.
ADRA Schweiz hat ihren Sitz in Lentigny (FR). Das Schweizer Hilfswerk besitzt den ZEWO-Gütesiegel und zählt zu den Partner-Hilfswerken der Glückskette.
Weitere Informationen über die aktuellen Projekte von ADRA Schweiz sind im Internet abrufbar unter: http://www.adra.ch