Die Ökumene ist nach Auffassung des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e.V. (ACK), Dr. Walter Klaiber, an grundsätzlichen Fragen angelangt. Jeder Schritt, der jetzt anstehe, sei einschneidend jenseits des bisherigen Selbstverständnisses der römisch-katholischen, protestantischen und orthodoxen Kirchen, sagte der evangelisch-methodistische Bischof im Ruhestand am 23. Juni in Öhringen bei Heilbronn.
Wie der Evangelische Pressedienst "epd" berichtet, wies der Methodistenbischof darauf hin, dass dies aber nicht der einzige und womöglich auch nicht der entscheidende Grund sei für den scheinbaren Stillstand der Ökumene. Die christlichen Kirchen hätten vielmehr auch "schmerzlich entdeckt", dass sie Wettbewerber am religiösen Markt seien, sagte Klaiber. Daher wollten sich die Kirchen nach außen profilieren und nach innen ihrer Identität versichern. Es komme zu einer "Ökumene der Profile".
Für das Gespräch mit anderen Religionen, in dem die christlichen Kirchen eine grundlegende Gemeinsamkeit ihres Glaubens bezeugen sollten, wünscht sich Klaiber einen "Ökumenischen Basiskatechismus". Dieser sollte jedem die Chance bieten, die christliche Lehre im Grundsatz zu verstehen und in verständlichen Worten weiterzugeben.
Der 1948 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) gehören derzeit 16 verschiedene Kirchen als Mitglieder, vier Kirchen als Gastmitglieder sowie 3 Organisationen als Beobachter an. Ziel und Aufgabe der ACK in Deutschland ist es, zur Verständigung zwischen den verschiedenen Kirchen und Traditionen beizutragen und die multilaterale Zusammenarbeit zu vertiefen und zu fördern.