Beim schwersten Erdbeben in Peru seit 37 Jahren sind am Abend des 15. August nach UNO-Angaben mindestens 510 Menschen ums Leben gekommen und 2000 verletzt worden. Fast 17'000 Gebäude stürzten amtlichen Angaben zufolge ein.
Am stärksten betroffen ist die Umgebung der Städte Ica, Chincha und Canete an der südlichen Pazifikküste. Allein im Departement Ica und in der Hauptstadt Lima wurden mehr als 85'000 Menschen obdachlos. Staatspräsident Alan García rief in den betroffenen Regionen den Notstand aus.
Zahlreiche staatliche und kirchliche Hilfsorganisationen aus dem In- und Ausland leisten vor Ort humanitäre Hilfe. Perus Armee richtete eine Luftbrücke zwischen Lima und Pisco ein, über die Zelte, Decken und Nahrungsmittelhilfe aus dem In- und Ausland zu den Obdachlosen gebracht werden.
Am 17. August reiste ein vierköpfiges Schweizer Nothilfeteam nach Lima, das die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) entsandte.
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) und Caritas stellten je 50'000 Franken, TearFund, das Hilfswerk der Schweizerischen Evangelischen Allianz 34'000 Franken sowie ADRA Schweiz 12'000 Franken für die Nothilfe im Katastrophengebiet zur Verfügung. Das Geld wird für die Lieferung von Kleidern und haltbaren Lebensmitteln, die Verteilung von Decken und Zelten sowie die medizinische Nothilfe verwendet.
ADRA verteilte inzwischen mit Hilfe von 60 Helfern Decken und Kleidung an über 500 Familien und hat fünf Suppenküchen für jeweils 100 Personen eingerichtet. Ausserdem wurden Antibiotika, Schmerzmittel und Hilfsmittel für kleinere Operationen an Krankenhäuser geliefert. "Wie gross das Ausmass der Schäden wirklich ist und was alles gebraucht wird, können wir noch gar nicht abschätzen", sagte ein Sprecher von ADRA in Peru.
Ein spezielles Programm werde mit Flüssignahrung dafür sorgen, dass die üblichen Infektionskrankheiten – sie werden durch verunreinigtes Wasser hervorgerufen - möglichst vermieden werden. Ein medizinisches Einsatz-Team vom adventistischen Krankenhaus in Lima habe sich der Verletzten angenommen, die durch herab fallende Trümmer vorrangig Knochenbrüche erlitten hätten. In der ersten Phase der Hilfe konzentriere sich ADRA auf die dringlichsten Massnahmen zur Rettung der Überlebenden.
Um die Geschädigten des verheerenden Erdbebens in ihrer Not und beim Wiederaufbau zu unterstützen, bittet ADRA Schweiz dringend um Spenden auf das Postcheckkonto 80-26526-3 ADRA Schweiz, Stichwort "Katastrophenhilfe Peru". ADRA Schweiz ist ein Hilfswerk mit Steuerbefreiung.