5.000 Jugendliche und Pfadfinder der Siebenten-Tags-Adventisten zogen von Trommlern begleitet durch Londons Strassen, um gegen die Welle von Gewalt unter Teenagern und für positive Alternativen zu demonstrieren. Sie trugen Transparente mit Aufschriften, wie "Lebe!", "Liebe praktizieren statt Kugeln verschiessen", "Familien gegen Verbrechen mit Waffen und Messern", "Bete, bevor etwas passiert" und "Legt die Waffen nieder!". Vom Trafalgar Square ging der Weg am Parlamentsgebäude, an der Residenz des Premierministers in der Downing Street und an der Themse vorbei. Hintergrund der Demonstration ist die Tatsache, dass allein in der britischen Hauptstadt seit Beginn des Jahres bereits 16 junge Leute durch Schusswaffen und Messer getötet wurden.
Bei der Abschlusskundgebung im Kennington Park sagte Mark Prince ins Mikrofon: "Ihr seid die Antwort auf diese Verbrechen mit Messern – ihr, die jungen Leute." Damit bezog er sich auf seinen 15-jährigen Sohn Kiyan, der 2006 bei einer Messerstecherei ums Leben kam. Seitdem sei es ihm ein Bedürfnis, "zu lieben und zu vergeben", betonte Prince. "Und wenn das bedeutet, dass ich dem Kerl vergeben muss, der meinen Sohn umgebracht hat, dann will ich genau das tun, weil ich möchte, dass auch mir Barmherzigkeit zuteil wird. Ja, ich selbst brauche auch Vergebung."
Die Kundgebung und der Marsch seien nicht nur geplant worden, um Gewalt zu bekämpfen, sondern um positive Alternativen aufzuzeigen, hob Pastor Colin Stewart, Jugendabteilungsleiter der Freikirche im Süden Englands hervor. “Unsere Botschaft ist eindeutig: Lasst euch nicht hinreissen! Lebt bewusst!” In Grossbritannien gibt es 27.000 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 241 Gemeinden.