Das norwegische Nobelpreiskomitee in Oslo hat den früheren finnischen Präsidenten und sozialdemokratischen Politiker Martti Oiva Kelevi Ahtisaari mit dem Friedensnobelpreis 2008 ausgezeichnet. Der 71-jährige Diplomat wird für seine vielen internationalen Vermittlerdienste zur Beendigung von Kriegen und Konflikten geehrt.
Damit werde das mehr als drei Jahrzehnte währende Bemühen des Finnen gewürdigt, Konflikte beizulegen, erklärte das norwegische Nobelpreiskomitee. Er habe sich Zeit seines Lebens um die Lösung grenzüberschreitender Streitigkeiten bemüht. Der mit umgerechnet einer Million Euro dotierte Friedensnobelpreis wird Ahtisaari am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, in Oslo überreicht.
Ahtisaari amtierte von 1994 bis 2000 als zehnter Präsident der Republik Finnland. Er verzichtete im Jahre 2000 auf eine Wiederwahl und wurde von Tarja Kaarina Halonen, dem ersten weiblichen Staatsoberhaupt Finnlands, abgelöst.
Nach seiner Ablösung als Präsident gründete er das Institut "Crisis Management Initiative" (CMI), eines der profiliertesten Nichtregierungsorganisationen(NGOs) und Think Tanks in den Bereichen Krisenprävention und Konfliktbewältigung.
Ahtisaari war unter anderem UN-Sondergesandter für das Kosovo und überwachte im Auftrag der UNO die Entwaffnung der nordirischen Untergrundorganisation IRA. Als seine wichtigste Leistung gilt die Beendigung des Bürgerkriegs in der indonesischen Unruheprovinz Aceh im Jahr 2005.
Auf die Auszeichnung reagierte Ahtisaari erfreut. Seine grösste Leistung sei sein 13-jähriger Einsatz für die Unabhängigkeit Nambias gewesen, sagte er dem norwegischen Rundfunk. Aber auch seine Missionen in Aceh und im Kosovo halte er für sehr wichtig.
Dem norwegischen Nobelpreiskomitee lagen in diesem Jahr 197 Nominierungen vor. 2007 wurde der Friedensnobelpreis dem Weltklimarat und dem früheren US-Vizepräsidenten Al Gore für deren Bemühungen um den Klimaschutz verliehen. Der Friedensnobelpreis ist seit 1901 eine Auszeichnung für besondere Verdienste in der Friedensarbeit. Er wurde von dem schwedischen Erfinder und Industriellen Alfred Nobel gestiftet.
Den ersten Friedensnobelpreis im Jahre 1901 teilten sich der Schweizer Jean Henry Dunant, Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und den Franzosen Frédéric Passy, den Gründer der "Französischen Gesellschaft der Friedensfreunde".