Papst Benedikt XVI. hat aus Anlass des Festes der "Kathedra Petri" ("Petri Stuhlfeier") die Bedeutung des Dienstes des Petrus-Nachfolgers betont. Die "Kathedra Petri" (der Bischofsstuhl des Petrus) symbolisiere die Autorität des Bischofs von Rom, der im Hinblick auf "das ganze Volk Gottes" einen besonderen Dienst zu leisten habe, sagte der Papst am 22. Februar beim Angelusgebet auf dem Petersplatz.
Das Fest "Petri Stuhlfeier" wird in der katholischen Kirche seit dem 6. Jahrhundert zur Erinnerung an die Errichtung der Bischofsstühle zu Rom und Antiochien durch den Apostel Petrus gefeiert.
Schon in der frühesten Christenheit sei der Kirche von Rom die Rolle des Primats zuerkannt worden. Dieser "einzigartige und besondere Dienst" des Bischofs von Rom sei vom Zweiten Vatikanischen Konzil unterstrichen worden. Benedikt XVI. zitierte die Konzilserklärung "Lumen gentium": "Es gibt auch in der kirchlichen Gemeinschaft zu Recht Teilkirchen, die sich eigener Überlieferungen erfreuen, unbeschadet des Primats des Stuhles Petri, der der gesamten Gemeinschaft vorsteht, die rechtmässigen Verschiedenheiten schützt und zugleich darüber wacht, dass die Besonderheiten der Einheit nicht nur nicht schaden, sondern ihr vielmehr dienen".
Benedikt XVI. bat die Katholiken, ihn durch ihr Gebet zu unterstützen, damit er seine Aufgabe als Petrus-Nachfolger treu erfüllen könne. Christus habe den Apostel Petrus "als den Felsen erwählt, auf dem er seine Kirche aufbauen wollte". Dieses universale Apostelamt wirke in seinen Nachfolgern fort.
Auf Deutsch rief der Papst zum Gebet dafür auf, "dass Verwirrung und Stürme die Kirche nicht erschüttern und wir am unverfälschten Glauben festhalten, in der Einheit bleiben und in Liebe miteinander leben".
Nach römisch-katholischer Lehre ist der Papst Bischof von Rom und Nachfolger des Apostels Petrus, Stellvertreter Christi, Leiter der Gesamtkirche, Haupt des Bischofskollegiums, und Hirte der gesamten sichtbaren Kirche.
Päpstlicher Vertreter in der Schweiz fordert "umfassendes" Papst-Vertrauen
Der Apostolische Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Francesco Canalini, hat besorgt auf eine Demonstration von "Reformkatholiken" in Luzern reagiert. In einem ungewöhnlichen Schritt veröffentlichte Canalini am 9. März eine Erklärung: Es widerspreche dem römisch-katholischen Geist, wenn sich innerhalb der Kirche Gruppen bildeten, die mit öffentlichem Druck "ihre Auslegung verschiedener Inhalte der Lehre und der kirchlichen Disziplin durchsetzen wollen".
Der Erzbischof rief dazu auf, dem Papst “umfassendes Vertrauen” zu schenken.” Canalini's Erklärung schloss mit der Forderung: "In der gegenwärtigen Lage ist es mehr denn je angebracht, dass die Gläubigen der katholischen Kirche dem Heiligen Vater ihr umfassendes Vertrauen bekunden, für ihn beten (Apg 12,15) und in Gemeinschaft mit dem Nachfolger des Apostels Petrus leben. Ihm hat unser Herr Jesus Christus die Leitung seiner Kirche auf Erden anvertraut (Mt 16,17-19)."
Der Nuntius ist einerseits regulärer diplomatischer Vertreter (Botschafter), der den Vatikan als souveräner Staat bei der Schweiz vertritt. Zum anderen hat er als Vertreter des Papstes gegenüber der Ortskirche die Aufgabe, das Einvernehmen zwischen Teilkirche und der Gesamtkirche zu gewährleisten. Er hält den Papst über die Lage der katholischen Kirche in der Schweiz (Ortskirche) sowie über die Vorgänge im Lande (Staat), insbesondere über aktuelle Konflikte, auf dem Laufenden.